RDKS-ID's per ddt4all eintragen

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ddt4all unter Windows

  • Aktuelle ddt4all-Version installieren
  • Wer die Version ab 9/2018. benützt, in der die Datenbanken schon enthalten sind, kann den nächsten Schritt überspringen.
  • Das DDT2000 Datenbankarchiv in den ddt4all-Hauptordner (Standard: C:\Programme x86\ddt4all) so dass die Ordner "checkBaseDDT", "ecus" usw. direkt unter \ddt4all liegen.
  • ggf. Treiber für den verwendeten OBD2-Adapter installieren und konfigurieren.
  • ODB2-Adapter mit dem PC verbinden/koppeln.

ddt4all unter Linux (z. B. auf dem Raspberry Pi)

  • DDT4all.tar.gz herunter laden und entpacken (unbedingt die Abhängkeiten beachten, u.a. python und QT4py).
  • Aus dem Datenbankarchiv DDT2000 DB... alle Ordner mit Inhalt ins Hauptverzeichnis von ddt4all kopieren.
  • ddt4all.py ausführbar machen.
  • mit Bluetooth koppeln (als serielle Schnitstelle, es sollte ein /dev/rfcomm0 eingerichtet werden).
  • ddt4all.py als normaler Nutzer starten (Berechtigungen bei der Bluetooth-Schnittstelle beachten). Dort erscheint das Device im ersten Fenster als /dev/rfcomm0 (n/a).

Konfiguration durchführen (ddt4all)

ACHTUNG: Mit Hilfe von ddt4all können sehr viele Fahrzeuginterna konfiguriert werden. Auch kann man damit sein Fahrzeug durch Fehlkonfigurationen ernsthaft beschädigen. Das Tool ist ein Nachbau der Renault-Software DDT2000, die normalerweise nur von Fachwerkstätten und mit genauen Instruktionen des Herstellers eingesetzt wird. Unter anderem können damit auch sicherheitsrelevante Konfigurationen durchgeführt werden die einen selbst und andere ernsthaft in Gefahr bringen können. Wer das Risiko nicht eingehen möchte oder in solchen Dingen unbedarft ist, sollte es lassen und stattdessen eine entsprechende Fachwerkstatt aufsuchen!

Wichtig: ZOE muss während des Eingriffs fahrbereit sein (READY / "Motor an"), ansonsten können die neuen IDs nicht gespeichert werden oder es ist überhaupt keine Kommunikation möglich.

ddt4all starten und ODB2-Schnittstelle verbinden

ddt4all fragt beim Starten zunächst nach dem Port bzw. dem Anschluss der für die Kommunikation mit dem ODB2-Adapter genutzt werden soll.

  1. Die Schnittstelle (USB, WiFi, Bluetooth, Seriell) zum verwendeten OBD2-Adapter auswählen (Symbole).
  2. Zugehörigen seriellen Anschluss, Gerät oder IP-Adresse auswählen.
  3. Häckchen bei "Ich bin mir bewusst, dass falsche Benutzung meinem Auto schaden kann" aktivieren.
  4. "ELM-Verbinden" klicken.

Fahrzeugauswahl und TPMS-Bildschirm (ddt4all)

Der Hauptbildschirm erscheint:

  1. Oben links im Drop-down Menü "X10 - ZOE" auswählen.
  2. Im Steuergerätebaum nun den Zweig "UCH" (bzw. in alten Versionen "UCBIC/BFR [$26]") ausklappen
  3. Das ECU "BCM95_SW25_V1.1" auswählen und darauf doppelt klicken.
    Diese ECU-Version ist in der ZOE R90 drin (kompatiblität mit weiteren ZOE-Versionen bitte hier ergänzen, Danke!). Die weiteren Beschreibungen beziehen sich daher exakt darauf. Sollten im weiteren Verlauf keine Daten angezeigt werden ist möglicherweise beim eigenen Fahrzeug hier eine abweichende ECU-Version zu wählen. Die erzeugten Bildschirme sehen dabei ev. geringfügig anders aus. Die Funktionalität sollte aber vergleichbar sein. Alternative: Man kann ddt4all auch automatisch nach allen kompatiblen ECUs des Fahrzeugs auf dem CAN-Bus scannen (suchen) lassen (via Icon in der Symbolleiste). Der Vorgang dauert eine Weile und füllt die ECU-Liste dann automatisch mit passenden Einträgen.
  4. Nun muss das ausgewählte BCM in der Liste der aktiven ECUs darunter stehen. Diesen Eintrag dort mit der Maus anwählen. ddt4all friert jetzt gewöhnlich für einige Sekunden ein, da die sehr umfangreiche Konfigurationsbeschreibung und die zugehörigen Bildschirme dieses ECUs aus der Datenbank erzeugt werden.
  5. Unten öffnet sich wiederum eine weitere Liste bzw. Baumstruktur wo unter "TPMS (EXTRA SCREEN)" und dort unter "TPMS_learning_ID_Pressures" die passende Bildschirmmaske zu finden ist.
  6. Oben im Hauptfenster (rechts) die Registerkarte "Bildschirm" auswählen. Bei der Version vom 9/2018 erscheint der Bildschirm nach dem Doppelklick auf "TPMS (EXTRA ..." von selbst. Der Aufbau der Bildschirmansicht kann ggf. nochmal einen kurzen Moment dauern. Dabei werden auch die aktuellen Daten aus dem Steuergerät gelesen.
  7. Die derzeit im Fahrzeug hinterlegten Sensor-IDs werden unter "Jeu été" angezeigt.
  8. Achtung: diese Werte gehen bei der Neuprogrammierung verloren! Wenn man sie nicht anderswo gesichert hat, und beim nächsten Reifenwechsel wieder braucht, unbedingt jetzt notieren.
  9. Um die hinterlegten IDs zu ändern muss ddt4all nun explizit in den "Expertenmodus" umgeschaltet werden um die Schreibzugriffe in Richtung Fahrzeug freizuschalten. Dazu das zweite Icon von links mit dem Gesicht oben in der Symbolleiste anklicken.
  10. Neue IDs können nun für alle 4 Räder auf einmal programmiert werden (Variante A) oder für jedes Rad einzeln (Variante B)
  11. Die Eingabe erfolgt mit genau 6-stelligen Hexzahlen (3 Byte). Eventuelle Buchstabenziffern (a-f) müssen klein geschrieben werden. Bekommt man die Sensor ID in dezimal, muß man sie zunächst in die Hex-Darstellung umrechnen. Die vollständigen Sensor-IDs müssen dann erst nach der zu Beginn des Artikels genannten der Formel umgerechnet werden. Es schadet nichts diese im Zweifelsfall immer auf die bekannten IDs anzuwenden! Mit dieser Formel wird grundsätzlich sichergestellt, dass die IDs passend formatiert sind.
    • Variante A: Alle 4 neuen Sensor-IDs in die unter "Ecrire 4 nouveaux codes" ("Schreibe vier neue Codes") mit "No Value" vorbelegten Textfelder eingeben oder einkopieren.
    • Variante B: Eine einzelne neue Sensor-IDs in das unter "Ecrire 1 seul nouveau code" ("Schreibe nur einen neuen Code") mit "No Value" vorbelegte Textfeld eingeben oder einkopieren. Mit dem zugehörigen Drop-Down-Menü wird die Radposition am Fahrzeug ausgewählt. Dabei gilt folgende Zuordnung/Übersetzung:
    AVG (avant gauche): vorne links
    AVD (avant droit): vorne rechts
    ARG (arrière gauche): hinten links
    ARD (arrière droit): hinten rechts
  12. Abhängig von der gewählten Variante den zugehörigen gelben Button "Ecrire 4 IDs" ("Schreibe 4 IDs") bzw. "Ecrire 1 ID" ("Schreibe 1 ID") klicken um die zugehörigen IDs ans Steuergerät zu senden. Damit ist die Programmierung abgeschlossen.

Wenn man den Bildschirm aktualisiert kann man kontrollieren ob die neu geschriebenen IDs auch wieder korrekt zurückgelesen werden. Diese müssen dann in den unteren 4 Felder ("Jeu été") erscheinen.

Funktionstest

Um die korrekte Datenübertragung zu testen muss das Fahrzeug anschließend eine gewisse Strecke mit normaler Geschwindigkeit fahren (sagen wir 1 km mit > 30 km/h) bis alle Datensätze von allen Sensoren einwandfrei empfangen wurden. Im Stand sind die Sensoren im batterieschonenden Schlafmodus und senden keine Daten. Weicht der "neue" Reifendruck zu stark von dem Zustand vor dem Reifenwechsel ab wird dann auch umgehend eine entsprechende Meldung „Reifendruck prüfen“ im Fahrzeugdisplay erscheinen. Das ist für die korrekte Funktion des RDKS ein gutes Zeichen! Ist der Reifendruck in allen 4 Rädern wirklich korrekt (ggf. extern kontrollieren oder nachfolgender Absatz) kann der neue Referenzwert mit der Fahrzeugfunktion "Reifendruck speichern" gespeichert werden und die Warnung verschwindet. Aber Achtung: Die Sensoren oder das BCM lassen nur einen bestimmten sinnvollen Messbereich überhaupt zu. Ab >= 3,500 Bar erfolgt z. B. keine Messung mehr.

Leider zeigt ZOE im Fahrzeugdisplay immer nur allgemeine Sammelalarme an, obwohl die Messwerte und Position der Räder eindeutig benannt werden könnten. Das ist aber nur ein interner Schwachpunkt des Fahrerdisplays. Auf dem Fahrzeugbus sind diese Daten zum Glück in voller Präzision vorhanden.

Über Tools wie ZOEdisplay oder auch CanZE mit direktem Zugriff auf den CAN-Bus kann man daher weitergehende Funktionstests hinsichtlich des RDKS durchführen und dabei auch den ans Fahrzeug gefunkten aktuellen Reifendruck direkt als Messwert pro Rad auslesen. Tauchen hier nach kurzer Fahrt gültige Messwerte von allen 4 Rädern auf, kann man sicher sein dass die Sensor-Fahrzeug-Kommunikation reibungslos funktioniert. Bleiben alle oder einzelne Werte leer funktioniert mindestens ein Sensor nicht (defekt, Batterie leer?), die programmierte ID ist falsch oder der Sensor ist zum Fahrzeug inkompatibel.

Gibt es ein Kommunikationsproblem wird sich das Fahrzeug prinzipbedingt erst nach längerer Zeit oder Wegstrecke (> 20 km) über die fehlenden Daten der Radsensoren beschweren. Das Fahrzeug bzw. das RDKS ist sehr tolerant gegenüber ausbleibenden oder korrupten Datentelegrammen beim Empfang, da dieser Zustand regelmäßig durch Funkstörungen auftreten kann. Nur einwandfrei empfangene Telegramme werden überhaupt weiterverarbeitet. Es ist daher zur beschleunigten Funktionskontrolle durchaus sinnvoll auf die zuvor genannten Hilfsmittel zurückzugreifen.

Unbekannte IDs / Sensoren

Wenn man Sensoren mit unbekannten IDs verwenden möchte benötigt man Geräte oder Hardware+Software am Rechner die diese auf dem Funkweg auslesen können. U. a. ist dies neben den passenden klassischen (teuren) Werkstattsystemen auch mittels kostenloser SDR-Software am PC möglich, die auf der entsprechenden Frequenz lauscht und einfach alles decodiert und anzeigt was sie empfängt.
https://www.goingelectric.de/forum/viewtopic.php?f=64&t=14853&start=270#p1130540
Mit einem 125 kHz Sender kann man die Sensoren im Stand zum Senden bringen:
https://www.goingelectric.de/forum/viewtopic.php?f=64&t=14853&start=340

Nutzerhinweise

  • Bei Problemen hilft manchmal ein Blick mit ddt4all in TMPS Extra Screeen/ Data recorder_seuil. Eine ZOE Q210 von 2014 schreibt hier IDs ein, die den Fehler verursacht haben und was den Fehler verursacht. Wenn also z.B. der Sensor auslesbar ist, aber nicht mit dem Eintrag in TMPS write übereinstimmt, findet man das. So kann man auch die unbekannte ID eines kompatiblen Sensors selbst nach der Fehlermeldung auslesen. Ob das bei  einer anderen als BCM 95 SW25 V1 auch geht, ist mir unbekannt.
  • Zum Testen: Mögliche Methode um auch bei der ZOE unbekannte RDKS-IDs zu lernen:
    https://www.dacianer.de/threads/bedienungsanleitung-reifendruckkontrollsystem-rdks-ab-2014.15204/#post-526262