Wie kann man die ZOE laden?

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Wie kann man die ZOE laden?

Die ZOE hat fahrzeugseitig einen Typ 2-Anschluss. Das Laden ist daher über ein Ladekabel mit Typ2-Kupplung möglich. Der Chameleon Charger (auch Chamäleon Lader) der ZOE erlaubt damit das ein- und dreiphasige Laden mit Wechselstrom. Das Laden mit Gleichstrom ist erst ab der ZOE mit 50kWh-Akku (ab Auslieferung 2020)  möglich.

Für Langstreckenfahrten gibt es mittlerweile in Westeuropa ein flächendeckendes Netz von Schnelladestationen entlang der Autobahnen (ab ca. 2016). Bei Schnellladestationen ist das Ladekabel üblicherweise angeschlagen. D.h. Man benötigt kein zusätzliches Ladekabel.
Die ZOE erlaubt Ladeleistungen bis 43kW (mit Maschine von Continental) bzw. 22kW (mit Maschine von Renault).
Wobei die ZOE eine Akkukapazität (=Energiespeichervermögen) von 22kWh („kleiner“ Akku), 41kWh (ab 2017) bzw. 50kWh (ab 2020) aufweist.
Die geladene Energie (in kWh) ergibt sich aus der Ladeleistung (in kW) mal der Ladezeit (in h).
z.B. Mit einer ZOE mit 43kW-Lader kann man an einer 43kW-Ladestation in 30min eine elektrische Energie von 43kW*0,5h=ca. 20kWh nachladen. Bei einer Autobahnfahrt mit 95km/h (=max. Geschwindigkeit im ECO-Modus) bei gemäßigten Temperaturen (ohne Heizung, ohne Klimaanlage) gehe ich von einem Energieverbrauch von 15kWh/100km (bzw. 17kWh/100km inkl. Ladeverluste) aus. Mit 20kWh kann man dann 20kWh/(17kWh/100km)= ca. 100km auf der Autobahn fahren.
Siehe Stromtankstellenverzeichnis (Bei Ladestecker "Typ2 >= 22kW" auswählen).

Hauptsächlich für Destination Charging (= Laden am Bestimmungsort z.B. bei Einkaufszentren, Supermärkten, Restaurants, Kinos, …) wird mit der ZOE ein Typ2-Ladekabel mitgeliefert. (6,5m langes Kabel für eine max. Ladeleistung von 22kW.) 2014 hat sich in Europa der Typ2-Standard zum Laden mit Wechselstrom durchgesetzt, und Destination Charger werden heute hauptsächlich mit Typ2-Dosen ausgeführt.
z.B. Ein Restaurant hat eine Ladesäule mit „2 mal 11kW Typ2“. (Mit zwei für Elektroautos markierten Parkplätzen!) Während man isst, lädt die ZOE. In einer Stunde lädt sie ca. 10kWh bzw. 60km.
Siehe Stromtankstellenverzeichnis (Bei Ladestecker "Typ2 >= 3,7kW" auswählen).
Früher wurden herkömmliche Steckdosen (Schuko, CEEblau und CEErot) verwendet. ZOE-Besitzer kaufen auch heute noch häufig zusätzlich einen mobilen „Ladeziegel“ (=ICCB) um mit Hilfe von Adaptern an allen Steckdosen laden zu können.

Als Notladekabel für unterwegs und zum Laden für zu Hause bietet Renault optional um 600€ ein Ladeset bestehen aus einem Typ2-Ladekabel mit Schukostecker, einer speziellen Schukosteckdose und einem RCBO (=FI+LS-Kombischalter) an.
Schukosteckdosen sind thermisch nicht für Dauerströme von mehr als 10-12 Ampere geeignet. An herkömmlichen Schukosteckdosen kann mit dem Kabel daher nur mit max. 10 A geladen werden.
Die Ladeleistung (in Watt, 1 kW=1000 W) ergibt sich als Ladestrom (in Ampere) mal Phasenspannung (in Volt) mal der Phasenanzahl. Hier also 10A * 230V * 1 = 2300 W = 2,3 kW.
Der Chameleon Charger hat bei kleinen Strömen einen hohen Blindstromanteil und einen schlechten Wirkungsgrad. Renault bezeichnet daher das Laden der ZOE mit 10A als Notladen und sein Ladekabel als Notladekabel.
z.B. Auf einem Park&Ride Parkplatz stehen Gratisparklätze mit Schukosteckdosen zur Verfügung. 22kWh zu laden dauert dort nicht wie erwartet ca. 10 Stunden sondern 14 bzw. 18 Stunden! (Mit einer ZOE mit 22kW- bzw. 43kW-Lader.)

Lässt man den RCBO-Schalter und die spezielle Schukosteckdose zu Hause montieren, so kann man mit dem Kabel mit 14 A * 230 V = 3,2 kW laden.
Das Ladeset ist jedoch ein Ladenhüter. Da Typ2-Ladeziegel mit CEEblau-Stecker, mit denen man mit einer Leistung von 16 A * 230 V = 3,7 kW laden kann, um 170€ (von Morec auf ebay) erhältlich sind. (Mit Hilfe eines Adapters um 15 € kann man mit diesem Ladekabel auch an Schukosteckdosen mit 10 A Notladen.)
z.B. Man lässt zu Hause oder am Arbeitsplatz statt einer Schukosteckdose eine CEEblau-Dose (ca. 15€) montieren und kauft um 400€ ein Ladekabel mit CEEblau-Stecker. In 9 Stunden werden dann 22kWh in den Akku geladen. Da ich mit der Reichweite meiner ZOE mit 22kWh-Akku (Winter: >100km, Sommer: >140km) täglich auskomme, würde es für mich reichen zu Hause über Nacht zu laden.

Möchte man zu Hause oder am Arbeitsplatz schneller laden, so ist bei einem üblichen Hausanschluss eine Ladeleistung bis 22kW (= 32A dreiphasig, 32A*230V*3=22kW) problemlos möglich.
Die Montage von einem Elektriker machen lassen, da dieser auch die Leiterquerschnitte und die Sicherungsorgane richtig auswählt.
In Garagen von Einfamilienhäusern am Land ist oft schon eine CEE16rot-Dose vorhanden. An dieser kann man mit 11kW (=16A dreiphasig, 16A*230V*3=11kW) laden.
Da das Chamäleon Ladesystem bei der Ladung nicht galvanisch vom Netz getrennt ist, ist eine bis heute andauernde Endlosdiskussion im Gange, ob beim dreiphasigen Laden ein zusätzlicher Schutz vor glatten Gleichfehlerströmen notwendig ist oder nicht. Die Frage wird im Wiki-Artikel Gleichfehlerstrom-Schutzeinrichtungen nachrüsten ausführlich beantwortet.
Ein unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis hat die Ladebox go-e. Diese kann sowohl zu Hause als auch mobil eingesetzt werden, und mit Hilfe von Adaptern an allen gängigen Steckdosen laden.
Da als mobile Ladelösung das mitgelieferte Typ2-Kabel zumeist ausreicht (Stand 2020), und die Netzbetreiber seit 2019 In Deutschland nur mehr ungern 22kW Ladelpunkte für zu Hause genehmigen, empfehle ich eine günstige 11kW Ladelösung (Wallbox oder ICCB) um max. 500€ zu kaufen.

Ladelösungen können mit Hilfe von EVSE-Platinen bzw. von Bausätzen (z.B. von https://www.evalbo.de/ ) auch günstig selbst zusammengebaut werden. z.B.11kW Ladekabel um <200€
Damit können von einem Fachmann auch günstige Lösungen für das Lastmanagement beim Laden mehrerer Elektroautos, und für die Überschussladung beim Laden mit einer Photovoltaikanlage, realisiert werden. Die günstigste und flexibelste Variante ist jedoch die händische Einstellung. Die ZOE bietet dazu über den Boardcomputer die Möglichkeit der Programmierung der Ladezeiten über einen Wochenladeplaner.
Zusätzlich kann noch über die von Renault mitgelieferte (jedoch nicht zuverlässig funktionierende) Smartphone App die Ladung überwacht werden bzw. optional auch Ein- und Ausgeschaltet werden.
Zur Messung der Ladeenergie inkl. Ladeverluste kann man Hutschienenzähler oder LCD-Einbau-Multimeter verwendet, und die Messergebnisse auf spritmonitor.de veröffentlicht.