Robert hat geschrieben:
Warum hast du dich für eine schnellladefähige Box entschieden ? Zu Hause wäre eine 7h Ladedauer ja auch ok ?
Erschreckend finde ich prinzipiell den Preis der paar Elektronikbauteile in der Plastikbox.
7h Ladedauer : ich hatte den Fluence schon mal für 2 Tage ausgeliehen. Die Ladezeiten waren für meine Bedürfnisse unakzeptabel lang. Seit über 14 Monaten "übe" ich die Elektromobilität mit einem "after sales" Plug-in Toyota Prius.
Dabei habe ich festgestellt, daß kurze Ladezeiten , neben der Reichweite, eine Schlüsselposition in der Nutzung darstellen.
Die neuen Ladesäulen, die jetzt öffentlich zugänglich gebaut werden haben oftmals eine 400V/32A Dose. Damit werden mit dem Chamäleon-Ladesystem kurze ( 1 Stunde ) Aufladestopps möglich werden. Danach kann man dann wieder ca. 150 km unterwegs sein.
Ich vermute, das man über entsprechende Einstellungen am Fahrzeug auch eine längere Ladedauer auswählen können wird. Wenn nicht, ist das über die Steckercodierung darstellbar.
Aber wenn man es mal schnellbraucht, sind 22kW akzeptabel.
Besuch welcher vorbeikommt freut sich sicher über eine Schnelllademöglichkeit und ich selbst weiss, daß ich bei mir zuhause in kurzer Zeit das Fahrzeug wieder voll aufgeladen kann.
Die Preise für die Ladeboxen sind heftig. Da gebe ich dir recht.
Rechnet man jedoch einmal die verbauten Einzelteile zusammen, kommen auch schon ganz schöne Summen zusammen:
1. Mennekes Typ2 Steckdose mit elektromechanischer Verriegelung und Deckel, ca. 240.-€
2. Schütz 3 Phasen, 32A, 230V Steuerspannung , ca. 90.- €
3. Hutschienennetzteil 12V, 1A ca. 20.- €
4. Steuermodul z.B. Insys SGM Pilotbox ca. 315.-€
5. Kleinteile wie Hutschiene und Erdungsschiene ca. 20.- €
6. Verdrahtung mit Aderendhülsen und Kabelschuhen ca. 10.- €
7. spritzwassergeschützte Box ca. 50.- €
ich komme beim zusammenaddieren der Einzelbeträge auf 745.- €
Wobei man sich natürlich fragen muss, warum für die Mennekes Dose soviel Geld verlangt wird ?
Dazu kommen allerdings noch die Kosten für die hausseitigen Installationen. So ist z.B. auch ein sog. Fi-Schutzschalter Typ B - allstromsensitiv vorgeschrieben. Dieser kostet auch "lächerliche" 400 bis 500.- € . Leitungsschutzschalter 32A und Vorsicherungen z.B. Neozed 35A, kosten auch nocheinmal günstig berechnet ca. 50.- € . Dazu kommt das Kabel, 5G6 , der Meter günstigst für 3,01€ , Befestigungsmaterial und Installationsrohre. Ein grosser Batzen ist dann schlussendlich noch die Arbeit. Eventuell muss auch noch der Hausanschluss des Netzversorgers verstärkt werden....
Ich lege mir übrigends noch ein Netzwerkkabel parallel dazu, damit ich bei zukünftigen Entwicklungen ( Smart Grid , online Steuerung des Ladevorganges oder ähnliches ) nicht wieder etwas an den Leitungen ändern muss.
Das nennt man dann " Konjunkturprogramm". Bei 1 Million Elektrofahrzeugen bis 2020 freut sich das Elektrikerhandwerk. Da braucht man dann gar nicht mehr wegen Auftragseinbrüchen bei PV Solaranlagen jammern.......
Beste Grüsse EVplus