Befremdliches Verhalten von e Auto Fahrer in Hamburg

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Befremdliches Verhalten von e Auto Fahrer in Hamburg

Hamburger Jung
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Hallo,

ich habe lange gehadert, ob ich diesen Beitrag schreibe.

Als ehemaliger BMW i3 Fahrer und inzwischen absoluter Tesla "haben will" Typ, bin ich der e Mobilität natürlich offen und positiv gegenüber eingestellt.

Als Polizist habe ich mich immer gefreut, wenn ich einen e Auto Fahrer getroffen habe, dessen Ladesäule blockiert gewesen ist und wir klönen konnten. Eine tolle Abwechslung, es waren eine Menge an Tesla Fahrern dabei. Erwähnte ich, dass ich Tesla inzwischen toll finde und gerne einen hätte? ;)

Was mich jedoch massiv befremdet, ist die Tatsache, dass es e Auto Fahrer gibt, die sich als "Hüter der Ladesäulen" ansehen.

Was meine ich damit?

Es werden Ladesäulen angefahren welche versperrt sind, dann wird die Polizei angerufen und man fährt zur nächsten Ladesäule, welche dann auch versperrt ist, ruft wieder die Polizei an. Man ist also selten vor Ort, obwohl des Öfteren eine (von zwei) Lademöglichkeit gegeben ist.

Dieses Spiel wiederholt sich, manchmal werden fünf Orte angefahren, wenn dann die Polizei vor Ort gewesen ist, werden die Säulen wieder vom Anfang abgefahren um die Polizei zu kontrollieren und zu prüfen, ob sich Abschleppfahrzeuge dort befinden.

Anfänglich wurden dann Bilder gemacht und in den sozialen Medien hundertfach verbreitet. Inzwischen ist das jedoch passé.

Wenn ich als Polizei vor Ort nicht beide Fahrzeuge abschleppe, oder aber gar keins, dann wird sich über mich beschwert.

Die Stadt Hamburg möchte einfach, dass die Ladesäulen frei sind. Von daher sind wir quasi "gezwungen", die Fahrzeuge dort, obwohl aktueller kein Bedarf besteht, abzuschleppen. Ein Strafzettel reicht da dem e Autofahrer nicht, nein, die sollen weg.

Zitat "ich möchte nicht, dass die Fahrzeuge abgeschleppt werden, ich möchte, dass dort beide Säulen frei sind".


Was stört mich also daran?

Es werden diverse Streifenwagen gebunden, ok, dafür sind wir da, zählt vermutlich nicht beim normalen Bürger als Argument.
Andere Sachen müssen dann eben ein wenig warten.

Die eh schon sehr knappen Ressourcen an Abschleppfahrzeugen sind dann weg, wenn man dann einen versperrten Behindertenparkplatz hat, wo der Berechtigte wartet, dann gibt es eben kein Abschleppfahrzeug mehr.

Fiktion? Nein, ich habe es bereits mehr als einmal erlebt und von den behördlich beauftragten Abschleppunternehmen gesagt bekommen, dass eine bestimmte Person "mal wieder die Ladesäulen freischleppen läßt".


Das schlimmste jedoch in meinen Augen, das ist die Akzeptanz der Bürger. Der ewige Anrufer sagt selber, Zitat "die Beschilderung der Hamburger Ladesäulen halte ich für nicht klar erkennbar", er verlangt aber, dass in Parkdruckgebieten der "normale" Autofahrer, ohne e Interesse, dieses verstehen soll.

Also werden die Autofahrer in den Abend / Nachtstunden bei uns abgeschleppt, denn der Anrufer ist oft sehr spät aktiv.

An den Ladesäulen, welche tagsüber zu 80% frei sind. Die Beschilderung sagt eine zeitliche Begrenzung von 20-6 (oder 8?) Uhr. Gemeint ist, dass ein e Auto da dann durchgehend stehen darf. Viele Bürger, welche im Nachhinein das Gespräch mit mir gesucht haben sagen, dass sie dachten, von 20-6 Uhr ist es frei für alle.

Da waren, neben dem "ist mir doch egal" Parker ein sehr hoher Anteil von "normalen" Bürgern dabei.
Das ist hart und macht die Akzeptanz gegenüber e Fahrzeugen gering. Was sehen sie also? Morgens ist ihr Auto weg, der Ladesäulenplatz frei.

Der verallgemeinerte Begriff "e Auto Spinner", "scheiß e Autos" und so weiter, alles schon gefallen. Klar, wenn man 280 Euro Abschleppgebühren zahlt, dann ist man erst einmal weniger gut drauf.


Wie würde man also in meinen Augen diese Sache anders, besser, lösen können?

Informationen.... Es werden, auch von dem betreffenden e Auto Fahrer Hinweiszettel verteilt. Diese Aktion finde ich total toll von ihm, so soll es in meinen Augen sein. *Daumenhoch

Dazu eine Ordnungswidrigkeitenanzeige, finde ich auch den richtigen Weg. Denn wenn etwas Geld kostet, dann überlegt man sich das nächste Mal wo man steht, lernt und parkt dort weniger.

Übrigens, eine Ordnungswidrigkeitenanzeige kann jeder Bürger stellen, diese wird dann auch verfolgt!

Dann, wenn irgendwann der Bürger diese Ladesäulen verstanden haben, begriffen und den Nutzen sehen, dazu der Bedarf da ist, dann bin ich der Erste, der dort sehr gerne abschleppt. Es sollte irgendwann solch ein "Tabu" werden dort zu parken, wie auf einem Behindertenparkplatz oder in einer Feuerwehrzufahrt zu stehen.

Bevor nun die Leute auf mir rumhacken (womit ich leben kann), möchte ich aber den Anrufer ein wenig in Schutz nehmen.

Er ist ein absolut netter und sehr eloquenter Mensch. Sich mit ihm zu Unterhalten macht Spass, er ist ein angenehmer Zeitgenosse.

Ich möchte auch darauf hinweisen, dass diese Aussage hier nur meine persönliche Meinung als Privatperson und ehemaliger e Auto Fahrer ist (erwähnte ich, dass ich vom Model S träume? ;) )

Ich weiß auch, dass vermutlich über meine Person sich auf Grund dieses Beitrages bei Vorgesetzten beschwert werden wird, aber das ist dann wohl einfach so. Denn ich bin ihm namentlich bekannt, was auch ok ist ;)

Er wird übrigens hier Anonym bleiben, ich bin mir nicht einmal sicher ob er hier im Forum ist. Darum geht es hier auch nicht ;-)

Ich wollte das einfach nur loswerden und einmal Eure Meinung hören, bitte auf sachlich guten Niveau.

Lg HH Jung

P.S Wenn jemand mal seinen Tesla eine Woche nicht braucht, dann... ;)
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Re: Befremdliches Verhalten von e Auto Fahrer in Hamburg

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Erziehungsmaßnahme...
Ich kann mir schon vorstellen, dass einer richtig angepisst ist, weil ständig alle Ladesäulen zugeparkt sind und er dann zurückschlägt. Kann ich menschlich auch absolut nachvollziehen, auch wenn ich es nicht tun würde.
Wenn das die Runde macht und es dazu führt, dass zukünftig deutlich weniger Ladesäulen zugeparkt sind, kann ich dem auch viel positives abgewinnen.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Befremdliches Verhalten von e Auto Fahrer in Hamburg

rolandk
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@Hamburger Jung
+1

ich bin da ganz bei Dir. Man muß es nicht übertreiben. Das sollte dem Anrufer aber doch auch klar sein. Natürlich ist es ärgerlich, an einer Säule zu stranden, wenn die mit einem Verbrenner verstellt ist.

Nur: sollte ein Triplelader gerade mal wieder über Nacht als Destinationlader genutzt werden, hilft es dem Anrufer auch nichts. Denn das E-Fahrzeug darf da nun mal stehen. Im Ergebnis ist es für den E-Fahrer aber genauso frustrierend. Da hilft wie üblich immer Plan-B (soweit vorhanden) oder die nächste CEE-Dose an einer Müllpresse oder Baustelle.... Ups, rufe ich gerade zum Stromdiebstahl auf? Ok, das letzte vergessen wir jetzt wieder ganz schnell :-)

Gruß
Roland
Unterwegs mit: Zoe Q210 (mit 38 kWh, DAB+, Android-Auto, Zoe-Display), Tesla Model S85 (Ladeflatrate), van Moof S3, Zoe R240 (DAB+, Android-Auto, Zoe-Display), SAIC MG4 (Luxury, Saskia)

Re: Befremdliches Verhalten von e Auto Fahrer in Hamburg

AndiH
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Hallo,

grundsätzlich ist es so das auch E-Auto Fahrer nicht automatisch die "besseren" Menschen sind, d.h. das typisch menschliche Eskalationsschema greift auch in diesem Fall. Wenn man eventuell öfters gestrandet ist weil Verbrenner die Ladestation zuparken werden diese irgendwann nur noch als Gegner wahrgenommen, die zu bekämpfen sind. Auf der anderen Seite wird das natürlich auch gerne aufgenommen wie du selbst schon bemerkt hast. Das Problem liegt in meinen Augen im Verteilungskampf um (die besten) Parkplätze und die Verteilung von Privilegien welche natürlich von der benachteiligten Seite immer als ungerecht empfunden wird.

Was man dagegen tun kann sollte schon aus der Kindererziehung bekannt sein :

- Klare eindeutige Regeln die sofort begriffen werden -> eindeutige auffällige Beschriftung und Auszeichnung der Ladeplätze
- So weit möglich gerechte Aufteilung durch die Regelung -> Es müssen nicht immer die "besten" Parkplätze direkt vor der Tür Ladeplätze werden, besser wäre zusätzliche Plätze
- Konsequente Umsetzung der Regeln -> So wie allgemeine Parkvergehen verfolgt werden, sollte auch die Ladeplatz vergehen verfolgt werden, Sache der Polizei sollte dies wirklich nur im Notfall sein

Eskalation führt meist dazu das beide Seiten verlieren...

Meine Meinung

Gruß

Andi
Seit 02/2016 über 6.000 Liter Diesel NICHT verbrannt
Seit 03/2022 über 1.200 Liter Benzin NICHT verbrannt

Re: Befremdliches Verhalten von e Auto Fahrer in Hamburg

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Hallo Hamburger Jung,
er ist hier aktiv und liest sicherlich mit.
Wie Du schreibst ist er wirklich lieb und nett, aber ich sage mal hyperaktiv im Bezug auf EV. Ich weiß aber, das es ihm nur um die Sache geht und für dich persönlich sicher nichts nachkommt.
Du hast mit Deinen Worten recht und ich wieder nicht.
Das Problem ist ja, wenn ich laden will und bei euch anrufen, warte ich nicht unbedingt eine Stunde an der Säule sondern fahre zur nächsten. Da ich mich entsprechend über den Zeitverlust geärgert habe, möchte ich, dass der Falschparker abgeschleppt wird und zeige es auch an.
Ladesäulen Abfahren nur zum Melden, finde ich übertrieben.
Ich empfinde die Beschilderung der Säulen auch als ziemlich dämlich. Aber aus der Erfahrung, wenn ich Falschparker anspreche, sind die wenigsten einsichtig. Daher kann ich auch die ständigen Anrufe verstehen.
Ist ein schwieriges Thema.

Gesendet von meinem YOGA Tablet 2-830F mit Tapatalk
Gruß Bernd
Hyundai Kona (64/19er), 60,000 km, Kona (64/21er) 30.000 km
Leaf Tekna: 108.000 km Erfahrung/verkauft :-)
In Planung: Ford Streetka-E-Roadster.

Re: Befremdliches Verhalten von e Auto Fahrer in Hamburg

Hamburger Jung
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Moin,

eine klarere Erkennbarbeit soll umgesetzt werden, die Bodenfläche soll blau gemalt werden. Finde ich eine gute Idee.

Übrigens, wenn jemand laden möchte, dann ist es die eine Sache. Wenn jemand aber (in der Regel) gar nicht laden muss, sondern es ums Prinzip geht, dann ist es die andere Seite.

Und wir reden hier auch nur von den 22 KW Säulen, nicht von großen Tripple Chargern.

@karlsson Es ist schwierig in einer Millionenstadt mit massiver Parkplatznot da eine schnelle Wirkung mit zu erzielen.
Alles nicht so leicht.

Und ich kann ihn ja auch ein Stück weit verstehen, halte aber eben, wie schon geschrieben, die Maßnahmen und die "Forderungen" an die Polizei für zu hoch.

Re: Befremdliches Verhalten von e Auto Fahrer in Hamburg

Heincaid
  • Beiträge: 169
  • Registriert: Sa 20. Feb 2016, 17:46
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Ist natürlich ein kompliziertes Thema. Aber es ist ja nunmal so, dass die Leute, wenn man Ihnen Ihr Fehlverhalten zu oft durchgehen lässt (und damit meine ich jedwede Art von Parkverstößen, und sei es nur das „Halb auf dem Gehweg”-Parken, oder das „Gegen die Fahrtrichtung”-Parken), irgendwann abstumpfen und meinen im Recht zu sein, weil sie es eben schon immer so gemacht haben. Insofern finde ich es eigentlich schon wichtig jeden Verstoß möglichst zügig und so hart wie möglich zu ahnden, da sich nur so ein dauerhafter Lerneffekt einstellen kann. Von der Warte aus kann ich die enstprechende Person also durchaus verstehen. Das dies natürlich Ressourcen bindet ist schade, aber leider nicht zu vermeiden.
Ideal wäre natürlich, wenn sich alle perfekt an die Regeln halten würden, aber so ticken die meisten Menschen leider nicht.

Meiner Meinung nach gibt es allerdings gerade in der Verkehrserziehung noch ein ganz anderes Dilemma: Der Mensch lernt dann am besten, wenn negatives Fehlverhalten bestraft und richtiges Verhalten belohnt wird. Abgesehen davon, dass es im Straßenverkehr generell an einer zeitnahen Bestrafung mangelt, fehlt der Aspekt der Belohnung völlig. Eigentlich ist es sogar das Gegenteil: Wer die Regeln übertritt erfährt oft sogar noch eine Belohnung dafür. (Wer die Geschwindigkeit überschreitet wird damit „belohnt“, dass er schneller am Ziel ist, als derjenige der sich dran hält. – Jemand der im Halteverbot parkt spart sich die Zeit eine ordentliche Parkgelegenheit suchen zu müssen - etc.)

Dazu kommt dann auch oft noch eine „Es schadet ja keinem“-Einstellung, obwohl die natürlich im konkreten Fall der zugeparkten Ladesäulen kaum zutreffen dürfte.

Re: Befremdliches Verhalten von e Auto Fahrer in Hamburg

Hamburger Jung
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Moin Bernd,

ich gebe Dir recht, wenn Du laden möchtest und Du uns anrufst, dann ist das warten schwierig. Man weiß ja nie wann wir kommen. Dann fährst Du zur nächsten Säule und lädst da. Ärgerlich allemal und die Autos an der ersten Säule gehören abgeschleppt bzw. gebührenpflichtig verwarnt.

"Hyperaktiv" ist gut gesagt :)
Und nett absolut, aber in seinen Ansichten leider völlig verfahren.

Wenn es "mal" passiert, dann wäre ja auch alles gut. Aber diese massive Kontrollieren und abfahren der Ladesäulen, ohne realen Ladebedarf, ist einfach nicht verhältnismäßig und ein falsches Hobby ;)

Ihr macht Euch von den Ausmaßen einfach keine Vorstellung. Wir reden nicht von ab und zu, sondern von sehr sehr häufig.

Lg HH Jung

Re: Befremdliches Verhalten von e Auto Fahrer in Hamburg

DELHA
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  • Registriert: So 20. Dez 2015, 17:26
  • Danke erhalten: 1 Mal
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Wieso wird hier das Opfer zum Täter gemacht. Wenn auf jemanden nur oft genug geschlagen wird ist es irgendwann OK?
Die Regeln gehören überwacht. Wenn eine Privatperson schneller ist dann haben andere geschlafen! ... Oder besseres zu tun ;-)

Re: Befremdliches Verhalten von e Auto Fahrer in Hamburg

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Dieses Verhalten erinnert mich an diesen Beitrag
http://www.goingelectric.de/forum/oeffe ... ml#p315667
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