JuergenII hat geschrieben:Eberhard hat geschrieben:
Was das Ladegerät anbelangt, gebe ich Dir recht. Hier muss BMW nacharbeiten, sofern er nicht auch zu Hause über eine Wall-Box an die 8 bis 12 kW zu laden geht. Werden wir aber wohl erst wissen, wenn die ersten "Testfahrer" nächsten Monat das Fahrzeug bewegen werden.
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Ich verweise gerne nochmal auf ein Video was hier bereits im allgemeinen Teil des Forums verlinkt ist:
Wenn ich eh über Nacht zuhause laden muss interessiert es mich nicht, wie schnell das geht. Hauptsache es ist über Nacht fertig. Bei den aktuellen Kapazitäten geht das sogar mit Steckdosenladung.
Zum Video: Das war unterhaltsam, aber nicht zu ende gedacht. Sollten in den nächsten zehn Jahren Zeit fast alle Fahrzeuge elektrisch nach heutigem Muster (sprich mit Batterie) arbeiten, dann sehe ich zwei unüberwindliche Hürden:
1. Die erste ist mir heute wieder bei der Fahrt durch unsere benachbarte Stadt aufgefallen. Die Leute die dort wohnen haben keinen "eigene" Steckdose und dort steht am Rand Auto an Auto. Wenn dort jedes Fahrzeug gleichzeitig über Nacht laden müsste, wo sollte das gehen? An Laternen? Wie lang sollen die Kabeltrommeln denn dann sein (Laternen stehen nicht in 5 Meter Abstand am Straßenrand) und wieviele Steckdosen muss da eine Laterne haben. Wenn dann tatsächlich mal 10 Autos gleichzeitig an einer Laterne laden sollen, am besten noch wie immer hier gewünscht mit 10 kW oder mehr, wie soll denn die Zuleitung zu den Laternen aussehen damit die Kabel da nicht durchschmoren (rechnet das mal für einen Straßenzug hoch)? Falls das Konzept dann darin besteht "Schnelllade"-Stationen unterwegs zu haben, wie sieht dann morgens wohl auf dem Weg zur Arbeit die Situation dort aus? Vor den 10 Steckdosen an der Stromtankstelle bildet sich eine Schlange von 100 Stromern, der letzte in der Kette wird selbst bei "Schnellladung" einige Stunden warten müssen. Das funktioniert so nicht!
2. Wir wollen ja alle von den aktuellen Kraftwerken auf regenerative Energien umrüsten. Damit das mittelfristig erreicht werden kann muss aber vor allem unser Stromverbrauch gesenkt werden, das wird in der Diskussion allzu oft vergessen. Nun stellen wir uns in dieser Drucksituation einmal vor, daß alle Fahrzeuge elektrisch werden (wie gesagt, mit aktuellem Batteriekonzept). Das würde für unseren konkreten Haushalt bedeuten, daß wir unseren täglichen Strombedarf bei unserem Transportbedarf verdreifachen würden (aktuell kommen wir mit 6 kWh pro Tag aus). Wenn wir das auf alle hochrechnen, dürfen wir locker von einer Verdopplung des Strombedarfs durch die Elektromobilität rechnen. Wie soll dieser zusätzliche Strom produziert und transportiert werden, wo es doch bereits jetzt eine Mammutaufgabe wird nur den aktuellen Verbrauch regenerativ zu decken?
So wie die Elektromobilität aktuell realisiert ist kann es sie nicht für alle geben, ja nicht mal für einen nennenswerten Anteil der Bevölkerung. Zur Lösung des Speicher-Problems wird es mindestens noch einen weiteren Schritt z.B. in Richtung Wasserstoff geben um die Energie dann wieder "tanken" zu können. Insofern kann die aktuelle Technik mit Batterien nicht mal mittelfristig funktionieren und die Werthaltigkeit der aktuellen Stromer wird nicht besser sein als die der Stinker, weil letztere bereits in wenigen Jahren wieder überholt und damit praktisch unverkäuflich werden.
Wenn wir uns denn mal, weil es jetzt nichts besseres gibt, auf die heutige Batterie- und Ladetechnik einlassen (mehr als 20 Minuten laden ist für mich nicht Schnelladen), bedeutet das für mich folgendes: Ein Elektrofahrzeug muss die komplette tägliche Fahrleistung sicher mit einer Batterieladung abdecken können (und wird dann nachts immer komplett geladen), bevor ich diesen Schritt vollständig (sprich mit unseren beiden Fahrzeugen) gehen kann. Das muss im Sommer wie im Winter funktionieren, und auch wenn die Batterie mal auf 80 % Kapazität abgenutzt ist. Aktuell erfüllt keines der erschwinglichen Fahrzeuge (sprich << Tesla Model S) diese Bedingung. Jetzt auf die Elektromobilität umzusteigen würde deshalb für unsere Familie nicht ohne erhebliche Probleme funktionieren.
Und um die Kurve zum I3 zu bekommen: Für mich hätte die Gewichtsreduktion zur Erhöhung der elektrischen Reichweite eingesetzt werden müssen, zumindest als Option. Echte 200 km sind dabei das Minimum (auch im Winter), was bei den aktuellen Fahrzeugen ca. 40 kWh Kapazität bedeuten würde. Wenn der Akku auf 80% runtergerockt ist schmilzt das dann ja schon auf 160 km zusammen, was uns dann gerade noch ausreichen würde um nicht unterwegs laden zu müssen (meine Frau und ich können nicht am Arbeitsplatz laden). Der I3 hätte die Chance gehabt mit einigen überschaubaren Maßnahmen (etwas höher, breiter und länger und den RE-Platz für Akkus nutzen) diese Reichweite elektrisch zu schaffen. Diese Chance wurde verpasst und dieses Feld bleibt weiterhin exklusiv Tesla vorbehalten.
Bisher I001-17-07-500 Max.Kapa. 29.1 kWh, jetzt I001-17-11-520 Max.Kapa. 27.9 kWh