^tom^ hat geschrieben:
Damit wäre ja alles gesagt.
Und, es macht wohl kaum sinn, ein paar Millionen Autos mit Rex herumfahren zu lassen, nur weil es an ein paar Zehn-Tausend Ladesäulen fehlt.
Die Antwort von Schibulski zu Defiziten bei der Ladeinfrastruktur Ist leider nur die halbe Wahrheit! Es kommt auch immer auf den Einsatzzweck an. Selbst bei hervorragend ausgebauter Ladeinfrastruktur wird es zu Situationen kommen, in denen - aus welchen Gründen auch immer - eine Ladung nicht möglich ist. Sei das die Ladestation defekt ist, sei es dass sie von Fahrzeugen blockiert wird. Selbst bei guter Planung wird es dann kritisch, wenn es sich nicht um eine private Fahrt handelt, sondern es dienstlich ist. Kein Auftraggeber wird es akzeptieren, dass man Termine deshalb verschieben oder gar absagen muss.
Selber schon passiert. Am Samstag in einer Provinzstadt in Bayern. Eigentlich sind dort zwei Ladestationen vorhanden. Nur was macht man, wenn diese von zwei Werbefahrzeugen der örtlichen Banken blockiert werden? Schon mal eine Übernachtung buchen, weil man die Heimfahrt nicht mehr antreten kann? In solchen Fällen wird der REX immer von Vorteil sein, egal wie groß die Reichweite des Akkus sein wird.
Lass doch mal zur Hauptreisezeit rund 1000 EV's fast zeitgleich eine Hauptroute der Touristenströme nutzen. Mal davon abgesehen, das die Anzahl relativ klein ist, wo wollen wir denn die laden? Was machen denn die Tesla-Fahrer an ihren SC's wenn einer davon mal mit 20 oder 30 Fahrzeugen gleichzeitig angefahren wird? Dann ist nichts mehr mit hoher Ladeleistung. Die Tesla Fahrer werden dann auf heutigem CCS Schnarchniveau laden.
Kann ja jeder mal nachrechnen: Gehen wir mal davon aus das Model 3 würde hier genauso erfolgreich verkauft werden wie ein 3er BMW. Das macht dann pro Jahr knapp 60.000 Fahrzeuge aus. In 3 Jahren wären dann rund 200.000 dieser Fahrzeuge auf dt. Straßen unterwegs. Und nach dem die nicht gleichmäßig über das Land verteilt sind, wird es in einigen Gebieten zu massiven Wartezeiten an den SC's kommen.
Oder noch krasser, nehmen wir nur mal die Golfzulassungen in 2014: Das waren mit sämtlichen Modellvarianten rund 250.000 Fahrzeuge. Dazu gesellen sich dann nochmal rund 1.000.000 Zulassungen der Golfkonkurrenten inkl. der Fahrzeugkategorien unterhalb des Golfs. Darin enthalten sind keine SUV's oder Sportwagen Also alles Fahrzeuge für den normalen Durchschnittsverdiener. Macht, wenn wir konservativ rechnen und nur von rund 25% E-Marktanteil ausgehen, über 300.000 neue E-Fahrzeuge pro Jahr. Und jetzt schauen wir uns dann mal die Ladesituation in Deutschland an inkl. der durch die Politik versprochenen Einheiten an den Fernstraßen. Wird sicher interessant werden.
Ohne eine flächendeckende Stromversorgung in Garagen, P&R Stellplätzen, und bei den Arbeitgebern wird das ein interessantes Unterfangen. Dazu kommt noch der erhöhte Strombedarf im Niedrigspannungsetz. Nicht das wir nicht genügend Strom hätten, aber die Netzbetreiber sollten schon mal viel Geld für den Ausbau des oben genannten Bereichs zurücklegen. Unter 22 kW Ladeleistung wird es eng in Deutschlands (Tief-)Garagen und Parkplätzen, nimmt man die neuen Akkugrößen als Maßstab.
Juergen