Hallo, ich lese in diesem Forum schon einige Zeit mit, fahre aber noch kein EV, plane aber meinen Verbrenner in Zukunft gegen ein EV zu tauschen. Ich habe mich nun Registriert weil ich zu diesem Thema mit Wissen helfen kann. Beruflich bin ich mit der Wartung und dem Betrieb stationärer Bleibatterien beschäftigt.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Arten von Bleibatterien die sich in Aufbau und Verwendungszweck unterscheiden.
Das gilt auch für Ladespannungen usw.
Für deinen Verwendungszweck würde ich eine sogn. OpzS Bleibatterie wegen der hohen Zyklusfestigkeit empfehlen.
http://www.hoppecke.de/produkte/batteri ... /opzs.html
Die Ladespannung beträgt 2,23V pro Zelle, also 13,38V für einen Block mit 6 Zellen. Das ganze sollte nicht mehr als +-1% abweichen.
Ein guter Indikator für den Ladezustand ist die Säuredichte der Batterie, im Fall der OpzS beträgt diese 1,24 kg/liter. Das kann mann einfach mit einem Säureheber prüfen.
Wird die Batterie entladen verringert sich die Säuredichte, bei Ladung steigt diese wieder. Säure ist zähflüssiger als Wasser somit lagert sich die Säure beim Laden in höherer Konzentration in der Nähe der Bleiplatten an und die Batterie braucht einige Zeit um wieder auf die volle Kapazität zu kommen. Eine stehende Bleibatterie wird ja nicht wie eine Batterie im Fahrzeug geschüttelt, daher dauert die durchmischung von Wasser und Säure einige Zeit. Abhilfe kann hier mit einblasen von Luft oder einer sogn. Ausgleichsladung geschaffen werden. Bei der Ausgleichsladung wird die Ladespannung auf 2,6 - 2,75V je Zelle erhöht, der Ladestrom aber auf 5A je 100Ah Kapazität begrenzt. Mehr Strom bei dieser Spannung wird von der Batterie nur in Wärme umgesetzt und schädigt diese. Durch die hohe Spannung bei der Ausgleichsladung beginnt die Batterie zu Gasen, es steigen sichtbar Gasblasen auf. Das führt zur Durchmischung des Elektrolytes.
Es gibt wartungsarme ( geschlossene Batterien mit flüssigem Elektrolyten ) und sogn. wartungsfreie ( verschlossene Batterien mit Gelförmigen oder in Flies gebundenen Elektrolyten ). Der Begriff Wartungsfrei ist jedoch irreführend, es gibt keine 100% wartungsfreien Bleibatterien!
Zu bedenken gebe ich noch das die Durchmischung des Elektrolyten bei Gel bzw. Flies Batterien noch schlechter funktioniert als mit flüssigem Elektrolyten.
Ich hoffe ein wenig bei der Frage geholfen zu haben.