Also, versuche ich mal meine bisherigen begrenzten Kenntnisse zusammenzufassen:
1. Es gibt Induktionsmotoren, deren Drehzahl sich nur über die Frequenz steuern lässt. Mit der Spannung (oder Leistung) verändere ich nur das Drehmoment.
2. Es gibt Kommutatormotoren, bei denen die Ankerwicklung von außen mit Spannung versorgt werden muss. Das geschieht in der Regel über Kohlebürsten. Bei diesem Motor kann ich die Drehzahl über die Spannung (und damit die Feldstärke) regeln.
3. Es gibt Synchronmotoren, bei denen das Läuferfeld nicht durch Induktion aufgebaut wird. Das Gleichfeld im Läufer wird über Permanentmagnete oder über eine Läuferwicklung, die über Kohlebürsten mit einer Gleichspannung von außen versorgt wird. Auch hier bestimmt das Ständerdrehfeld die Drehzahl. Eine Drehzahlregelung ist nur über die Frequenz möglich.
4. Es gibt Linearmotoren (Schrittmtooren), die über Mikroprozessoren angesteuert werden. Hier bestimmt der Schalttakt (Schaltfrequenz) die Drehzahl.
Und jetzt gibt es einen Motortyp, den Karlsson beschreibt. Dieser Drehstrom-Synchronmotor ist ähnlich wie ein Gleichstrommotor mit einer elektronischen Kommutierung. Der normale Drehstrom-Synchronmotor hat keinen Kommutator, er hat einfach nur ein Läufer-Gleichfeld. Wenn ich also beim Synchronmotor die Polrichtung des Läuferfeldes wechsele, dann fällt der Läufer zurück, bevor er sich wieder synchron in das Ständerfeld einklinkt. Je nach Gestaltung des Läufers um bis zu 180°. Dann liefe der Motor aber ziemlich unrund. Und je öfter ich diese Poländerung (Kommutierung) vornehme, desto öfter fällt der Läufer zurück, sprich desto geringer dreht er. Nehme ich die Kommutierung elektronisch vor, dann spare ich mir auch das regelmäßige Wechseln der Kohlebürsten. Wäre dieser Sachverhalt richtig?
Ein Synchronmotor, wie ich ihn bisher kannte, gerät außer Tritt, wenn er überlastet wird. Das heißt, er bleibt fast stehen. Wenn ich nun die Spannung verringere und damit das Ständerfeld schwäche, dann dann besteht doch die Gefahr, das er außer Tritt gerät. Das wäre zwar auch eine Drehzahlregelung - aber diese wäre ziemlich abrupt. Wenn sich aber der Synchronmotor wie ein Gleichstrommotor verhält, wären die Verhältnisse Nm/A und V/Drehzahl wieder möglich.
Oder handelt es sich doch einfach nur um einen Gleichstrommotor (BLDC-Motor), der über Space Vector Pulsweitenmodulation angesteuert wird (wie hier beschrieben:
http://www.elektronikpraxis.vogel.de/le ... ndex2.html)
@ strahler,
die Idee von BMW ist wirklich erstaunlich, den hybriden Schrittmotor zum Antriebsmotor weiterzuentwickeln. Interessant fand ich auch die Info, dass es den Reluktanzmotor schon seit 1923 gibt.