Moin allerseits!
Ich grabe diesen alten Thread mal aus, weil ich mich immer noch mit Möglichkeiten der Reichweitenoptimierung beschäftige und nichts anderes zum Thema "optimales Bergauffahren" gefunden habe.
Vorab: ich bin weder Physiker noch Ingenieur und meine mathematischen Kenntnisse sind bescheiden. Ich kenne also keine entsprechenden Formeln noch kann ich sie mir eben mal herleiten
Ich habe aber (bilde ich mir jedenfalls ein) ein gewisses naturwissenschaftliches Denken und Verständnis. Ich will hier mal meine Überlegungen zum Thema Berganfahrt aufrollen:
- Bei Berganfahrt muss ich neben den "üblichen" Widerständen (innere Reibung, Rollwiderstand, Luftwiderstand)
stetig auch den Anteil der Erdbeschleunigung überwinden, der durch diese über die schiefe Ebene auf mich einwirkt.
- bei einer Geschwindigkeit von "0" (halten an der Steigung mit dem Fahrpedal) wäre mein Verbrauch daher "unendlich" hoch, allein durch das Aufwenden dieser "Halteenergie"
- bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten wäre der Anteil der "Halteenergie" an der Gesamtenergiemenge, die ich zur Bewältigung der Strecke brauche, somit
sehr hoch und daher mein Gesamtwirkungsgrad entsprechend schlecht => sehr hoher Energieverbrauch pro Strecke
- mit zunehmend höheren Geschwindigkeiten sinkt der Anteil der "Halteenergie", da ich mich weniger lange an der Steigung befinde, der Wirkungsgrad steigt bis zu einem Maximum an
- bei "sehr" hohen Geschwindigkeiten nimmt der Luftwiderstand anteilig so stark zu, dass der Wirkungsgrad wieder deutlich zurückgeht (ich würde mal schätzen, spätestens ab ca. 90 km/h).
Zwischen "hochkriechen" und "hochrasen" muss es also irgendwo ein Optimum geben. Gewiss auch noch mal unterschiedlich je nach Fahrzeug: individueller Luftwiderstand, Wirkungsgrad des verbauten Motors und der Leistungselektronik in Abhängigkeit von Drehzahl und Last usw. werden einen Einfluss haben. Dennoch vermute ich, dass man eine "Daumenregel" finden könnte?
Meine Vermutung:
- auf Strecken mit Geschwindigkeitsbeschränkungen bis 60 km/h dürfte die höchstzulässige Geschwindigkeit das Optimum bringen, das unter dieser Voraussetzung "herauszuholen" ist.
- aber auf nicht geschwindigkeitsbeschränkten Strecken: liegt es bei 60 km/h? Oder bei 70? 80? 90? Also bezogen mal nur auf Fahrzeuge, deren Antrieb da nicht schon an seiner oberen Drehzahl-/ Leistungsgrenze angekommen ist und dementsprechend in ein "Wirkungsgradloch" absackt.
"Gefühlt" habe ich den Eindruck, dass mein Auto da bei irgendwo zwischen 60 und 70 km/h ein Optimum haben könnte. Aber gefühlt ist gefühlt und gerechnet ist gerechnet
- also: hat das schon mal jemand gerechnet? Oder kann und will das "mal eben" tun?