Ausgehend von der Aussage "Ich hab schon beim i3 mit 94Ah kurz nachgedacht, die Zoe zu verkaufen und dafür den i3 zu nehmen. Kann ich also unterschreiben. Renault ist keine Marke, der man die Treue hält, weil es eine tolle Marke ist. Wenn sie nicht kontinuierlich gute Autos bauen, die den Rest drumherum vergessen lassen, wars das mit der Kundenbeziehung."
habe ich meine letzten Automobilentscheidungen hinterfragt und kam zu folgendem Ergebnis:
Die Kernaufgabe (was für ein obszönes abgedroschenes Wort) eines Autos ist der Transport von Personen und Waren von A nach B.
Was gut ist/war und manche Hersteller von anderen unterscheidet sind z.B.
- das fahrerbezogene Armaturenbrett (BMW, Warum wurde das Aufgegeben?),
- der "Ingenieuershebel" von Mercedes (Blinker und Scheibenwischer in einem Hebel links am Lenkrad),
- gute Fahrwerke (bei denen die Autos beim Wedeln nicht umfallen),
- Allradantrieb (quattro war gut Tesla ist besser)
- preisgünstige Unterhaltskosten (ich will nicht entscheiden müssen, tanke ich heute Abend oder kaufe ich mir was zu Essen)
- AC-Ladung in einer Stunde (max, DC ist hier eindeutig zu teuer egal in welcher Ausprägung)
- kein fahrendes Infotainmentsystem dessen einziger Zweck es ist, mich auszuspionieren
- Türen, die sich einzeln öffnen lassen
- kein Stadtauto, dass 9h lädt aber einen 170PS-Motor hat (vollkommen sinnfrei)
- Fahrdarstellungen ala Timm Schrick (Wer driftet schon im Alltagsleben durch jede Kurve, vollkommen sinnfrei, stößt mich eher ab so ein Fahrzeug zu kaufen)
- guter und preiswerter Ersatzteilservice - nach Möglichkeit mit Übernacht-Lieferung von Teilen (auch Karosserie) - und das auch noch nach bis zu 10 Jahren oder darüberhinaus (Vorbild sind MB und Porsche)
- Fortschritt im eigentlichen Sinn (eine Verringerung von Ladeleistung als Fortschritt zu verkaufen geht gar nicht, außer man kann zwei 16,5kW-Ladesystem einbauen lassen)
- keine Aufrüstung von zugekauften Ladesystemen (wenn es im Original möglich ist (MB B-Klasse und Tesla); Stichwort Ladetuning)
- Design folgt der Funktion
- kein unverständliches DEnglisch-Kauderwelsch
Vergleiche ich meine Anforderungen mit den Werbeaussagen der Hersteller, darf ich für mich ernüchternd feststellen, dass meine primäre Lektüre beim Fzg-Kauf immer erst die technischen Daten und die Preisliste sind. Der Rest bleibt im Regal beim Händler liegen.
Das hat Auswirkungen - auch in andere Bereiche. Jedes elektrische Gerät, dass ohne Stromverbrauchsangabe und Energielabel beworben wird, wird gar nicht weiter in Augenschein genommen (egal ob Vor-Ort-Händler oder Internet). Alle Geräte müssen ausnahmslos ohne Internetzugang funktionieren (Wer verkabel schon seine Wohnung mit 230V neu, nur damit die elektrischen Jalousien funktionieren). Produktwerbung mit SM (SocialMedia nicht SadoMaso - obwohl für mich hier der Unterschied nicht ganz klar ist: Prostitution und Selbstgeißelung) ist ebenfalls eher ein Kaufhinderungsgrund.
Werde ich zu alt für diese neue Welt oder regiert hier eher die Vernunft?