noXan hat geschrieben: ↑
hgerhauser hat geschrieben: ↑
Deutschland kann nahe an die Importunabhängigkeit gebracht werden und wir können das wirtschaftlich effizient gestalten.
Das erscheint mMn utopisch. Kannst du das weiter erörtern?
Ich schreibe vielleicht mal ein detailliertes Update in den thread, wo schon sehr viel erörtert worden ist.
viewtopic.php?f=36&t=36657
Sehr, sehr grob vereinfacht zum Verständnis für Laien:
Deutschland hat einen Primärenergibedarf von etwas über 3000 TWh, sehr, sehr grob zum einfachen Verständnis teilen wir das in drei Drittel (Strom, Mobilität und Wärme) + ein bißchen Grundstoffe (300 TWh). Die Kategorien sind nicht ganz sauber aus verschiedenen Gründen.
Also: Wärme = Erdgas
Mobilität = Öl
Strom = Hälfte Erneuerbare / Hälfte Kohle und Kernkraft
Es sind zwar nur 500 TWh Strom, aber 1000 TWh Primärenergie für Strom. Das kommt daher, dass die 250 TWh Erneuerbare als 250 TWh Primärenergie gerechnet werden (wieder etwas vereinfacht) und die 250 TWh Stromerzeugung aus 750 TWh Kohle/Kernenergie mit 2/3 Verlust anfallen.
Bei Wärme können wir mit Hilfe von Wärmepumpen dritteln, bei Mobilität mit Elektroautos.
Also werden aus 3300 TWh Primärenergie 1000 TWh für Strom, Wärme und Mobilität + 300 für Grundstoffe, von denen man dann die Hälfte oder so importiert und die Hälfte aus Biomasse gewinnt.
Die 1000 TWh Strom sind eine Vervierfachung der heutigen Werte für Erneuerbare. 10 TWh super unscharf gerundet sind 1 GW Dauerleistung. Also brauchen wir 100 GW Durchschnittsleistung aus PV/Wind. Für Minimierung der saisonalen Speicherung im Verhältnis 40/60, also 40 GW PV und 60 GW Wind Durchschnittsleistung. Bei 10% Auslastung für PV also 400 GWp PV. Bei Wind stoßen wir am ehesten bei offshore an echte Grenzen, weil Deutschland nicht viel Küste hat im Verhältnis zur Einwohnerzahl, da gehen etwa 70 GW in deutschen Gewässern. Mit 50% Auslastung, etwa 35 GW Durchschnittsleistung. Bleiben 25 GW für onshore Wind mit 20% Auslastung => 125 GW onshore. (im obigen Thread habe ich teilweise mehr offshore angesetzt, da muss man dann allerdings effektiv Gewässer von Nachbarstaaten als deutsch zählen)
Lassen wir das mit den Wärmepumpen und Elektroautos drittelt sich da nichts. Im Gegenteil Efuels und Synthesemethan haben etwa 50% Verlust, also verdoppelt sich der Bedarf und wir brauchen:
500 TWh Strom (Ersatz Strom heute)
1000 TWh mal 2 für Mobilität
1000 TWh mal 2 für Wärme
+300 TWh Grundstoffe
=4800 TWh erneuerbaren Strom, etwa 20 mal so viel wie heute
Das ist viel zu viel für einen hohen Anteil aus Wind und müsste vor allem aus PV kommen.
viewtopic.php?p=1447345#p1447345
Von der Fläche ginge selbst das noch theoretisch (16% der Landesfläche), aber die Kosten wären schon sehr hoch, eben weil da viel an Industrieanlagen mit effektiv 10% Auslastung hingestellt würde.