redvienna hat geschrieben:Meiner Meinung nach gibt es 3 Hauptgründe wieso Verbrennerfahrer gleich gegen E-Autos wettern.
Meiner Meinung nach gibt es noch mehr Gründe und dazu gehören auch die Klassiker, die von VW beworben wurden. Vor allem denke ich aber, dass es noch immer sehr stark an der Erfahrung mangelt, einfach mal eines gefahren zu sein!!! Und DA müsste man eigentlich ansetzen. Mit Aktionen in der Stadtmitte mit echten E-Mobilen, zum Anfassen, Ausprobieren und Erleben! Erst dann kann man sich auch für das Umdenken richtig öffnen! Gut wäre auch, wenn die Aktion von erfahrenen E-Auto-Fahrern begleitet würde, die brennende Fragen beantworten könnten. Und vor allem würden die dann auch darauf hinweisen, dass Gebrauchte überhaupt nicht mehr teuer sein müssen! Man sieht es am Leaf, man sieht es an i-Miev und seinen Ablegern (i-On und C-Zero)!!!
redvienna hat geschrieben:1.) Wegen der Reichweite und der eingeschränkten Mobilität ! (Berechtigt da nur der Tesla - Luxusklasse - längere Strecken ermöglicht.)
Ich denke da gibt es zwei Gruppen von Menschen.
1) Der überwiegende Teil müsste schlichtweg davon überzeugt werden, dass die täglichen Fahrten überwiegend sowieso nicht die maximale Reichweite auslasten. Das kann nur gelingen, wenn die Autohändler großzügige Probefahrten anbieten (2-3 Tage wären ideal) notfalls auch gegen Bares, aber dann nicht zu Mietwagenpreisen, sondern mehr so als kleiner Obulus. 3 Tage für 50 Euro wäre richtig klasse - ich denke da würden auch Menschen mit kleinerem Geldbeutel nicht gleich zurückschrecken! Richtig frech fand ich die Aktion Ampera für 100 Euro am Tag... wer macht so was schon? Mag vielleicht kostendeckend gewesen sein, aber das war's dann auch schon. Ich denke dementsprechend selten wurde das Angebot auch angenommen!
2) Und dann gibt es noch die Langstrecken-Fahrer, die aber eigentlich einen recht kleinen Teil ausmachen dürften. Denen müsste man auch gezielt Fahrzeuge mit Range Extender oder ein Model S schmackhaft machen. Diese Zielgruppe ist auch meist die etwas betuchtere, weshalb ohnehin etwas mehr ausgegeben wird und da darf es durchaus auch mal ein Model S sein.
redvienna hat geschrieben:2.) Sie haben selbst ein schlechtes Gewissen, da ihr Auto ständig die Umwelt verschmutzt. (Via Auspuff)
Da bin ich mir gar nicht mal so sicher. Wer ein schlechtes Gewissen hat, den lässt ein Thema auch nicht in Ruhe. Der informiert sich dann so ausgiebig, dass er einen Weg findet, das schlechte Gewissen zu beruhigen. Klar, für einen großen Teil der Bevölkerung wird das E-Auto noch lang unerreichbar sein, weil schlichtweg nicht genug Geld ins Haus kommt. Aber da ist es auch nur eine Frage der Zeit.
redvienna hat geschrieben:3.) Man schätzt die Verbrennereigenschaften. (Viel Reichweite, den Sound und das breite Angebot.)
- Viel Reichweite ist klar, wer schätzt das nicht. Die Frage ist aber, ob diese tatsächlich so wichtig ist. Und eines darf man nicht unterschätzen: wenn man am dringendsten Sprit braucht, ist die Tankstelle immer voll. Die eigene Steckdose zu Hause ist immer frei... wie stressfrei ist das denn
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- Wer den Sound mag, wird nie mit einem Elektroauto glücklich werden. Ich denke aber, dass für die meisten der fehlende Sound "erlernbar" ist. Ich fand stellenweise Motorensound auch gut, aber ich muss sagen ich vermisse ihn absolut nicht mehr! Woran man noch arbeiten muss, ist die gezielte Warnfunktion für den Fußgänger. Ich hatte schon einmal im Leaf die Situation, dass eine Fußgängerin den Warnton nicht gehört hat und dann zurückgeschrocken ist, als ich vorbeigefahren bin. Ich denke diese neue Geräuschkulisse wird man noch verinnerlichen müssen, ganz besonders, wenn mal wirklich viele E-Mobile im Umlauf sind.
- Die Breite des Angebots ist mal ein Argument, mal nicht. Viele Fahrzeugklassen gibt es nicht, das ist richtig. Aber für das Gros ist schon das meiste dabei: vom Kleinwagensegment (e-Up, i-Miev und Co.) bis hin zur großen Luxuslimousine (Model S) haben wir schon alles irgendwo, was Standard ist. Was noch fehlt sind die Van- und SUV-Segmente (man hat aber immerhin schon den Outlander PHEV) und evtl. größere Transporter (Sprinter-Format und größer).
redvienna hat geschrieben:Ein 4. Punkt wäre noch die Wirtschaftlichkeit. Soweit kommt man aber nicht. Schon gar nicht bei den derzeitigen Ölpreisen.
Wenn man einen Gebrauchten (man bedenke, dass es schon 2012-er Leafs für um die 17.000 Euro gab) kauft liegt man eigentlich schon ganz gut in der Wirtschaftlichkeit - das lässt sich auch mit einer Fahrleistung von 100.000 km und der Berücksichtigung weiter steigender Sprit-Preise sicher aufholen.
Zusammenfassend denke ich, dass es bei diesem Thema ist, wie bei vielen anderen auch. Nur, wenn der potentielle Kunde auch mal an die Materie ran darf, ist auch möglich, dass er sich näher damit auseinandersetzt. Und wer dann einmal Blut geleckt hat, der findet auch einen Weg!!!