Wie sehr stresst eine CCS Ladung den Akku

Wie sehr stresst eine CCS Ladung den Akku

longdongjohn
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Ich bin mir ziemlich sicher das dieses Thema hier im Forum schon einmal angesprochen wurde, aber noch einmal explizit für den e-Golf.
Wie sehr stresst eine CCS Ladung den Akku?
Hintergrund der Frage, Tesla drosselt nach einer bestimmten Anzahl an Supercharger Ladungen den maximalen Ladestrom um den Akku zu schonen. Wie sieht das aber beim Golf aus? Vom 300er Modell wird es noch keine Erfahrungen geben, aber evtl. vom 190er Modell? Gibt es den einen oder anderen der schon einige CCS Ladungen am Buckel hat und irgendwelche Einschränken festgestellt hat? Doof sind die bei Tesla bestimmt nicht, deshalb wird es schon einen Grund haben warum die nach einigen SC Ladungen den Strom reduzieren.

In meiner Umgebung gibt es nämlich einen kostenlosen CCS Lader den ich gerne und relativ oft verwende aber wenn der Akku zu sehr darunter leidet dann verkneife ich mir das in Zukunft und nutze CCS nur mehr auf Langstrecke.

Grüße
Daniel
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Re: Wie sehr stresst eine CCS Ladung den Akku

Helfried
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Das Schnellladen geht viermal so schnell wie das Entladen (Akku leer fahren). Normal sollte es umgekehrt sein.
Schon von daher ist es naheliegend, dass die Schnellladung das Schlimmste ist, was man einem Akku antun kann.
Zudem wird der Akku heiß bis zur Übelkeitsgrenze, auch das leuchtet dem Laien ein, dass es nicht gut ist.

Re: Wie sehr stresst eine CCS Ladung den Akku

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Also ich habe in 3 Jahren mit dem 190er 2 Jahre lang mind. 1x pro Woche CCS geladen. Der Akku hatte etwas nachgelassen (~10km) was jetzt bei 60000km Laufleistung nicht überraschend war. Eine andere "Drosselung", bis auf die thermische bei häufigen CCS laden, konnte ich nicht feststellen.
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Re: Wie sehr stresst eine CCS Ladung den Akku

longdongjohn
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Helfried hat geschrieben:Das Schnellladen geht viermal so schnell wie das Entladen (Akku leer fahren). Normal sollte es umgekehrt sein.
Schon von daher ist es naheliegend, dass die Schnellladung das Schlimmste ist, was man einem Akku antun kann.
Zudem wird der Akku heiß bis zur Übelkeitsgrenze, auch das leuchtet dem Laien ein, dass es nicht gut ist.
Naja eigentlich nicht. Der Motor hat 100 kW, eine CCS Ladung beim Golf 40 kW. Wenn ich jetzt also eine lange Passstraße mit Vollgas hochfahre, habe ich eine höhere Entladung als Ladung.
Und irgendwas wird sich VW bei den 40 kW schon gedacht haben denke ich mir.
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Re: Wie sehr stresst eine CCS Ladung den Akku

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Bitte hör auf Helfried zu zitieren. Seinen Senf mag ich nicht auch noch in Zitaten lesen. Ignoriere ihn einfach, das mache ich auch. Mehr als Senf kommt bei ihm nicht raus.
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Re: Wie sehr stresst eine CCS Ladung den Akku

Helfried
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longdongjohn hat geschrieben:Wenn ich jetzt also eine lange Passstraße mit Vollgas hochfahre, habe ich eine höhere Entladung als Ladung.
Das ist jetzt ein Extrembeispiel. Logisch, dass man so etwas nicht tun sollte.
Lithium-Akkus wollen in Abwechslung immer nur wenige Sekunden Belastung haben (Ampelsprint), dann wieder Pause (Landschaftsfahren mit 100 km/h).

Nach 2 Jahren sollte man eigentlich noch keine Defizite merken bei artgerechter Nutzung.

Dass natürlich in den meisten Dörfern die CCS-Lader dramatisch billiger als die Schonlader sind, ist übel. Man sollte sich mal ausrechnen, was eine CCS-Ladung an Schaden kostet. Vermutlich lohnt sich kostenloses Schnellladen trotzdem.

Re: Wie sehr stresst eine CCS Ladung den Akku

Misterdublex
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Ich würde das mit der Schnellladung nicht so kritisch sehen.
Der e-Golf300 hat 35,8 kWh brutto Kapazität. An CCS nimmt er sich bei 125 A maximal 40 kW, das beutet C = 1,12, das ist sehr nahe an C = 1 und demnach absolute unschädlich.
11/2017 bis 10/2023: VW E-Golf300 als Zweitfahrzeug, mit AHK (Heckträger) von Bosstow nachgerüstet,
08/2018 bis 09/2021: Smart Ed 451,
11/2021 bis heute: VW e-Up Aktiv als Erstfahrzeug,
11/2023 bis heute: Skoda Enyaq iV50 als Zweitfahrzeug.

Re: Wie sehr stresst eine CCS Ladung den Akku

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Solange die Akkutemperatur im Rahmen bleibt, hält sich der Verschleiß durch Schnellladung in Grenzen. Man bemerkt also je nach Streckenlänge, gewünschter Geschwindigkeit und Außentemperatur eine gewisse Drosselung der Ladeleistung. Sobald der Akku wieder abgekühlt ist, geht es schneller. Eine permanente Drosselung nach x Schnellladevorgängen gibt es bei VW nicht.

Mit steigendem Alter nimmt der Innenwiderstand der Zellen zu. Der Punkt, an dem die Temperaturgrenze für die Schnellladung erreicht wird, kommt dann immer eher. Beim e-up! setzt die Drosselung bei 38°C ein. Bei 45°C lädt er noch mit etwa 15 kW. Das sind nun keine besonders gesunden Temperaturen für Li-Ion Akkus, aber bspw. der Leaf geht locker auf 50°C. Ist aber nicht pauschal vergleichbar, weil eine andere Zellchemie andere Grenzwerte aufweist.

Fahrzeuge mit bevorzugt wasserdurchströmten und vom Klimakompressor aktiv gekühlten Akku sind hier, mit den heute am Markt verfügbaren Zellen, klar im Vorteil. Das kann zukünftig anders sein, wenn man sich irgendwann von der Graphitanode und flüssigem Elektrolyt trennen kann.
2012-2015: Think PIV4 || 2016-2018: VW e-up!
2018-2020: Mietfahrzeuge || 2021-2023: Renault Twingo Electric
Und nun Deutschlandticket Nutzer ohne Auto.

Re: Wie sehr stresst eine CCS Ladung den Akku

Matze77
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Ich meine mich erinnern zu können das mal die Behauptung im Raum stand: CCS darf nicht überwiegend geladen werden da sonst die Garantie vom Akku erlischt.

Hab mir aber damals schon gedacht: Unsinn - die CCS kostet massiv aufpreis und ich darf sie nur sehr selten bis nie benutzen um die Garantie zu erhalten. Persönlich nutzen wir CCS wohl zu mehr als 50% - entweder laden wir auf Langstrecken oder bei uns um die Ecke am Real CCS mit der Maingau-Karte. Auch beim Arbeitgeber und in der Stadt beim parken wird oft Typ-2 geladen. CCS ist aber sehr praktisch und dank der Maingau deutlich günstiger als Typ-2. Mit CCS lade ich allerdings immer nur bis ca. 70 - 80% und versuche nie voll zu laden. Schade das hier die Begrenzung des Ladetimers nicht greift.
1st. Max in Makena Türkis, ausgeliefert am 14.09.2020 / Softwarestand 2.4 seit 18.07.2022
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Re: Wie sehr stresst eine CCS Ladung den Akku

b-ev586
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Guten Morgen,

ich wage jetzt mal eine Prognose, die auf relativ solidem Halbwissen beruht: Das BMS im Akku vom e-up! hat einen Balancer, der Zellen, entlädt, die schon vor den anderen die Ladeschlussspannung (bzw. eine von VW festgelegte Grenzspannung) erreichen. Diese Energie wird in Widerständen verheizt und erwärmt das BMS-Modul. Es kann nur eine bestimmte Leistung verheizt werden, sonst gibt es thermische Probleme.
Je geringer der Ladestrom des Akkus ist, wenn das Balancing beginnt, umso mehr Zeit hat das BMS, die Zellen auszugleichen. Wenn ich jetzt den Akku am CCS vollknüppel, dann kommen volle Zellen oder Zellen mit höherem Innenwiderstand bereits früher an die Ladeschlussspannung. Ist der Ladestrom höher als das, was der Balancer verheizen kann, würde die Spannung der betreffenden Zelle(n) trotzdem weiter ansteigen. Um dies zu verhindern, muss entweder der Ladestrom weiter verringert werden, oder die Ladung wird beendet mit dem Status "Akku voll". Was genau davon zutrifft kann ich mangels CCS-Option nicht sagen. Ich habe jedenfalls empierisch bemerkt, dass ich in meinen Akku mehr reinbekomme, wenn ich mit 10 Ampere an Schuko lade, statt mit 16A an Typ2.

Da ich davon ausgehe, dass das beim Golf-Akku ähnlich gelöst ist (bis auf die höhere Kapazität) dürfte gleiches auch für den e-Golf gelten.

Warum die VW-Ingenieure auf eine explizite Balancing-Phase (wie beim Zoe) verzichtet haben, weiß ich nicht. Wenn alle Zellen durch Selektion gleiche Kapazität, Spannungslage und alterungsbedingte Degeneration aufweisen, ist ein Balancing nicht unbedingt bei jeder Ladung notwendig. Ich glaube, irgendwo im Handbuch meines e-up! gelesen zu haben, dass empfohlen wird, bei ständiger Schnellladung "hin und wieder" mal mit 10A zu laden. Ich denke, das das dem BMS dann die Chance zum balancen geben soll.

LG Peter
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