wir fahren seit Oktober 14 einen E-Golf. Und sind damals auch etwas blauäugig an die Sache herangegangen. Vor allem haben wir dieses Forum erst weit nach dem Kauf des E-Golf genutzt. Da bist Du also schon wesentlich besser dran
1.) Langfristige Nutzung ....Antwort Radio Erwin: "Im Prinzip schon", aber bisher gibt es wenig Erfahrungswerte zur Haltbarkeit der Batterie. VW sagt ausdrücklich: Die "Hochvoltbatterie sei ausgesprochen langlebig" - deshalb gibt VW 8 Jahre Garantie! Beim Tesla Model S gibt es 8 Jahre Garantie mit unbegrenzter Laufleistung (!!) auf Batterie und Antriebseinheit! Kia gibt 7 Jahre auf den Akku. Fazit: Bei einem Zeithorizont von 8-10 Jahren und dem angepeilten Fahrprofil sollten keine Probleme auftauchen. Erfahrungswerte aus 1 x Winterbetrieb beim E-Golf als Kurzstreckenfahrzeug (!):Die Reichweite bricht deutlich ein - wir hatten aber immer noch mindestens 110 bis 120 km/Tag zur Verfügung (mit leichten Einschränkungen im Komfort).
2.) Wallbox - theoretisch kommt man ohne aus - jede Schnell-Lade-Option ist aber Gold wert - das merkt man insbesondere dann, wenn man das E-Auto mal ausserhalb der täglichen Routinefahrten nutzen möchte. Da bekommt der Golf ein dickes 5- als Note. Da geht nur 3,7 kW Wallbox oder 50kW CCS. Und CCS gibts bisher nur beim freundlichen BMW Händler.....VW kriegt das offensichtlich nicht gebacken..... Sinnvoll und äusserst brauchbar wäre noch eine 11 oder 22 kW Lademöglichkeit - möglichst noch mit einem Adapter für die weit verbreiteten Starkstrom-Steckdosen. Unser Häuschen ist Jahrgang 2000 und wir haben hier standardmäßig eine rote 11 kW Dose im Carport. Laut Auskunft Elektriker ist auch die Aufrüstung auf 22 kW kein Problem. Kann der Golf dummerweise nicht nutzen - wir sparen aber schon auf einen Tesla....
3.) Chademo ist ja das in Europa eigentlich wesentlich weiter verbreitete Schnell - Lade - System. Das Problem wird sein, dass durch die einseitige deutsche Bevorzugung des CCS Systems der Ausbau von Chademo in Deutschland vermutlich eher abgeblockt wird. Mit TYP 2 Stecker ist man eigentlich immer auf der sicheren Seite. Und wenn der Soul entsprechende Adapter unterstützt, kann man das Auto kaufen.
4.) Steuerbefreiung - wir zahlen die erste Steuer im Jahre 2024 - also aktuell sind es 10 Jahre.
5.) Versicherung und Wartung: Um spezielle Versicherungen habe ich mich bisher nicht gekümmert. Wartungs- und Reperatur(!!)- kosten sollten eigentlich deutlich unter denen eines vergleichbaren Verbrennerautos liegen - das wäre logisch, weil eine große Anzahl an potentiellen Defekten oder Verschleiss (Abgasanlage, Ölwechsel....usw) beim E-Auto erst gar nicht auftreten kann.
Für das Fahrprofil 2x35 km + kleiner Zusatzfahrten dürfte es gar keine Probleme geben, noch dazu bei Euch ja ein weiteres Fahrzeug für Langstrecke verfügbar ist. Noch eine persönliche Bemerkung am Rande: Unser E-Golf war der Ersatz für den Zweitwagen (lokal emissionsfrei fahren); ist aber inzwischen zum Erstwagen mutiert - seit der E-Golf im Haus ist, haben wir 7000 km elektrisch und 5000 km "Verbrenner" gefahren. Und die 5000 Verbrennerkilometer resultieren überwiegend aus Urlaubsfahrten. Ansonsten steht die Kiste nur noch rum - sofern es irgendwie geht, fahren wir nur noch elektrisch!
Uwe