corwin42 hat geschrieben: ↑
Ganz so als Spielzeug würde ich das nicht abtun.
Ich schon. Die Gründe habe ich genannt.
Im "Sonne Wind und Wärme" Magazin 10/2017, also schon etwas älter, gab es einen Bericht über Fastned Ladesäulen. Darin wurde erwähnt, dass alle Fastned Dächer im ersten Halbjahr 2017 zusammen 368454kWh Strom produziert hätten. Das beste "Dach" lag bei 9758kWh (im Halbjahr). Also da kommt schon etwas mehr bei rum als für die Beleuchtung.
Da kann man natürlich viel behaupten, wenn man es nicht nachweisen muss.
Nochmal: Die Dächer sind allesamt nicht ordentlich ausgerichtet. Für eine ordentliche PV Anlage sind die viel zu flach angeordnet. In Deutschland liegt die gute Dachneigung bei +/-35°. Die Ausrichtung sollte zwischen 160° und 220° liegen. Dann sollten alle(!) Zellen verschattunsgfrei sein. Das ist alles nicht gegeben. Die Dächer haben teilweise Nordausrichtung.
Anstelle hier irgendwelche kWh an zu geben, sollte man sehen, wie hoch der Ertrag in kWh/Wp liegt. Natürlich kann man jetzt sagen, dass es keine Rolle spielt, da ja die Energie quasi umsonst ist. Ist aber ein bisschen scheinheilig, wenn man sonst um jeden Watt effizienz diskutiert.
Das beste Dach soll fast 20MWh p.a. gebracht haben? Den Standort würde ich gerne mal sehen. Meine Erfahrung mit PV Technik sag da: Das wird mit der Anordnung der Module nichts.
Nochmal: Meine PV Anlage misst ca 11,5m x 6,5m, also fast 75m². Hat 56 Module á 180Wp = ~10kWp. Die Anlage ist fast optimal ausgerichtet mit 32° Dachneigung, 200° SSW. Die liefert im Jahr etwa 11MWh.
Wenn man die gleiche Anlage mit den aktuellen Hochleistungsmodulen zu 360Wp aufbauen würde wäre das etwa 22MWh. Bei fast idealer Ausrichtung!
Nota bene: diese 360Wp Module sind richtig teuer!!
Dass das "beste" Dach das ebenfalls geschafft haben soll, wage ich deswegen zu bezweifeln. Das kann nur dann funktionieren, wenn das 4-5 mal so groß ist. Eher noch größer. Die Transparenten Module schaffen in der Regel kaum mehr als 200Wp. Das ist konstruktionsbedingt. Dann die alles Andere als ideale Ausrichtung. Das sind meiner Meinung nach zu viele Punkte um nur Annähernd in diese Leistungsklasse zu kommen.
Wenn ein Ioniq pro Ladevorgang ca. 20kWh lädt, würde das über 18000 Ladevorgänge für einen Ioniq bedeuten.
Diese Betrachtung funktioniert nur, wenn man das per Grid-Puffer zulässt. Soll heißen: Die Stationen haben alle keinen Batteriepuffer. Der erzeugte Strom wird wahrscheinlich direkt ins Netz eingespeist. Es ist halt eine Summenbetrachtung.
Die Solardächer werden übrigens von einer deutschen Firma hergestellt (Fath Solar GmbH) und Fastned sagt, dass es "kaum" teurer wäre als ein konventionelles Dach.
Über Fath Solar findet man im Netz zwar viel - aber keinerlei Anhaben über die Leistungsfähigkeit der transparenten Module. Keinerlei Spezifikation.
Das das "kaum teurer" als ein konventionelles Dach gewesen sein soll... Ich möchte gerne die Konventionen über Dachbau bei FastNed sehen.
Transparente Module sind aus diversen Gründen in der Regel deutlich teurer als normale, monokristalline Module. Und auch deutlich unter den Leistungswerten herkömmlicher Module.
Ich weiß das, weil ich mich mal für einen "Solar-Wintergarten" interessiert habe, das dann aber aufgrund der unterirdischen Leistungsdaten der transparenten Module gelassen habe.
Da es mittlerweile weitere Fastned Stationen gibt, auch in den Niederlanden einige neue, dürfte der Jahresertrag mittlerweile bei über 1 Million kWh liegen.
Halte ich für Marketing bla bla.
Was für Erfahrungen hast Du denn mit PV Anlagen?
SüdSchwabe.