Danke für Deinen Beitrag! Kannst Du erläutern, worauf Du Deine Hinweise zum Balancieren stützt?
Ich sehe es ein wenig anders. Gerade im Winter, wenn dank der drei getrennten Akkutröge nach dem Fahren zwischen den Zellen Temperaturdifferenzen von 11°(
siehe Foto) und mehr herrschen, ist ein Balancen auf die beim Stromos angestrebte Spannungsdifferenz von 0,01V (="Erhaltungsladung") m.E.n. gar nicht möglich, wenn man das Auto regelmäßig fährt!
Eine kalte Zelle (höherer Innenwiderstand) wird bei einem anliegendem Ladestrom immer spannungsmäßig vorauseilen und bei 3,60V den Ladevorgang beenden /das Balancing beginnen. Nach Wegfall des Ladestromes fällt sie dann aber spannungsmäßig zurück. Durch den sehr geringen Balancerstrom (80mA ?!?) ist es schlicht umnöglich, einen solchen Akkusatz bei täglicher Nutzung innerhalb einer Nacht bis zur "Erhaltungsladung" auszubalancieren.
Selbst wenn an den Wochenenden nicht gefahren würde, dauert es schon Stunden, bis die Zellen ihre Temperatur angeglichen haben und dann Tage, bis bei einem "Ladestrom" von 80mA die Spannungsdifferenzen angeglichen sind. Da wiegt m.E.n. der Nachteil mehr, dass die Zellen (Ruhespannung Winston LiFePO4 etwa 3,3V-3,4V) oberhalb etwa 3,5V schneller altern, wenn sie beim "ewigen" Balancieren tagelang auf diesem Niveau gehalten werden.
Ganz abgesehen davon, dass die "Nebenverbraucher" bei Balancing den Verbrauch ab Steckdose ordentlich in die Höhe treiben.
Ich lasse eine Weile balancieren, dann breche ich ab. Nach etwa 1h sind die volleren Zellen spannungsmäßig so weit abgesunken, dass nach dem Anstecken wieder mit 2,9kW an Schuko alle Zellen geladen werden - bis die erste Zelle wieder 3,60V erreicht, die Ladung abgebrochen wird und das "Spielchen" neu beginnt.
Ich habe dies eben einmal praktiziert:
Das Display zeigte zu Fahrtende 18°C mittlere Akkutemperatur, geladen mit Schuko bis "Balancing", dann 1h abgezogen. Das Display zeigte beim Wiederanstecken 27min Ladedauer, zählt schnell herunter und schaltet nach 4min wieder auf "Balancing". Wenn ich diese Energiemenge (Schuko, etwa 2.900W, also bei 340V Ladespannung etwa 8,5A in jede Zelle) statt dessen mit 80mA nachladen /balancieren will, ist dies ein Zeitfaktor von ca. 106 (wenn ich mich nicht verrechnet habe
), also aus 4Minuten Laden mit 2,9kW würden über 7h Balancing mit 80mA ...
Beim nächsten Wiederanstecken waren die anfangs wieder angezeigten 27min Ladedauer nach etwa 3min vorbei - entspräche 5,5h Balancing.
Ich habe die "Erhaltungsladung" bisher nur selten gesehen, ohne dass ich dies als Nachteil sehe. Natürlich muss man den Akkusatz beobachten und wenn die Außentemperatur >20°C beträgt und die Zellen eine gleichmäßigere "Wohlfühltemperatur" um 25°C haben, dann sehe ich bestimmt auch einmal wieder das "Erhaltungsladung"
Den Aussagen zum Leerfahren und "Quälen" mit >100A schließe ich mich voll an.