@Maverick: Da muss ich Dir leider deutlich widersprechen!
1) Der Effekt, den Du mit einem halben Bar mehr erreichst, entspricht (beim Stinker) etwa 0,5 bis 1 Liter Sprit Einsparung pro Tonne Fahrzeuggewicht. Grund: wesentlich weniger Walkarbeit.
2) Die Alterung der Reifen und damit die Abnutzung verringert sich ebenso drastisch. Der selbe Grund: Durch die geringere Walkarbeit werden die Reifen weniger warm und nutzen sich dadurch weniger ab.
3) Gerade Reifenplatzer oder ähnliche Schäden treten viel seltener auf. Wieder ist es die verringerte Walkarbeit, die dafür sorgt, dass Schäden oder gar Brüche der Karkasse wesentlich weniger bis gar nicht mehr vorkommen. Frag mal rum, wo es Reifenplatzer wegen zu geringem und wo wegen zu hohem Druck gegeben hat.
4) Das allergrößte Märchen ist die höhere Abnutzung in der Mitte. Genau das Gegenteil ist der Fall. Ich durfte es regelmäßig beobachten, dass die Lauffläche am Ende des Reifenlebens eher außen abgenutzt war als innen. Es ist ja auch recht abenteuerlich, zu glauben, dass ein halbes oder ein Bar mehr einen Stahl(!)- oder Kevlargürtel ausdehnen könnte. Wenn schon, dann werden die "Backen", also die Reifenflanken, aufgeblasen.
5) Ein unbedacht überfahrener Bordstein kann dem Reifen erheblich schaden. Ein höherer Druck schützt.
6) Ein schleichender Druckverlust kann durch erhöhten Druck länger ausgehalten werden, zB bis zur routinemäßigen Luftdruckkontrolle alle 1.000 km. Kleine Löcher schließen sich sogar, wenn der Druck nachlässt. Daß Viele da kräftig schluder(te)n, war der Grund, dass jetzt (endlich) eine automatische Reifendruckkontrolle vorgeschrieben ist.
Da ein erhöhter Reifendruck auch eine etwas andere Fahrcharakteristik ergibt, sollte man damit gleich ein Fahrsicherheitstraining hinlegen. Sollte man sowieso mit jedem neuen Auto...
))
Der konkrete Wert? Der steht auf der Reifenflanke: meist 300 kPa (Kilopascal) = 3 Bar. Da steht zwar "max", aber es ist der eigentliche Betriebsdruck.
Und warum stehen dann meist 2,2 Bar oder so auf dem Tankdeckel(!)? Weil niedrigerer Reifendruck mehr Komfort bedeutet. DARUNTER bedeutet Gefahr, DARÜBER bedeutet weniger Gewinn für die Reifenhersteller...
Macht man es noch extremer (wie ich früher) und geht bei 3 Bar "max" auf 3,5 Bar, passiert etwas Anderes: Durch Resonanzphänomene wird die Reifenoberfläche leicht "wellig" in tangentialer Richtung. Das "leiert" dann so etwas. Ein Reifenhändler hatte mir sogar schon von (Manta-?) Fahrern erzählt, die auf einem "3-Bar-Reifen" 6 Bar drauf hatten. Offensichtlich ohne besondere Probleme.
Das sind alles Erfahrungen aus mehreren 100.000 km mit entsprechend vielen Reifengarnituren.
Im Sommer hatte ich natürlich die speziellen Michelin-E-Auto-Reifen drauf, jetzt die hier im Forum empfohlenen Winter Response R 15. Deren Einfluss auf den Verbrauch kann ich nicht so einschätzen, da Kälte und Schneedecke wahrscheinlich einen höheren Einfluss auf den Verbrauch haben als die Reifenart.