Zum Inhalt Deiner Frage: die 88-Zellen-Fahrbatterie eines i-MiEV hat nach der von mir verlinkten Tabelle eine Nettokapazität von 16 kWh. Davon werden aber nur 13 kWh für den Nutzer "freigegeben". 3 kWh dienen als "verborgene Reserve" und werden dann schrittweise freigegeben, wenn der Akku durch Alterung an Kapazität verliert. Der Akku hat also im Neuzustand 16 kWh Brutto- aber nur 13 kWh Nettokapazität.
Wenn der Akku jetzt altert und die Bruttokapazität ist auf 13 kWh abgefallen, dann sind ab jetzt Brutto- und Nettokapazität immer gleich groß. Bis hierhin hat der Nutzer also keinen Reichweitenverlust bemerkt, obwohl der Akku tatsächlich schon deutlich degradiert ist. Bei weiterem Kapazitätsverlust wird dann aber auch die tatsächliche Reichweite stetig absinken.
Bei den PSA-Geschwistern iOn und C-Zero sind ab AFAIK Modelljahr 2012 nur noch 80 Zellen verbaut. Die Bruttokapazität beträgt somit nur 14,5 kWh. Dafür wird etwas mehr Nettokapazität freigegeben, so dass dennoch immerhin 12 kWh bleiben. Da die neueren Akkuzellen (YUASA LEV50N statt zuvor LEV50) zyklenfester sind, das heißt, durch Lade-/ Entladezyklen nicht so stark altern (5.500 statt 1.000 spezifizierte Vollzyklen lt. Datenblatt) kann man sich wohl die geringere Reservekapazität erlauben.
Außerdem wurden der Motor und die Übersetzung im Differentialgetriebe wohl noch mehr auf Stadtverkehrsverhältnisse (und damit niedrigere Geschwindigkeiten, also NEFZ-konformer) abgestimmt, so dass die NEFZ-Reichweite bei 150 km geblieben ist.
Da Dein iOn (wie ich eben nachgelesen habe) von 2011 ist sollte er noch die "alte" Fahrbatterie haben, also wie der i-MiEV 16 kWh Nettokapazität und 13 kWh Bruttokapazität aufweisen (bzw. im Neuzustand aufgewiesen haben).
Und ja, die SoC-Angabe bezieht sich immer auf die Nettokapazität, hier also 13 kWh.
Mit meiner groben Überschlagsrechnung im obigen Posting auf Basis Deiner Angaben bin ich auf 13,5 kWh gekommen (sollten ja eigentlich nur 13 sein), was mir als Hinweis darauf dient, dass Deine Fahrbatterie zumindest noch nicht so weit degradiert sein dürfte, dass das BMS (Battery Management System) die Reservekapazität vollständig ausgenutzt hätte. Oder zumindest dürfte er maximal und schlimmstenfalls gerade bis an diese Grenze degradiert sein. Falls ich da keinen groben Fehler gemacht habe. Ist natürlich nur eine grobe Abschätzung, da die Daten für eine genaue Diagnose nicht ausreichen, würde mich an Deiner Stelle aber schon mal beruhigen.
Da auch die Zellenspannungen nicht übermäßig auseinanderdriften hast Du auch derzeit kein erkennbar erhöhtes Risiko, aufgrund eines Einzelzelldefektes plötzlich mit einer massiv reduzierten Reichweite dazustehen.