Ladeinfrastruktur Dresden/Ostsachsen

Ja die Bürgermeister in Radebeul und Meißen meinten ja, das wäre nicht ihr Thema. Peinlich ist es heutzutage allemal...

Muss ja auch nicht. HPC können die deutschlandweit agierenden Unternehmen einfach besser - und für die Stadtkasse kostenneutral.

Man kann das aber motivieren, wiw viele andere Investitionen auch..in Coswig und Weinböhla kannste bis zu 150kW laden.. Das hat auch nix gekostet außer bischen Motivation. Aber nun, Vorausschau kann man nicht überall erwarten...

In Coswig kannst du aber nur mit 150 kW laden, weil Comfortcharge dort aktiv war. Die hatten auch für den Standort Meißen eine Station gefördert, dann aber den Ausbau gestoppt. Anteil des Coswiger Bürgermeisters daran: 0 %. Das ist eine reine privatwirtschaftliche Installation auf privatem Grundstück gewesen.

In Weinböhla ist das auch nur so mittelgut gelöst. Anstatt die Leute zum verweilen und Geld ausgeben zu ermutigen, wirst du dort nach einer Stunde wieder verscheucht. Ein guter Bürgermeister sollte die Wirtschaft im Ort stärken.

Und ich verstehe jetzt das Problem nicht. In Meißen kannst du nun mit 300 kW laden. Ist doch gut. Hat halt bisschen gedauert. Der Kaufland auf dem Berg und der toom Baumarkt werden ihre Stationen auch noch bekommen. Dazu gibts ja auch noch einige AC Stationen.

Ich fand lediglich das Null-Interesse beider Bürgermeister "interessant". Sonst wird die Eröffnung jeder Pommesbude als Investition verkauft und zusätzlich noch Geld hinausgeworfen. Und so ein Bürgermeister hat für Infrastruktur zu sorgen. Straßen, Krankenhäuser, ÖPNV. Und jetzt eben auch Ladesäulen. Das dies noch nicht in den Köpfen angekommen war, hat mich einfach erstaunt. Mehr meine ich ja gar nicht. Und in Weinböhla will ich einfach laden und gut. Ich will den Platz nicht blockieren. Nach 30 Minuten ist mein Auto eh voll.

Auf meine Frage weshalb in Dresden beim Neubau des Bönischplatzes 4 öffentliche Ladepunkte und 3 CarSharing Verbrennerstellplätze jedoch keine BEV zum mieten angeboten werden erhielt ich auszugsweise folgende Antwort

Wir haben in Dresden aktuell 30eFahrzeuge im Einsatz, bis zum Ende des Jahres werden wir auf bis zu 80 anwachsen. Dies würde einen Flottenanteil von ca. 20% entsprechen – im Vergleich zum bundesweiten Schnitt (ca. 1%) ist das aus unserer Sicht keinesfalls eine Zumutung für unsere Kund*innen, ganz im Gegenteil. Vor diesem Hintergrund möchte ich vor allem auf die deutlichen finanziellen Unwegsamkeiten von Elektrofahrzeugen verweisen, die Anschaffung ist teurer, der Betrieb (inkl. Ausfallzeiten und Anfälligkeit) bedeutend höher als bei Verbrennerfahrzeugen und die Nutzungsmöglichkeiten (Langstrecke) durch politische Versäumnisse eingeschränkt (Stichwort überregionales Laden). Im Übrigen erhalten wir als KMU keinerlei Subventionen und können unsere eFlotte dennoch zum gleichen Preis wie Verbrenner anbieten.
[...]

Sry, aber wenn man nach dem jahrelangen Preissturz bei BEVs und der zeitgleichen Verdreifachung der Subventionen immer noch höhere Kosten hat, macht man was falsch. teilAuto hat in Dresden übrigens augenscheinlich nur Zoes und ID3s im Angebot.

Mich würde vor allem interessieren, ob die Ausfallquote tatsächlich höher als bei Verbrennern ist. Ich habe meine Zweifel.

Ich finde das auch seltsam - klar ist CarSharing auch mit Verbrennern eine sinnvolle Sache - aber ich meine mich zu erinnern, dass die Probleme mit E-Autos vornehmlich am Unwissen der Kunden lag / liegt. Da wird das Auto eben einfach an der Säule abgestellt, aber nicht angeschlossen. Oder angeschlossen, aber nicht geschaut, dass wirklich geladen wird. Und natürlich ist es für den nächsten ätzend, wenn dann nur 50 km Reichweite zur Verfügung stehen. Auch deshalb machen E-Autos mit Akkus < 40kWh in meinen Augen wenig Sinn, die Kisten sind ständig am Limit. Ohne Schnelllader wirds dann richtig blöd.
Und: nur an CarSharing-Ladesäulen sind die Stromkosten im Preis inbegriffen. Muss oder könnte man anderweitig laden, zahlt man extra - das ist natürlich super unattraktiv. Während man mit Verbrennern überall tanken darf. Wenn die E-Autos in der Anschaffung teurer sind und dann auch noch weniger gefahren werden, ist es kein Wunder, dass sie unterm Strich schlechter abschneiden.

Teilauto hat seine Sicht auf die Elektro-Welt hier https://www.teilauto.net/carsharing/neu ... i-teilauto ausführlich dargestellt und sich u.a. günstigere politisch-wirtschaftliche Rahmenbedingungen gewünscht. Für ihre zögerliche und teilweise fake-basierte Gesamtsicht auf die E-Mobilität haben sie in den zahlreichen Kommentaren kräftige und berechtigte Kritik bekommen. Daraufhin sind sie unter https://www.teilauto.net/carsharing/neu ... -kommentar ein kleines Stück zurückgerudert.

Einige Dinge, die elektrisches Carsharing kompliziert machen, kann ich aber gut nachvollziehen:

Schon Menschen, die ein E-Auto neu selbst besitzen, müssen einiges lernen, bis sie mit dem Laden, den Ladetarifen, Karten, Apps und der Reichweite sicher zurechtkommen. Für Gelegenheitsnutzer/innen beim Carsharing ist das eine wirkliche Hürde, und sie machen viel Unsinn. Das wird auch noch lange so bleiben.

Natürlich ist es ärgerlich und ungerecht, dass (im Unterschied zum Tanken) die E-Auto-Teiler/innen ihren Strom selbst zahlen müssen, sobald sie nicht an den Carsharing-Stationen anstöpseln. Aber wenn es irgendwann die eine "Elektro-Tankkarte" gibt, die man in jedes Teil-Auto legen kann und die überall gut und preiswert funktioniert, die hätte ich selbst dann gern auch.

In Berlin zieht WeShare den Hass aller anderen BEV-Nutzer/innen aufs Carsharing, weil viele Ladesäulen tagelang mit Teil-Autos blockiert sind. Dort ist es meiner Meinung nach noch viel schlechter geregelt als in Dresden, WeShare hat keine eigene LIS und weniger Lobby in der Berliner Politik und Stadtverwaltung.

Es gibt in dem Feld einen Haufen Probleme, die noch auf eine gute Lösung warten - Stress für die Anbieter. Was ich ebenso ernst nehme: Ob Carsharing mit E-Autos unter den gegenwärtigen Bedingungen wirtschaftlich tragfähig ist, scheint mir auch noch nicht sicher. Wenn jemand von Euch da ganz sicher ist und BWL kann - bietet Teilauto Eure Dienste an!

Dank der Teilauto Zoe konnte ich den Elektroantrieb testen und das ist damals auch direkt unser Hochzeitsauto geworden. Danach war klar, falls ich eines Tages ein eigenes Auto kaufen wird es elektrisch. Nun steht dank Kind 2 der ID.3 vor der Tür.