Das wird jetzt etwas länger, man muss es aber nicht lesen, das Fazit steht nach --------------------
Eigentlich wollte ich ja den "Jahrestag" meiner i3 Bestellung dazu nutzen ein kleines Resümee zu schreiben, aber es passt auch 6 Wochen früher ganz gut.
Der Entschluss für den i3 REX viel eigentlich schon im September 13, als wir unseren Leaf wieder abgeben mussten. Am 15.11 letzten Jahres waren wir bei der Vorab-Präsentation in der Niederlassung München dabei und konnten uns dort so ziemliche alle Farb- und Ausstattungsversionen ansehen. Klar wurde uns da, wenn i3, dann in dunkler Innenausstattung und grauer Außenhaut. Was uns damals schon auffiel, und uns auch heute noch bestätigt: Irgendwie haben die Innendesigner auf halben Weg Schluss gemacht. Eigentlich ist der i3 auch innen relativ spacig, aber iDrive und die "Knopfbatterie" am Armaturenbrett passen da eigentlich nicht rein, auch wenn sie zugegebenermaßen einfach zu bedienen sind.
Da ja angeblich zum Jahreswechsel 13 /14 das Navi Pro aus der Serienausstattung raus sollte wurde er am 27. Dezember für Anfang Juli (Ende des Leasing-Vertrages unseres alten Diesel) bestellt. Für Mitte Jänner haben wir dann vereinbart, dass wir den i3 mit REX für rund 2 Tage zur winterlichen Probefahrt bekommen. Das war ohne Probleme machbar, nur das winterliche Wetter spielte nicht mit und wir hatten Regen und + Grade. Hier viel uns aber zum ersten Mal auf, dass der i3 deutlich sparsamer mit dem kostbaren Gut Strom umging als der Leaf.
Dann kehrte erst mal Ruhe ein und wir warteten geduldig bis zum geplanten Auslieferungstermin. Um die Vorfreude zu steigern ging es dann Mitte Juni nach Maisach um den i3 mal auf der Teststrecke ausgiebig zu fahren. Interessant bei der Veranstaltung, bis auf uns hatte keiner den Wagen bestellt. Alle wollten nur mal "testen".
Dann kam der avisierte Auslieferungstermin, ein paar Tage vorher das Wunschkennzeichen und die Versicherungsnummer mitgeteilt, aber eine Antwort, wann der Wagen geliefert würde - Fehlanzeige! Also Email an die NL und prompt kam die Antwort, das sich der Liefertermin voraussichtlich auf September verzögert. Wäre ja nicht so tragisch, wäre das alte Leasing nicht ausgelaufen. Also sich telefonisch mit dem i-Genius in Verbindung gesetzt, Situation geschildert und keine zwei Tage später saßen wir in unserem "neuen" BMW 1er. Da muss man BMW einerseits Loben, dass sie ohne große Diskussion einen Mietwagen bereit gestellt haben, andererseits sich fragen, warum die Mitteilung der Auslieferung nicht von BMW angestoßen worden ist. Natürlich wurde aus der Septemberauslieferung nichts und wir fuhren den Mietwagen bis zum 2. Oktober. So weit so gut.
Als erste kleine Schlampigkeit viel auf, dass die NL keine grüne Umweltplakette an die Frontscheibe geklebt hatte. Also wurde die nachgeschickt. Nach 5 Tagen vielen die ConnectedDrive Services aus. Mehrere Anrufe bei der Hotline vielen negativ aus und ich sollte doch bis zum 15.Oktober warten, da man gerade den Server umstellt.
Am 17 Oktober ging es dann zur Werkbesichtigung nach Leipzig - danke nochmal an Olaf. Kurz nach Lauf kam dann die Meldung "Antriebsstrang defekt, bitte überprüfen". War ja kein Problem man war ja auf dem Weg nach Leipzig und die dortige Niederlassung kann sich das ja mal ansehen. Das haben die dann auch gemacht. Der Fehler konnte zwar ausgelesen werden, aber es fehlten die Gerätschaften um ihn angeblich zu beseitigen (!!!). Die Aussage fand ich interessant, wird doch der i3 keine 100 Meter Luftlinie produziert und dort müssten eigentlich die Geräte vorhanden sein. Aber ich hatte ja im Vorfeld schon verabredet, wenn es nichts gravierendes ist, wird das in München erledigt. Bei der Schlüsselübergabe wurden wir übrigens noch darauf hingewiesen, dass die NL München zwei Winterreifen entgegen der Laufrichtung montiert hatte (!!) Da fragt man sich als Neukunde schon ob hinter der glitzernden Fassade das Chaos regiert.
Zurück in München wurde der Wagen in der NL abgegeben mit der Bitte, die Reifen richtig zu montieren, den Wagen auf 7,4 kW Ladeleistung zu enddrosseln, das ConnectedDrive wieder in Ordnung zu bringen und die Fehlermeldung zu überprüfen.
Und ab jetzt muss ich doch mal die NL München loben. Scheinbar war das schlechte Gewissen relativ groß (
). Als Ersatzwagen wurde mir ein 6er Cabriolet zur Verfügung gestellt - fanden meine Damen prima - und die Kommunikation mit der NL war vorbildlich:
Bereits am nächsten Tag kam der Anruf des Service-Beraters, dass die i3 Entwicklung persönlich sich den Wagen ansieht, einen Datenlogger einbaut, und die komplette Datenauswertung des Wagens überprüft. Was da genau raus kam, keine Ahnung, aber ein paar Tage später kam dann ein erneuter Rückruf mit der Diagnose, dass der Generator am REX defekt sei und er ausgetauscht wurde. Eine Woche und 3 Werktage später konnte ich meinen kleinen wieder abholen. Alle Punkte wurden erledigt, und mir noch mal genau erklärt was gemacht wurde. Und nicht nur vom Service-Berater, nein, der ausführende Mechaniker und mein Produktgenius waren auch dabei.
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Seit diesem "Ausfall" schnurrt der i3 problemlos seine Kilometer ab. Bis auf die Klimaautomatik - mit der steht die komplette Familie auf Kriegsfuß - sind wir mehr als zufrieden, was sich auch in den 4.000 km innerhalb von 4 Wochen "effektiver" Nutzungsdauer niederschlägt. Es klappert nichts, es gibt keine Windgeräusche und "Zug" ist auch kein Thema. Wir haben weder Probleme mit den Wischerblättern - immerhin sind wir bei strömenden Regen mehr als 200 km Richtung Leipzig gefahren - noch konnten wir bis jetzt Schwächen beim RTTI feststellen. Das funktioniert tadellos auch auf kleineren Straßen. Hatte bis jetzt zweimal das "Glück" an einem Stau vorbeizukommen, der erst kurz vorher eingesetzt hat. Der wurde auch korrekt angezeigt. Das System scheint wohl sehr stark von der jeweiligen BMW Dichte abzuhängen. Die ist aber im Großraum München kein Thema....
Wenn man jetzt mal von der verzögerten Auslieferung und Nichtinformation darüber absieht, sowie über die schlampige Übergabe, können wir sowohl die NL als auch den dortigen Service nur loben. Alle Fragen und alle Wünsche wurden immer sofort beantwortet oder umgesetzt. Wir hatten - bis auf die Anrufe beim Connected Sevice - nie den Eindruck, das man uns vertrösten wollte oder uns nicht ernst genommen hat.
Das Fahrzeug an sich ist klasse. Dabei sind es für uns hauptsächlich zwei Punkte, neben vielen anderen, faszinierend:
An erster Stelle steht das Raumgefühl in dem Wagen. Wüsste man nicht, das er nur 3,99 Meter lang ist, würde man vermuten in einem Mittelkassewagen zu sitzen. Die Verarbeitung innen ist sehr gut. Ein wie auch immer geartetes Kleinwagenfeeling kommt nicht auf. Das merkt man auch schon am äußeren Erscheinungsbild - wuchtig!!
Ich habe bis jetzt noch in keinem Wagen gesessen, in dem man so relaxt im Stau oder dichten Stopp&Go Stadtverkehr unterwegs war und wir haben noch nicht mal das DAP Paket.
Auch die REX Funktion ist klasse, da man immer - gerade auch beim Gasgeben - die volle elektrische Leistung zur Verfügung hat. Und da man den REX ab 75% Akkufüllstand aktivieren kann sind auch längere Strecken mit ziemlich hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten zu absolvieren.
Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann ist das einmal der Frunk. Warum der nicht abgedichtet ist und dort keine Beleuchtung angebracht wurde ist ein i3 Mysterium. Die 100 Euro für die Frunktasche ist eine mehr als sinnvolle Investition. Zum anderen empfinde ich die Heckscheibe als zu klein. In manchen Verkehrssituationen ist der Blick in den Rückspiegel ziemlich eingeschränkt.
Jedenfalls wird es die Autoindustrie schwer haben uns wieder von fossilen Verbrennungsfahrzeugen zu überzeugen. Für die Langstrecke (> 300 km) wird zwar immer noch unser Diesel-Van genommen, aber auch in dem Bereich dürfte in den nächsten 5 Jahren entsprechender EV-Ersatz kommen. Ob es dann auch ein BMW wird - keine Ahnung. Mein Autoherz schlägt links rheinisch. Vielleicht kommt da ja mal was vernünftiges. Ansonsten geht die Tendenz Richtung Tesla.
Juergen