Nachdem das Landeszentrum für Erneuerbare Energien Neustrelitz 7 Monate lang volle 300-400kWh Strom an ihrer Ladesäule verschenkte, war es an der Zeit, diese Innovation zukunftsfest zu machen. Da der Geschäftsführer des Zentrums gleichzeitig Geschäftsführer der örtlichen Stadtwerke ist, konnte er auf die umfassende Expertise eines großen Mitarbeiterstabes zurückgreifen. In einer Task Force "Neustrelitz Charging Infrastructure 2030 and beyond" wurde der Markt umfassend analysiert und verschiedene Marktentwicklungszenarien aufgestellt. Dabei kam heraus, dass die Stadtwerke Neustrelitz pleite gehen würden, wenn ab 2015 in Deutschland 43 Mio Elektroautos mit 125kWh-Batterie herumführen und ausschließlich an der einzigen Säule der Stadtwerke geladen werden würden.
Der Geschäftsführer erkannte sofort als einziger, dass unmittelbares Umsteuern erforderlich sein würde, wollte man das Bestehen der Stadtwerke über das Jahr 2015 hinaus sicherstellen.
Also legte man einen Ladetarif für die einzige Säule der Stadt fest: 2h Laden von 44kWh für 13 Euro, 4h laden von 88kWh für 27 Euro, 6h laden von 125kWh für 38 Euro. Abgerechnet wird in praktischen 2h-Blöcken während der kundenfreundlichen Öffnungszeiten von 11-17 Uhr, ausgenommen Montags und Dienstags.
Damit betreiben das LEEA und die Stadtwerke Neustrelitz die einzige Ladesäule Europas, die schon heute in der Lage ist, eine Vollladung des Model S120 pauschal abzurechnen. Für diese Innovation wurde eigens eine Verbindung der Mennekes-Säule zum Kassensystem geschaffen.
PS: Wer weniger laden will, darf gern 8h lang maximal 29,6kWh an Schuko nuckeln, für günstige 9 Euro.
PPS: Auch eine zehnminütige Zwischenladung der Zoe, also rund 3kWh, sollte mit 13 Euro abgerechnet werden.
PPPS für die Unkundigen: Model S müssen dort nicht zwischenladen, alle anderen Fahrzeuge würden maximal 25kWh abnehmen und außer Zoe und Smart dafür 6h und mehr an Typ2 benötigen, also pro kWh deutlich mehr als 1 Euro bezahlen.