Es gibt solche und solche Abiturienten. Man sollte sich doch als vernünftiger Mensch da nicht angesprochen fühlen. Kritisch finde ich erst Leute, die darauf hinweisen müssen, dass sie eine höhere Bildung haben.
franmedia hat geschrieben:
Dass Tesla und die deutschen Firmen unterschiedlich an das Thema E-Auto rangehen, kann ja wohl nicht ganz verwunderlich sein. Tesla hat schließlich kein Kannibalisierungsproblem. Persönlich bin ich sehr froh, dass BMW das trotzdem mit dem i-Programm so mutig angegangen ist.
So unterschiedlich sind die jetzt nicht an das Thema herangegangen. Tesla verkauft im Hochpreissegment ihren Wagen und kann für das Geld jede Menge Zellen unterbringen. Und da letztere immer günstiger werden, können sie auch eine Handvoll SC aufbauen und ihren Kunden zur Verfügung stellen. Was ich übrigens als sehr positiv empfinde.
Die traditionellen Hersteller, die zur Zeit EV's bauen sind von der anderen Seite an die Elektrifizierung herangegangen. Bei denen zählt dann mehr die theoretischen täglichen Fahrstrecken. Und wenn eine Fahrzeughalter zwischen Montag und Samstag 20 km pro Tag fährt, aber am Sonntag regelmäßig 300, dann fährt er im Schnitt 60 pro Tag und dann passen doch die Reichweiten mit dem Mini-Akkus - zumindest auf dem Papier. Soviel zu den tollen Statistiken die hier die BEV Gemeinde immer heranzieht.
Also bietet man Fahrzeuge an, die unter guten Voraussetzungen zwischen 150 und 200 km fahren und denkt sich, das klappt locker. Leider schmelzen die Reichweiten in strengen Wintern gewaltig, was zwar immer noch für die normalen Fahrten ausreichend ist, aber der Wochenendausflug kann da schon mal zum Problem werden, vor allem wenn man die tolle dt. Ladeinfrastrukur noch mit einbindet. Von fehlenden Dachgepäckträgern, Fahrradhaltern oder Anhängerkupplungen wollen wir gar nicht reden.
Und was darf so was kosten? Die Anbieter haben es sich da im Preissegment von mehr oder weniger 30.000 Euro bequem eingerichtet, wohl wissend, dass damit nur die Early Adopters angesprochen werden, nicht aber die breite Masse.
Zum Kauf überreden kann man da nur mit bestimmten Qualitäten. Eine und auch die wirksamste ist Luxus und Exklusivität. Dumm nur, das die weltweiten Autokäufer da mehr dt. Nobelmarken im Kopf haben als Massenanbieter aus Asien oder Europa. BMW hat das frühzeitig mit der i Reihe erkannt und verkauft erfolgreich einen "Kleinwagen" im Preissegment der gehobenen Mittelklasse. Bei VW sieht das schon ganz anders aus. Wenn dort der elektrische Antrieb genommen wird, dann eher beim Up denn beim Golf. Schließlich taugen die Fahrzeuge ja eh nur für den begrenzten lokalen Einsatz. Nissan verkauft seinen Ladenhüter Leaf in Deutschland nur dank super günstiger Leasingraten. Und auch Renault hat - trotz verschleierter Kampfpreise - seine liebe Mühe den Zoe auf die Straße zu bekommen.
Erst wenn die nächste Generation an Akkus serienreif in den Fahrzeugen verbaut wird und diese dann deutlich größere Reichweiten haben und günstiger angeboten werden als die heutigen EV's wird es zu einer Belebung auf dem BEV Markt kommen. Bis dahin fährt der dt. Autofahrer weiter seine fossilen Verbrenner oder im Sonderangebot auch mal den einen oder andern parallelen oder leistungsverzweigten Hybrid.
Juergen