Biro

Inhaltsverzeichnis [anzeigen]

Ich fange mal an diese Seite mit Inhalt zu füllen...
Bitte bissl Geduld wenn nicht alles zu Anfang perfekt aussieht.
Ich freue mich über Mitarbeit und Hilfe!!!

Ich (micc) ergänze ein paar Infos, Stand 03/2020.

Hersteller

Estrima SRL mit Sitz in Pordenone / Italien.
Via Roveredo 20/b - 33170 Pordenone (PN) Italy
Tel +39 02 9476 5578
Fax +39 0434 507561
info@estrima.com
P.IVA IT01621550936
(Vorsicht - Fax von 2013!)

Geschichte

Die Estrima SRL mit Sitz in Italien wurde 2008 gegründet als automobile Abspaltung des italienischen Brieda-Konzerns (http://www.briedacabs.com), der sich auf Fertigung der Fahrzeug-Kabinen von landwirtschaftlich genutzten Fahrzeugen und Baufahrzeugen u.A. Kräne etc...konzentriert.
Der Biro ist bis heute das einzige entwickelte und produzierte Fahrzeug von Estrima. Wie man am "Kerngeschäft" von Brieda erkennen kann ist das Know-How zum Erstellen ernstzunehmender Fahrzeugkabinen grundlegend vorhanden.
2008 wird der Biro vorgestellt und 2009 wird der erste Biro gebaut und in Italien ausgeliefert. Die Preise lagen zwischen 12.000 € und 17500 € - je nach Ausstattung. Estrima versucht ein europaweites Netz an Importeuren und Händlern aufzubauen. In einigen europäischen Metropolen sind vergleichsweise große Mengen an Biros unterwegs... Amsterdam und Barcelona seien hier mal genannt. Als richtiger Stadtflitzer hat sich der Biro leider bei uns nicht durchsetzen können – Mangelnde Akzeptanz in der Bevölkerung weil der SUV-Boom gerade einsetzt und der Biro nicht gerade als Schnäppchen in der Anschaffung zu sehen war machen dem Absatz zu schaffen... dementsprechend wurde 2013 wohl die Produktion unterbrochen. Etwa seit 2016 wurde ein technisch in einigen Punkten verbessertes Modell vorgestellt, das wohl zunächst vor allem in Italien vermarktet wurde. Ab 2019 wurde der internationale Absatz wieder forciert. Hier gehts es zum aktuellen Händlernetz, wobei einige sicher fehlen, z.B. Emobay in Eching.

Ausführung

Der Biro ist ein zweisitziges, vierrädriges Fahrzeug der Leichtfahrzeugklasse L6e, die Version "Bolt" gehört zur Klasse L7e. Er darf in Europa mit der Fahrerlaubnis M (oder höherwertige) und ab einem Alter von 16 Jahren gefahren werden. Es ist nur ein Versicherungskennzeichen nötig, dementsprechend steuer- und TÜVfrei. Die Konstruktion ist konsequent minimalistisch aufgebaut was nicht nur das Verhältnis von Innenraum zum Gesamtvolumen angeht. Keine Fahrzeugüberhänge vorn wie hinten. Mit gerade mal 175cm Länge ist der Biro deutlich kürzer als viele aktuelle PKWs breit sind. Der Biro verfügt über 4kW maximale Antriebsleistung und eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h (Bolt: 60km/h). Ein Stahlrohrrahmen und Überrollbügel umgeben die Fahrzeugkabine und sorgen für die nötige Steifheit und Aufprallschutz für die Insassen. Kaum ein anderes Fahrzeug kann eine ähnliche Rundumsicht vorweisen wie der Biro. Mit und ohne Türen besteht (bis auf die Rahmenrohre) der Biro rundum aus durchsichtigem Material - ob Frontscheibe, Glasdach, Hechscheibe – selbst die Türen sind quasi komplett durchsichtig.

Versionen:

  • "Summer" als Basisausstattung, ohne Türen, Listenpreis € 5990 + MWSt.


Estrima Birò Winter 2020 Quelle: estrima.com

  • "Winter" mit Türen und Scheibendefroster, Listenpreis € 7990 + MWSt.

  • "Big" mit größerem Kofferraum (300 Liter dachhoch) hinter den Sitzen (Bildquelle: estrima.com), Listenpreis € 9490 + MWSt.

  • "Box" mit unverglastem Stauraum für Lieferdienste (Bildquelle: estrima.com), Listenpreis € 9990 + MWSt.
  • "Bolt" mit etwas stärkerem Motor und Zulassung als L7e, bis 60km/h, Aufpreis zu den obigen Versionen € 1000,- + MWSt.

Alle Preise zzgl. Akku (€2990,- + MWSt.), Stand 2019, aufgerufen 10.3.2020

Maße

Laut Herstellerangaben:
Länge 1.740 mm (Versionen Big und Box 1.835 mm)
Breite 1.030 mm
Höhe 1.565 mm
Bodenfreiheit 190 mm
Radstand 1.250 mm
Spurweite 860 mm
Gewicht ohne Batterien 220 Kg
Gewicht mit Batterien 280-300 Kg
Wendekreis ~ 6m

Farben

Den Biro gib es in den Grundfarben Schwarz / Grün und Weiß
Wobei sich die Farbe auf das die Karosse umgebende Stahlrohr beschränkt. Alle Kunststoffteile des Biro - also quasi alles außer das Stahlrohr - sind schwarz.
Optional können zur Biro-Serienausstattung (natürlich aufpreispflichtig) 99 weitere Farben für die Stahlrohre und die vordere Haube bestellt werden.

Ausstattung

In der Standardversion hat der Biro eigentlich alles was ein kleiner Stadtflitzer braucht – mehr aber auch nicht. Einen einarmigen Scheibenwischer, Gebläse mit einer Stufe (ab "Winter"), Hupe, Stand- und Abblendlicht, Blinker, Warnblinker.

Seit ca. 2019 wird der Birò mit einer Karte geöffnet und abgeschlossen. 3-Punkt-Gurte für beide Sitze.

Wasserfeste Sitze, Lehnen und Cockpit... falls ohne Türen gefahren wird. Es gibt einen Radio-Einbauschacht, eine USB-Buchse und eine 12V-Steckdose mit Abdeckung. Ein Zündschloss. Blinker / Licht- und Scheibenwischerschalter am Lenkrad – Einen Vor- und Rückwärtsschalter sowie einen „Boost-Taster“ Das war's.
Serienmäßig ist der Biro auch rundum mit grün getöntem Sicherheits-Colorglas versehen. Das Dach besteht komplett aus einem Glasdach, welches entgegen der Fahrtrichtung um ca. 15cm aufgeklappt werden kann. Dies – und die genauso am unteren Rand aufklappbare Heckscheibe sorgen für gute Durchlüftung. Die beiden Scheiben können komplett ausgebaut werden. Also ohne Türen und Scheiben: ziemlich luftig so'n Biro;)

Das Dach kann wie ein normales Sonnendach (nur andersrum) aufgeklappt werden
Die Heckscheibe ist unten genauso aufklappbar

 

Es gab (bis 2013) beim Neukauf zwei Zusatzausstattungspakete:

1. Ein Sicherheitspaket - bestehend aus 3-Punkt-Gurten (Keine Pflicht bei L6e-Fahrzeugen!) und den 2012 neu eingeführten PKW-Reifen. Wobei hier an der Hinterachse das Format 175 / 50 R 13 gewählt wurde. Diese Reifengröße war übrigens bei den Biro-Remove-Modellen pflicht.

2. Ein Premiumpaket - bestehend aus zwei abschließbaren Kunststofftüren (die auch einzeln bestellt werden konnten ~ 1100,- €). Die Türen sind hinten angeschlagen – also als „Selbstmördertüren“ ausgelegt, da diese nach vorn öffnen. Die Türen können, da sie nur von zwei Stahlbolzen und dem Stoff-Fangband gehalten werden, in 2 Minuten aus- und wieder eingebaut werden. Das Paket enthält außerdem noch eine antibeschlag-beschichtete Frontscheibe (wtf?!), Radiovorbereitung und anstatt grauer Sitze gab es diese in schwarz.
Die Türen gab es auch untenherum – also vom unteren Ende bis ca. in Griffhöhe – schwarz foliert – quasi als Blickschutz. Aufpreis 129,- € (pro Tür!);)

Zusätzlich gab es noch als kaufbare Optionen:
Einen Gepäckträger der am hinteren Stahlrohrrahmen befestigt wurde; Einen Koffer der an diesem Träger befestigt wurde; Eine in der Rohrfarbe lackierte Fronthaube; Größere Seitenspiegel.
Von Produktionsbeginn bis ca. 2012 konnten optional rundum anstatt der Rollerreifen mit runder Lauffläche auch PKW-Reifen mit den Maßen 145 / 60 R 13 geordert werden. Diese gab es auch als Winterreifen.
Zu allerletzt gab es noch ein Sondermodell: Limited Edition:

Dieser Biro kam sehr elegant in komplettem Schwarz daher. Dazu gehörten Türen, die unten herum schwarz foliert waren, komplett schwarze Innenausstattung, große Rückspiegel, Abdeckgitter über den Rückleuchten, vorn mittig ein optisch wie angenietet aussehendes Schutzblech – dazu waren Dach- sowie Heckscheibe schwarz getönt. Natürlich PKW-Reifen, vorn 145er und hinten 175er auf schwarzen Felgen.

Gut von vorn zu erkennen der LE
Ganz in schwarz und schwarzmatt

 

Technik

Alle Biros fuhren (bis 2013?) grundsätzlich mit ca. 48V Systemspannung. Ursprünglich resultierend aus 4 in Reihe geschalteten 12V Bleibatterien. Damit ist man im Kleinspannungsbereich unter 60V und muss sich keine Sorgen über besondere Isolierungen und Schutzeinrichtungen machen.
Neuere Modelle mit originalen Lithium-Akkus dürfen nur noch 44,4 V ihr eigen nennen. Was für mich auf 12 Zellen in Reihe schließen lässt.

Als Besonderheit darf das Antriebskonzept gelten: Zwei echte Radnabenmotore an der Hinterachse werden von zwei separaten Controllern angesteuert. Das erspart dem Biro ein Getriebe und ein Differential und sorgt für Platz im hinteren Bereich, wo statt diesen ein kleines Staufach untergebracht ist.

Spulen und interne Verstrebung


Die Hinterachse ist als Starrachse mit einem verzinkten Stahlrohr in U-Form mit je einem Moppedfederbein hinter jedem Rad ausgelegt.

Gut zu erkennen das an zwei Punken angelenkte U-Rohr
Mittig der Boden des hinteren Staufachs


Die Vorderachse besteht aus zwei mittig angelenken Alu-Querlenkern, in die außen die einstellbaren Kugelköpfe eingeschraubt sind. Auch vorn ist ein Federbein für die Dämpfung und Federung zuständig.

Gut zu erkennen die Anlenkpunkte des Dreiecklenkers
Bremse und Federbein aus dem Roller-Bereich (welche?)

 

Die Räder sind serienmäßig mit 130/60 R13 Rollerreifen bestückt (ab 2019: 145/60 R13). Serienmäßig sind rundum hydraulische Scheibenbremsen verbaut - die Handbremse wirkt mechanisch per Seilzug auf beide Hinterräder.
Interessant: Die hinteren Radnabenmotore sind gleichzeitig auch ein Teil der Alufelge. Die Räder können nur mit größerem Aufwand abgebaut werden, da die fest angebrachten Motorkabel direkt bis in den Innenraum zum Controller verlegt sind. Ein Reifenwechsel wird durch das Abnehmen eines Felgenrings, (der das äußere Felgenhorn darstellt) der mit je 18 Stück M5er Inbusschrauben am Motor befestigt wird, bewerkstelligt.

Das äußere Felgenhorn ist abschraubbar (ohne Luftdruck!)

Daher ist hinten auf jeden Fall ein Schlauch im Reifen von Nöten, da die Felge aufgrund ihrer Zweiteilung nicht luftdicht ist.
Ob die Modelle ab 2019 auch mit Radnabenmotoren ausgestattet sind, ist nicht klar. Zumindest sehen nun die vorderen Felgen genauso wie die hinteren aus, die Bremsscheiben sind auch hinten sichtbar.

Batterien / Akkus

Da gab es wohl eine ganze Menge verschiedener Versionen:
Standardmäßig waren immer Bleibatterien im Grundpreis enthalten.

Ursprünglich waren mal 8 Stück 48AH 12V AGB-Bleibatterien verbaut. Ersatzteil-Preis: 1328,- €
Dann schwenkte man um auf 4 x 12V 100AH Batterien. Das ergibt jeweils ca. 4,8 kWh – Nutzbar eher so 3 kWh. Angegebene Reichweite damit um die 40km. Interessant: Der Blei-Lader soll 2,1kw haben – Ladezeit maximal 4h... Ersatzteil-Preis der 100Ah Batterien: 1487,20 €

Lithium-Akkus (ca. ab 2018/19):
Maxi-Päck: 44,4V 111AH – was auf einen 12 Zellen-Akku schließen lässt. Ungewöhnlich, aber was soll man machen? Ähnliche Kapazität wie die Blei-Version – nur wohl deutlich mehr nutzbare Energie. Estrima gibt bis zu 100km Reichweite an. Fett– wie auch der Preis: 2990,- € + MWSt. Ladezeit an 230V: 3-6 Stunden. Ein 41 Liter großer, abschließbarer Stauraum ist durch eine Klappe von hinten zugänglich, der bei der Remove-Variante durch den Wechsel-Akku belegt wird.
Remove-Akkus: Immer Lithium-basierend – 44,4V 55Ah. Soweit ersichtlich, ist ein Ladegerät im Trolley eingebaut. Estrima beziffert es mit 1200W Anschlußleistung. Ladezeit an 230V: 2-4 Stunden. Kostenpunkt des Trolley 2990,- € - mit Lader, zzgl. MWSt. Reichweite: bis 55km. Diese Variante ist nicht mit der Version "Bolt" kombinierbar.

Wissenswertes

Der Biro kam (meines Wissens nach) in mindestens zwei Modellreihen auf den Markt.
Serie 1 Fahrzeuge ca. bis zur Fahrgestellnummer 120. (2009 -2010)
Serie 2 Fahrzeuge mit laufender Nr. ab 120. (ab 2010)

Die erste Baureihe hatte einige gravierende Unterschiede zu den Fahrzeugen der 2. Baureihe. Mir sind nicht alle bekannt, aber ich führe hier mal einige auf, die einfach nachzuprüfen sind:

Das Serie1-Ladegerät ist vorn unter der Haube angebracht. Das Ladekabel liegt hierbei in dem kleinen Staufach unter der Haube. Unpraktisch in der täglichen Benutzung, da die Haube mit dem Fahrzeugschlüssel erst entriegelt werden muss - und das spiralige Ladekabel ist fest am Lader angebracht.
Das Serie2-Ladegerät ist unter den Sitzen montiert worden. Das hat den Vorteil des kürzeren Kabelwegs zu den Akkus die ebenfalls unter den Sitzen untergebracht sind. Zusätzlich gibt es auch eine in den hinteren Stoßfänger mittig eingebaute Schuko-Ladesteckdose. Daher kann das Ladekabel selbst längenmäßig flexibel gestaltet werden.

Jeder Biro hat ein Staufach hinter den Rückenlehnen. Die Lehnen sind mit einen Schloß gegen Diebstahl des Inhalts gesichert. (Den Biro gab es ja auch ohne Türen). Bei Serie 1 Biros kann man die Lehnen nur komplett herausnehmen um an das Staufach zu gelangen. Serie2-Sitze haben eine Scharnierkonstruktion, die es erlaubt die Lehnen hoch zu klappen um an das Staufach zu gelangen. Deutlich praktischer.

Serie1 Biros haben immer silberne Vorderradfelgen und sind mit Rollereifen ausgestattet.
Serie2 Biros gab es auch mit schwarzen Felgen und Rollerreifen, als auch rundum mit 145 / 60 R 13 Reifen, sowie mit vorn 145ern und hinten 175 / 50 R13 Reifen.

Vergleich zwischen den Roller-Reifen und den PKW-Reifen

 

Serie1 Biros haben zwei Controller des Herstellers Kolektor verbaut.
Serie2 Biros haben zwei Sevcon-Controller verbaut.

Beide Kolektor-Controller sind auf einen U-förmigen
Alukühlkörper geschraubt, der wiederum an der Rückwand befestigt ist.

 

Serie1 Biros gab es nur mit Blei-Batterien. Es waren zu aller erst 8 Stück unter den Sitzflächen verbaut. Je 4 x 12V 48AH - waren zu zwei Paketen parallel geschaltet. Die Batterieabdeckung bestand aus einem kleinen Alugestell das mit den Sitzen zusammen herausgenommen werden konnte. Besser um dran zu arbeiten, weil nichts mehr „stehenbleibt“ aber leider nicht sehr stabil. Serie2 Biros gab es auch mit Lithium-Akkus. (Über die mir nichts genaues bekannt ist) Außerdem wurde das Alugestell jetzt fest mit dem Fahrzeug verschraubt. Gründe: Deutlich stabiler – und das Ladegerät wurde daran befestigt. Nur die Kunststoffabdeckung kann jetzt mit den Sitzen zusammen ausgebaut werden.

Serie2 Biros gab es auch als "Remove Version" - Es konnte ein Lithium-Akkupaket geordert werden, dass sich in den hinteren Stauraum im Heckstoßfänger unterbringen ließ. Es war ein kleiner Kasten mit zwei Rädern und einem Handgriff. Also wie eine Art Trolley, oder auch als Hackenporsche bekannt. Der Trolley konnte aus dem Staufach ausgezogen und auf seinen Rädern hinter sich hergezogen werden. Das ermöglichte dem Benutzer den Biro unabhängig vom Abstellort an jeder beliebigen Stelle laden zu können. Welche Leistungsdaten der in dem Trolley verbaute Lader hat 1200W. Ob es dazu zusätzliche externe Lader gab ist mir nicht bekannt. Der Remove-Biro benötigte zwingend die 175er Reifen hinten - gilt nicht mehr ab 2019  . Wohl weil es die leichteste Biro-Version war. Zu erkennen ist der Remove gut von außen: Da die hintere Staufachklappe ganz nach unten auf die Straße zu klappen ist - um den Trolley einfach rein- und rausfahren zu können - hat die Klappe oben an der Kante an der mittig das Schloss sitzt außen an den Ecken jeweils einen Gummipuffer angebracht, damit die Klappe nicht bei Bodenkontakt zerschranselt.

Biro Remove Heckklappe mit den breiten 175er Reifen
...und die "normale" Serie1-Ausführung noch mit Roller-Reifen

 

Technische Infos

Der Biro hat einige sehr auffällige Gemeinsamkeiten mit einem in den gleichen Jahren (so ab 2008) vorgestellten Elektroroller der Marke E-Max. Die Radnabenmotore sind indentisch. Sowohl was Optik, Aufhängung, Verkabelung als auch den Controller angeht. Interessant in diesem Kontext ist auch, dass der Tacho komplett identisch erscheint. Wie aus einem Daten-Protokoll (welches Estrima veröffentlicht hat) ersichtlich wurde gibt es eine Meldung die da sinngemäß lautet „Side-Stand-Out“ - was auf eine ursprüngliche Entwicklung aus dem Zweirad-Bereich stammt. Auch teilen sich der originale E-Max und der Biro die Frontscheinwerfer. Es sind die gleichen Linsenscheinwerfer aus dem Rollerzubehör. Der E-Max hat auch wie der Biro eine Weiterentwicklung erfahren – auch der E-Max wurde auf einen Sevcon-Controller upgegradet. Zum Ende der Fa. E-Max wurde der E-Max noch schnell als Vectrix VX-2 mit etwas geänderter Karosse und Frontscheinwerfer angeboten. Spannend: Im E-Max erzeugt EIN Radnabenmotor die 4kW Antriebsleistung. Ein Schelm wer da jetzt denkt...;)

Reparatur- und Instandhaltungs-Tips

Reifenwechsel hinten

Wie bereits unter dem Punkt "Technik" erwähnt - die hinteren Räder lassen sich nicht "mal eben" abbauen.
Also muss man die Reifen am Fahrzeug wechseln. Das Reifen-Abziehen geht zuerst mal vergleichsweise einfach. Luft ablassen, äußeren Felgenring durch Lösen der 18 Inbusschrauben abschrauben, Schlauch entfernen, dann den Reifen mit nachdrücklicher Gewalt vom hinteren Felgenhorn runterhebeln.
Das Aufziehen kann erheblich schwieriger werden - je nach Reifen. Die originalen Rollerreifen kann man vergleichsweise leicht aufziehen. Schlauch in den Reifen einlegen, Reifen mit Felgenring andrücken, Schrauben ansetzen und gleichmäßig anziehen. Aufpumpen bis es zweimal "Ploppt" - Luftdruck prüfen - fertig.
Die PKW-Reifen stellen eine größere Hürde dar. Da diese deutlich breiter und steifer sind, ist es nicht so einfach Reifen, Schlauch und Felgenring gleichmäßig und vor allem Lochgenau anzudrücken, damit man die Schrauben ansetzen und anziehen kann. Bei den 145ern mag das noch ohne weitere Hilfe gut gehen. Bei den 175er HInterreifen ist es fast unmöglich. Um den dicken Reifen aufziehen zu können haben sich bei mir vier Gewindestangen M5, mindestens vier M5er Muttern, sowie vier kleine U-Scheiben als gute Hilfe erwiesen. Eine 1m Stange kostet im Baumarkt keinen Euro. In vier ca. gleichlange Stücke zerteilt und so gleichmäßig wie möglich in die Schraubenlöcher eingedreht helfen die Stangen sowohl den Reifen mit Schlauch - als auch den Felgenring perfekt zu zentrieren. Im Nachhinein betrachtet würden 4 Stück ca. 10cm lange Stangen locker ausreichen. Einfach langsam immer den Reifen weiter an drücken und dabei die Muttern nachziehen. Aufpassen, dass der Schlauch sich nicht zwischen Felgenring und Motor einklemmt. Wenns richtig läuft lassen sich die Muttern ziemlich einfach nachstellen - bis der Ring anliegt. Dann die originalen Schrauben eindrehen und "handwarm" anziehen - dann die Gewindestangen entfernen und die restlichen 4 Schrauben einsetzen, alles korrekt anziehen. Luft einfüllen bis der Reifen sitzt, Luftdruck prüfen - Fertig. Das möchte ich nicht des Nachts im Regen an ner Landstraße machen - aber einmal gemacht ist es ne Sache von ner halben Stunde.
Tip: Rüstet man von Rollereifen auf die 175er auf, braucht man definitiv andere Schläuche. PKW-Schläuche haben aber dickere Ventile als Rollerreifen. Daher muss man dann noch die Ventilbohrung des Felgenrings entsprechend aufbohren.

Versuche mit Hebel und Muskelkraft bringen beim 175er nix (Bild1)
Vier Gewindestangen mit Scheiben und einer Mutter zentrieren alles beim Anziehen (Bild2)