BMW i3
i3rapids Transrapid-i3

Besitzer

i3rapid

i3rapids weitere Elektrofahrzeuge

Metrorapid i3s

Autoname

Transrapid-i3

Im Juni 1979 war ich auf der internationalen Verkehrsausstellung mit der Magnetschwebebahn Transrapid (Modell TR05), später an der Versuchsanlage in Lathen mit neueren Fahrzeugen und im Oktober 2004 mit 430km/h auch in Shanghai geschwebt. Der erste Eindruck war die kaum wahrnehmbare, sanfte Bewegung, genau so wie meine erste Fahrt in einem Elektroauto, besonders beim Anfahren.
Der Transrapid wurde als vollständig neuartiges Fahrzeug entwickelt und bestand nicht nur aus einer vorhandenen Lokomotive und Waggons, bei denen man die Radsätze durch Trag- und Führmagnete ersetzt hatte. Das gilt auch für den BMW i3, der nicht eine E-Variante eines vorhandenen Fahrzeugmodells ist. Beide Fahrzeuge haben Innovationscharakter.
Sinn des Transrapid ist auch Nachhaltigkeit, d.h. weniger Verschleiß und längere Lebensdauer für die Verkehrsinfrastruktur. (Die Erneuerung maroder Straßen- und Schienen-Infrastruktur kostet viel, das merkt gerade unser Verkehrsminister.) Bei BMW wurde in die Nachhaltigkeit bei der Produktion investiert.
Für ein anderes innovatives Elektroauto, den amerikanischen Tesla, würde der Name Transrapid weniger passen, da der BMW wie diese Magnetschnellbahn aus Deutschland kommt. Wenn ich mir diesen zugelegt hätte, würde ich einen anderen Namen verwenden, vielleicht "Hyperloop".
Name und Typenbezeichung verwenden unterschiedliche Schriftsätze.

Ein paar Jahre vor dem i3 wollte ich mir einen Opel Ampera anschaffen zu 40000€ und das Geld dafür ansparen. Dann wurde der Anschaffungspreis schneller erhöht als die Vermehrung des Geldes auf meinem Festgeldkonto, das damals noch gut verzinst war. Es sollte nicht sein, und ich entschied mich für eine Zwischenlösung mit einem gebrauchten Verbrenner, der durchschnittlich 8,8l/100km Super verbrauchte. Ein Auto mit Reichweitenverlängerer (REX), wie beim Ampera, erschien mit jedoch zukünftig sinnvoll.
Nachdem die Produktion des BMW i3 in den Medien angekündigt worden war und der Einstiegspreis auf 35000€ genannt wurde, senkte Opel den Preis für den Ampera zur "Freude" derjenigen, die gerade vorher einen Kaufvertrag unterschrieben hatten, von einen Tag auf den anderen um 7000€ von 45000€ auf 38000€.

In der frühen Nutzungsphase hat mir der REX, den ich als "Reichweiten-Versicherung" nutzen wollte, doch sehr geholfen. Sommer 2014 war in Sachen CCS-Ladesäulen zwischen Hamburg und Berlin "interstellarer Raum", und ich konnte problemlos meine erste größere Fernfahrt nach Berlin unternehmen. Die Strecke verlief über die B404/A21/A24/A111, wo ich ohne und mit REX im ECO PRO + mit konstant 90 km/h fuhr. Aus den in Berlin nachgeladenen Strommengen und nachgetankten Super E10 konnte ich ein Verhältnis von 2,7 : 1 ermitteln:
1 Liter Super ersetzt bei Tempo 90 ohne Heizung 2,7 Kilowattstunden Strom.
Umgekehrt: Wenn eine kWh 30ct an den öffentlichen Ladesäulen kostet, ist dieser Preis mit einem Benzinpreis-Äquivalent von 81ct/l noch recht moderat und vergleichbar mit einem Erdgas-Preis von 121ct/kg und macht den REX-Betrieb teurer.
Allerdings verlangten Ladesäulen-Betreiber manchmal durch Ladepauschalen und Zeittarife umgelegt auf eine kWh auch Apothekenpreise für ein kleines Fahrzeug, dann wäre der REX-Betrieb günstiger (Bild 2).

Am 22.10.2017 unternahm ich meine längste Tour, die von Kiel nach Dresden führte. Wegen der Abstände der CCS-Ladesäulen zwischen Berlin und Dresden von ca. 180 km konnte ich ohne REX nicht die kürzeste Route über die A13 (Berlin-Dresden) planen (Bild 3). Die Route führte über Lübeck, T+R Gudow-Süd (A24), T+R Pritzwalk-West (A24), T+R Buckautal-Süd (A2), T+R Köckern-West (A9), T+R Muldental-Süd (A14) und T+R Dresdner Tor (A4). Zur Bewältigung der beiden längsten Ladesäulen-Abstände von 126 und 118 km lud ich die Batterie jeweils bis zu 98% auf, was zu Ladezeiten von 60-90 Minuten führte. Dennoch schaffte ich die Strecke trotz ECO PRO + und 90 km/h wegen des kühlen herbstlichen Wetters nicht ganz ohne REX. Er sprang 15 km vor Pritzwalk West an (vielleicht wäre ich mit konstant 70 km/h ohne ihn ausgekommen). Der nachfolgende Abschnitt über Landstraßen zur A2 verlängerte sich aufgrund einer Straßensperrung um 9 km, auch hier lief der REX noch einmal auf 18 km. Für die 647 km (ca. 60 km längere) Wegstrecke benötigte ich schließlich 13,5 Stunden, bis ich Dresden erreichte (Bild 4). Die Fahrt kostete mich allerdings nur ca. 3 Euro (für 2 verbrauchte Liter Super E10). Die Benutzung der CCS-Ladestationen war noch kostenlos.

Als ich meinen i3 REX 60Ah bestellt hatte, gab es noch keine Umweltprämie und keine Rabatte. Aber ich hatte das Glück, daß noch vier Jahre lang nach der Anschaffung die Stadtwerke Kiel den Strom an den öffentlichen Ladesäulen gratis zur Verfügung stellten, weil es auf meine telefonische Nachfrage "teurer, jemanden mit der Abrechnung zu beschäftigen" gewesen wäre. Auch waren die Plätze vor den Ladesäulen häufiger nachts von Verbrennern zugeparkt als von anderen Elektroautos belegt. Beides hat sich aber inzwischen geändert.
Außerdem habe ich das Glück, daß mein Arbeitgeber seit letztem Jahr sechs (wenn auch Schnarch-) Ladeplätze eingerichtet hat und neben mir zwei Kollegen sowie Kunden für ihre elektrifizierten Fahrzeuge den Strom kostenlos zur Verfügung stellt - solange kein geldwerter Vorteil zu versteuern ist. E-Bikes können im Fahrrad-Schuppen auch gratis geladen werden.
So brauchte ich zwischen dem 16.04.2014 und 15.04.2019 aufgrund meines Fahrprofils nur 1282,82 kWh bezahlen, bei 75495 km waren das bei 345,90€ Stromkosten von 0,46 ct/km (also nahe Null).
Daher hat mich in diesem Zeitraum der i3 ohne Wertverlust nur 6 ct/km (Winterreifen, Unfall-Versicherung, "Reichweiten-Versicherungs"-Steuer, etc.) gekostet. Bei Berücksichtigung eines Wertverlusts von rund 30 k€ sind es dann 46 ct/km.

Meine Ladestromquellen-Nutzung hat nach Auswertung des Zeitraumes 16.04.2014-15.04.2019 (74595 km) so ausgesehen:

1148 kWh ( 8,7%) AC Schuko (Verbrauchsmesser am Ziegel)
9568 kWh (73,1%) AC Typ 2 (meist abgelesen an der Säule oder aus SOC-Differenz geschätzt)
2381 kWh (18,2%) DC CCS

Bei meinem i3 REX 60Ah ging nach 70000 km laut Geheimmenü die Kapazität stellenweise auf 15,7 ... 15,9 kWh herunter. Ich habe am 01.02.2019 beim Kilometerstand von 72330 dann in der BMW-Werkstatt den SOH ("Gesundheitszustand") der Batterie ermitteln lassen. Das war gar nicht so einfach. Die Werkstatt konnte zwar die Batterie tiefentladen, aber dann gab es einen Software-Absturz, und die Batterie wollte "den Ladestrom nicht annehmen".
Es gab dann einige Ferndiagnose-Sitzungen mit den BMW-Technikern in München, die definitiv nicht über die SIM-Karte des Fahrzeugs lief. (Die hatte ich aus Datenschutzgründen vor längerer Zeit deaktivieren lassen). Da der Fehler bis dato noch nicht aufgetreten war, wollten die Techniker die genauen Umstände für dessen Auftreten ermitteln. Das kostete viel Arbeitszeit, wurde mir aus Kulanzgründen nicht in Rechnung gestellt.
Ich habe das relativ entspannt gesehen, da ich das Auto die Tage nicht brauchte und auf den Wagen meiner Frau (zwar Verbrenner, aber mit Erdgas oder Biomethan betrieben) zurückgreifen konnte.

Schließlich wurde der Batterie ein SOH von 90% attestiert. Die Kapazität erhöhte sich danach laut Geheimmenü auf 17,8 kWh.
Nach 58 Monaten (von 96 Monaten Garantiezeit) ist der Akku im Februar 2019 damit noch weit von einem SOH < 70% (Garantiefall) entfernt gewesen.

Ein Herabsinken der Netto-Batterie-Kapazität unter 70 % des ursprünglichen Wertes innerhalb von 8 Jahren oder bis zum Erreichen von 10000km, d.h. das Eintreten eines Garantiefalls erscheint wenig wahrscheinlich.

Hersteller

BMW

Modell

i3 REX

Baujahr

2014

Motor

Hybrid-Synchronmotor

Laut AMS 11/2015 ist dieser eine Sonderform, um die normalerweise nach oben abflachende Leistungskurve eines Elektromotors durch magnetische Zusatzkräfte zu erweitern

Getriebe

Lithium Ionen

Laut F.A.Z. vom 25.06.2014 ("SAP will 5000 Elektroautos anschaffen") hat die Batterie einen Wert von 9400€ (wahrscheinlich Nettopreis)

Batterie

Lithium Ionen

Laut F.A.Z. vom 25.06.2014 (&quot;SAP will 5000 Elektroautos anschaffen&quot;) hat die Batterie einen Wert von 9400€ (wahrscheinlich Nettopreis)

Systemspannung

355 Volt

Kapazität

21 kWh

davon sind 18,8 kWh nutzbar

Ladegerät

230V

Adapter für Schukosteckdose (Verwendung: meist nachts zum "schnarchladen", manchmal auch an öffentlichen Ladestationen oder bei Freunden)

Instrument

Navigationssystem Professionell

DC / DC

CCS-Option für schnelles Laden bis 50kW

Höchstgeschwindigkeit

152 km/h

abgeregelt (ohne diese Abregelung wäre die Batterie bei einer Dauerleistung von 125 kW innerhalb von 9 Minuten leer)

Beschleunigung

transrapidartig

Reichweite

149 km

erreicht bei sommerlichen Witterungsbedingungen; im Winter bei Minusgraden und mit Heizung kann sie auch durchaus nur mal die Hälfte hiervon betragen

Verbrauch

17 kWh/100km

(inklusive Energieverluste durch Aufladung) + 0,15l / 100km für "Reichweitenversicherung"
gemittelt über rund 70000 km in 56 Monaten

Gewicht

1310 kg

Reifen

unterschiedlich

vorn: 155/70 R 19
hinten: 175/60 R 19

Sonstiges

E-Kennzeichen / Datenschutz / Namensschild / Fotos

E-Kennzeichen seit dem 30.09.2015 (das erste in meiner Heimatstadt.)

Die bordeigene SIM-Karte ist deaktiviert. Das Fahrzeug ist offline, um Tracking zu unterbinden.

Grund:
heise.de

Der Fahrer ist mit einem Smartphone ohne schnüffelnde Google-Dienste unterwegs.

Wer das Heck seines Fahrzeugs wie ich mit einem Namenschild versehen möchte, sollte mal den Suchbegriff "ChromShop" in die Suchmaschine seiner Wahl eingeben.

Das Schwarzweiß-Foto (Bild 5) erhält beim Betrachten mit einer Rot-Cyan-Stereobrille einen räumlichen Eindruck.
Das Kennzeichen auf der Original-Aufnahme wurde datenschutztechnisch anonymisiert.

am 10.08.2015 erstellt, aktualisiert am 17.04.2021
Anzeige

Ein Kommentar zu i3rapids Transrapid-i3

  1. Hallo i3rapid, du sprichst mir aus der Seele. Wenn ich deinen Bericht oben lese werde ich sentimental. 2000 währnd der EXPO war ich mal in Norddeutschland. Frech wie ich war fragte ich spontan am Besucherzentrum in Dörpen, ob man da auch mal mitfahren könne. Die Anwort war ja und der Zug fährt in 10 Minuten. Immer wenn ich daren denke werde ich bis heute sentimental. Mit 260 durch die Wendeschleife und als ich dabei war leider nur max 403 auf der Geraden. Im Juni dufte ich dann den i3 3 Tage übers Wochenende von meinem freundlichen i-Agenten haben. Komisch... oder eben nicht. Der erste Eindruck war, nur Transrapid ist schöner. Jammerschade, dass dieses einzigartige Projekt eingestampft wurde :-( Na ja, warten wir halt bis zur KW 38 bis mein blauer Pfau kommet :-) Allzeit gute Fahrt mit deinem kleinen Transrapid. Viele Grüße vom Weingärtner aus Wüttemberg

Schreibe einen Kommentar

Logge dich ein, um einen Kommentar zu hinterlassen. Noch keinen Account? Hier registrieren.