Pro und Contra Batteriemiete

Hallo Gemeinde!

Nachdem ich schon länger mitlese hab ich's jetzt mal geschafft mich anzumelden.

Da wir die Anschaffung eines EV planen hab ich mich im Netz ein wenig umgesehen und bin auf den Bericht über die EV1 von GM gestoßen und was damals mit ihnen passiert ist.

Jetzt stellt sich mir irgendwie die Frage: sind die Batteriemietverträge das was damals das Leasing war? Was passiert nach Ablauf des Mietvertrags?

Deshalb möchte ich bevor wir uns für ein EV entscheiden erstmal das Pro und Contra Batteriemiete abwägen.

Ein klares Pro ist für mich das ich mir keine Sorgen in Sachen Gewährleistung machen muß.

Contra: die monatlichen Zusatzkosten

Wie seht ihr das?

Sonnige Grüße von
Sonnenschein

In meinen Augen ist ein Batteriekauf mit möglichst langer Herstellergarantie die sinnvollste Lösung.

Ich habe mal im Bericht eines BMW Managers gelesen, dass BMW plant die Batterie zu verkaufen und eine relativ lange Garantie gewähren möchte (ich meine es waren 8 Jahre).

Sollte BMW das so umsetzen, so ist es in meinen Augen die beste Lösung.

Gerade bei einem Weiterverkauf ist eine Batteriemiete eher unangenehm.

Gruß Drago

Naja - meine erste Frage wäre als Gebrauchtwageninteressent: Wie gut ist denn die Batterie noch? Und im Kopf fürchten, schon mal ein paar Tausender in die Ersatzteil-Rücklage einstellen zu dürfen.
Wenn die Herstellergarantie lang genug ist ok, wobei mein eigener Wiederverkauf dann wohl ausgeschlossen wäre.
Bei einer Miete unproblematisch, die Batterie ist immer gut. Freut auch den Gebrauchtwagenkäufer.

Ich kann's nicht pauschal sagen, für mich hängt das schlicht von den Mietkosten und den Langzeiterfahrungen ab. Solange es letztere nicht gibt, dürfen erstere höher sein.

Und dann kann es noch unplanbare Nebeneffekte geben, ich bekomme z.B. die Batteriemiete rückwirkend seit Übergabe und bis Mitte 2015 erstattet. Geht nur bei Miete. Ist aber eher Zufall.

Nachteil des Batteriekaufs: nach den (bestenfalls) 8 Jahren Garantie, hat man bei einem Akkudefekt im schlimmsten Fall einen wirtschaftlichen Totalschaden. Im besten fall kann man für mittlere Kosten Zellen austauschen lassen.

Die monatliche Zusatzbelastung relativiert sich ja wieder, durch die knapp 10.000€ geringeren Anschaffungskosten, im Falle des Renault ZOE zum Beispiel.

Letztendlich ist es persönlicher Geschmack, was man präferiert und vor allem wie lange man das Auto fahren möchte. Beim ZOE muss ich das Auto mehr als 8 Jahren fahren um den Akku "bezahlt" zu haben über die Miete. Erst danach würde man Geld sparen. Fährt man das Auto gar nicht solange, ist es für mich viel klüger, nicht diese Kapitalbindung einzugehen. Zudem ist es beim Gebrauchtwagenverkauf vorteilhaft, wenn der Käufer sich keine Sorgen um den Akku machen braucht.

Und wenn ich mir ansehe, wie kompliziert mancher Akkubesitzer agiert, um ja den Akku zu schonen, bin ich froh, risikolos gedankenlos zu laden.

Bei kommenden Generationen Elektroautos, wenn der Massenmarkt da ist, wird das vermutlich wieder kippen, wenn die Akkus viel billiger sind und vor allem die Langzeiterfahrungen aussagekräftig sind.

Vielen Dank schonmal für Eure Meinungen!

Was halt für mich ein großes Contra darstellt ist folgendes:

Was ist wenn z.B. Renault keine Lust mehr hat den Mietvertrag zu verlängern oder von irgendwem "gezwungen" wird die EV's sterben zu lassen? GM ging's ja schon mal so.

Ohne Akku nutzt mir kein EV was

Pro:
Ich hätte mir das Fahrzeug sicher nicht leisten können, wenn der Akkupreis von 8.400,- zum Fahrzeugpreis noch dazu gekommen wäre.

Das Fahrzeug lässt sich gebraucht sicher leichter verkaufen, wenn sich der Käufer über den Zustand des Akkus keine gedanken zu machen braucht (75% Garantie).

Contra:
Ich habe das Risiko, dass Renault mir den Vertrag nicht verlängern will (siehe EV1).

Ich habe das Risiko, dass die Miete mit einem neuen Vertrag nach x Jahren höher ausfallen könnte.

Der Akku sollte Vollkaskoversichert sein. Wenn ich aber nach zB. 5 Jahren keine Vollkaskoversicherung mehr will, weil Fahrzeug dafür zu alt ist, stellt sich die Frage ob ich eine Vollkasko nur für den Akku alleine bekomme. Meines Wissens gibt es derzeit soetwas nicht.

Das EV1-Risiko besteht spätestens seit Tesla nicht mehr. Denn selbst wenn Renault alle Autos verschrotten würde, würde dadurch nicht das E-Auto an sich von der Bildfläche verschwinden. Das aber war das Ziel von GM.

Selbst wenn irgendein Hersteller sowas heute wollte (und könnte), müsste er dazu das ganze Auto und nicht nur die Batterie ausschließlich im Leasing anbieten. Für die Batterie gäbe es bei reiner Batteriemiete nämlich ganz schnell kompatible Lösungen, wenn der Hersteller sich rauszieht. Die hätten dann ja einen Markt.

Ein Sterbenlassen ala GM EV1 halte ich für ausgeschlossen.

Auch der Verkäufer selbst meinte zu mir, dass das eben nicht mehr möglich sei weil das Auto erwirbt man ja.
Und außerdem sei es nicht die Intention des Herstellers.
Immerhin hat GM den ja sausen lassen, weil es da um ein Zero Emission Mandate ging, und der Staat Kalifornieren sie zwang, niedrigere Emissionswerte zu haben.
Und durch Druck auf die Kalifornische Umweltbehörde wurde das eben gelockert und naja ich glaub da ging einiges nicht so mit Rechten Dingen zu.
Aber sei es drum. Es wird klappen!

Uns hat bei der Probefahrt des Zoe der Verkäufer auch die Miete angeprießen. Klar , was soll er sagen er will ja verkaufen.

Allerdings hat er auch behauptet das alle zukünftigen EV's mit Batteriemiete kommen werden und siehe da, schon kommt der Up mit Kaufakku.

Aber wenn ich Eure bisher genannten Argumente zusammenfasse kommt ihr glaub ich auf den Schluß das mieten besser ist als kaufen obwohl man dann auf Gedei und Verderb an den Hersteller gebunden ist.