PowerTower hat geschrieben:Hallo Willy,
bezüglich der Argumentation für mehr Infrastruktur gebe ich dir Recht, dass die jetzige Infrastruktur einfach mehr genutzt werden muss. Deswegen nutze ich selbst die regionale Infrastruktur, obwohl ich auf diese gar nicht angewiesen bin und den Strom in dem Moment nicht zwingend brauche. So kommen ein paar kWh auf den Zähler, ein paar Euro auf das Konto des EVU und als Bonus sehen die Leute auch mal tatsächlich Elektrofahrzeuge an den Ladesäulen (=Verinnerlichung: darf ich nicht zuparken! Oder auch: ach das gibt es tatsächlich, gleich mal beim Händler schauen). Sobald genug Fahrzeuge unterwegs sind, dass man Gefahr läuft mit dieser Methode die wichtige Ladesäule zu blockieren, werde ich selbstverständlich damit aufhören. Davon sind wir zumindest in meinen Kreisen noch ganz ganz weit entfernt, leider möchte man sagen.
Sehe ich wirklich ähnlich, darum bin ich froh, wenn Nutzer der Ladesäule so wie du denken. Bei uns war auch schon die Diskussion, was ist, wenn ein Vollgeladenes Auto dann quasi an der Ladesäule "umsonst" parkt.
Aber in erster Linie geht es mal darum, dass man bei den Leuten psychologisch einpflanzt, dass Ladesäulen vorhanden sind, es eFahrzeuge wirklich gibt und man mit diesen sogar tatsächlich öffentlich laden kann.
Wenn die Auslastung der Infrastruktur irgendwann größer wird (hoffentlich) dann reden wir über Parken/Tanken als getrennte Dinge. Aktuell bin ich froh, wenn Autos dort stehen. Ob die jetzt 2kW "nachladen" oder sich "vollmachen" ist da egal.
Für meine Argumentation intern und zu meinem Vorständen ist wichtig, dass die Säule belegt ist, sichtbar und sich der Zähler dreht (und wenns nur ein bisschen ist).
Dann gibts auch nächstes Jahr wieder Budget und man kann die nächste Stufe (TrippleCharger und Co) anpacken.
Wäre es dann nicht sinnvoll, endlich mal eine Ladesäule mitten ins Wohngebiet zu stellen? Ein Mieter ohne eigene Lademöglichkeit lädt zu 100% öffentlich. Das sollte doch bezüglich der Wirtschaftlichkeit deutlich besser aussehen. Habe ich bei unseren EVUs auch schon angefragt, aber man nannte da rechtliche Probleme (z.B. Parkplatzreservierung im öffentlich Raum). Ich weiß nicht ob das mit dem neuen Gesetz besser geht, da steht ja was drin von wegen Parkplatzreservierung.
Kommt drauf an wie man das regelt. Generell gebe ich dir recht. Allerdings muss erstmal "Bedarf" da sein. Dann muss man gucken wie man das regelt.
Ist es öffentlicher Parkraum braucht man die Stadt und die Politik. Da geht das aktuell relativ gut. Ist es halböffentlicher Parkraum oder gar privat wird es komplizierter.
Generell muss das Modell stimmen, da keiner einfach "Grund" verschenkt und kein Unternehmen eine so hohe Investition wie die Installation einer LS tätigt, wenn die Liegenschaft nicht sauber geklärt ist. Da ist viel Kommunikation, Überzeugung und vertragliches Geschick nötig. Machbar ist das aber.
Allerdings hab ich bei mir im Revier aktuell noch keine Anfrage wegen solcher Ladesäulen und einen Bedarf kann ich als solchen nur über direkte Anfragen ermitteln. (Weiß ja nicht, wer sich wo ein eAuto kauft und ob der dann daheim laden kann oder nicht)
Wenn es deine Hard- und Software ermöglichen, dann unterscheide zumindest zwischen ein- und dreiphasig. Bei DREWAG und ENSO gibt es zwei Zeittarife, nämlich einen für Schuko & Typ2 bis 3,7 kW und einen für Typ2 mit 11 kW. Die zwei neuen 22 kW Ladesäulen haben noch keinen eigenen Tarif, es kann aber sein dass da noch was kommt. Mit dieser Trennung muss man zumindest nicht diesen riesen Spagat schaffen, bei dem man nie auf eine für alle Parteien (Langsamlader, Schnelllader und EVU) zufriedenstellende Lösung kommen wird.
Wird im Laufe des Jahres gehen und wird dann gemacht. Dann bekomme ich zumindest diese beiden auseinander und es wird durchsichtiger. Aber bei stundenbasiertem Laden wirds am Ende immer etwas übersichtlich bleiben was die Fairness angeht.
Darum wäre ich ja auf kWh-basiert als beste Option mit einem Zeitintvall zum "freimachen" der LS wenn der "Ladevorgang" abgeschlossen ist. Wird bestimmt irgendwann kommen. Die Entwicklung der Software tendiert in meinen Augen schon in die richtige Richtung.
Schön wäre halt gewesen, wenn die deutschen OEMs die 22 kW an vielen öffenltichen Ladesäulen voll ausschöpfen könnten. (ohne Mehrpreis etc) und dreiphasig von Haus aus integriert wäre.
Dieses einpahsige - im schlimmsten Fall auf Schieflast - laden wirkt so auf mich immer irgendwie nicht zu Ende gedacht.