ZoePionierin hat geschrieben:Hallo Willy,
das sollte natürlich nicht als Kritik rüberkommen. Dass du bei 95 Prozent von uns einen Ehrenplatz in unserer Hall of Fame hast ist ja eh klar.
Für TNM können sich so viele begeistern, weil es eben das einfachste System ist. Ihr könnt eigene Karten zu eigenen Konditionen an Kunden rausgeben und Nicht-Kunden laden zu den von euch festgelegten Gebühren. Eine parallele SMS-Freischaltung ist ja eventuelle auch möglich. In den Niederlanden kann man wie hier schon erwähnt an nahezu allen Ladesäulen mit TNM Laden. Und in Deutschland werden es auch zusehends mehr. Die TNM-Karte gehört also für die meisten zur Grundausstattung.
Ansonsten ist es eben eine Frage der Kommunikation. Die Säulen mit den Bedingungen in den Ladeverzeichnissen eingetragen, dann sieht jeder direkt, was bei euch angesagt ist.
Der Vorteil von TNM ist eine kWh-genaue Abrechnung. Das kommt vor allem Fahrern von Fahrzeugen zu gute die nur mit 3,7 oder 6,6 kW laden können. Bei einem Stundentarif von z.B. 3,95 Euro, würde die für die Kilowattstunde bis zu über einem Euro zahlen. Da ist man mit der TNM-Karte einfach besser dran.
EV+ meinte ja die Säulen da zu bauen, wo niemand parken will. Besser ist es aber die Säulen geschickt zu platzieren, dass der E-Auto-Fahrer beim Laden auch noch ein bisschen Geld beim örtlichen Handel und Gewerbe lässt. Vielleicht lassen sich hier auch gemeinsam attraktive Standorte finden.
Am besten mit der Stadtverwaltung zusammen eine Lösung bei der Ausweisung von Sonderflächen und deren Kontrolle suchen. In Stuttgart ist das Aufschreiben von Ladesäulenparkern für die Stadt ein kleines aber feines Zubrot geworden. Seit dem konsequenter kontrolliert wird, hat sich die Situation auch schon ein bisschen entspannt.
Auch hier ist natürlich die Kommunikation wichtig. Die Bürgerinnen und Bürger müssen natürlich wissen, dass sie dort nicht parken dürfen und was die Konsequenzen sind. Also Zeitungen, lokale Radio- und TV-Sender mit ins Boot holen.
Hier noch ein paar Gedanken zur Standortauswahl
Ach je. Einen Platz in der Hall of Fame brauchts gar nicht. Das Problem ist nur, dass man sich oft angesichts der ganzen Themen in Zuge der Energiewende, den ewig langen Leitfäden der Regierung, den Wünschen von Beschaffern, Uni´s mit ihren Professoren, der Angebote der OEMs, den Angeboten der Ladesäulenherstellern uvm. einfach irgendwie verliert.
Dabei sollte doch eigentlich der Blick zu den Nutzern und den eMobilisten mindestens so wichtig sein.
Wenn TNM das aktuell Einfachste und Beliebteste ist, dann muss man sich das ansehen. Wusste ich bisher nicht und da bin ich schon über die Info froh.
Aber da muss ich jetzt wirklich erstmal gucken, ob das an den Säulen problemlos möglich ist, wie die AGBs da aussehen, was da alles gemacht werden muss.
Aber die "SMS" sollte ja eigentlich "nur" für den diskriminierungsfreien Zugang sorgen. Ich gehe aktuell davon aus, dass die meisten Elektrofahrer bei uns in der Stadt schon aus dem näheren Umland sind, und da ist eine vollumfängliche Belieferung durch mich möglich (meist sogar zu besseren Preisen).
Kommen hier dann Kunden hinzu, kann ich eben die RFID-Karte verteilen und dort hab ich die Chance eine faire Abrechnung zu gestalten. Entweder durch einen Mischpreis (Parken + Strom) in unterschiedlichen Varianten je nach max. Ladeleistung oder halt direkt über die kWh-Abrechnung.
Dann hätte ich auch gute Argumente das Thema noch weiter auszubauen und wertiger zu machen, da ich nebst Neukundengewinnung auch noch eine gute Kundenbindung generieren würde. Das ist strategisch nicht zu verachten, wenn z.B. die Mittel verteilt werden.
Aber mal ne Frage zu TNM. Weißen die auf ihren Rechnungen wirklich scharf kWh aus? Also inklusive der für eine Abrechnung von kWh notwendigen Angaben zur Stromherkunft, Steuern, Netz, etc?
Zum Standort:
Ja, aktuell hab ich die geschickte Platzierung zumindest schon mal vor.
Obs gelingt muss ich noch gucken. Und rein statistisch sind eFahrer sogar sehr gute Kunden. Hab da noch irgendeine Untersuchung aus jüngerer Vergangenheit im Kopf, wonach eFahrer z.B. 25-30% mehr "konsumieren" an Orten wo Ladestationen sind. (Aber auch hier ist jede Statistik nur so gut, wie derjenige der sie gemacht hat)
Mit der Stadtverwaltung bin ich bereits in Gesprächen. Da werden wir bestimmt eine Lösung finden, denn ohne Kontrolle wird das mit den Falschparkern sonst wohl grausam. Soviel hab ich hier im Forum schon gelernt.
Solarstromer hat geschrieben:
Ich sehe das mit dem Laden so:
Private Ladestation:
Die meisten heutigen EV Fahrer haben eine Garage/Stellplatz mit einer privaten Lademöglichkeit, wo die meisten Ladungen stattfinden. Es reichen in den meisten Fällen Ladeleistungen von 3,6 kW. D.h. in ihrem Umfeld in und um die Stadt brauchen sie eigentlich erstmal gar keine öffentliche Lademöglichkeit.
Öffentliche Typ2:
Öffentlichen Typ2 Ladestationen sind für die (wenigen) EV Fahrer ohne private Lademöglichkeit notwendig. Für EVs mit einem Drehstromlader (ZOE, Smart ED 24 kW, ...) taugen sie auch für längere Strecken. Sie taugen auch bei kleinen Ladeleistungen für Pendler mit weiten Anfahrtswegen, weil genügend Zeit während der Arbeit vorhanden. Als Notlösung werden sie auch für Langstreckenfahrten mit kleiner Ladeleistung verwendet, wenn es keine Schnellladestationen gibt.
Schnellladestation:
Schnellladestationen sind für längere Fahrten notwendig. Und in den seltenen Fällen wo man spontan wo hinfahren möchte und der Akku leer ist. Ein nicht unwesentlicher Vorteil durch die kurze Ladezeit ist auch der erheblich höhere Durchsatz von Ladevorgängen, weshalb grundsätzlich weniger Stationen als bei Typ2 notwendig sind.
Ja, so ähnlich bin ich da dabei.
Ich denke sogar, dass auch in Privaten Ladestationen höhere Leistungen möglich sein werden/sollten. Vor allem dann, wenn es sich um ein Eigenheim mit Eigenerzeugung handelt. (und dahin geht aktuell ein bisschen die Reise).
Mit einer variabel steuerbaren Leistung kann die heimische Station hier z.B. bei hohen Überschüssen aus der Eigenerzeugung den eFlitzer schneller "laden" und somit den Eigenverbrauchsanteil erhöhen und den Rückfluss ins öffentliche Netz minimieren.
Anders kann natürlich über intelligente Schaltungen hier auch der Ladevorgang etwas gebremst werden um z.b. bei Stabilitätsproblemen zusätzlich Leistung aus der Erzeugungsanlage freizubekommen.
So oder so ähnlich, könnte ich mir das aktuell vorstellen.
Die öffentliche Typ2 ist auch so ein bisschen eine "Notlösung". Aktuell ist die halt vor allem wichtig für die Präsenz und für die, die etwas weitere Strecken zu fahren haben.
Hier wird es wohl gezielt Möglichkeiten geben auch künftig zu tanken. Ich denke, dass man hier ein beschleunigtes Laden realisieren wird. Einen normale SchuKo ist da - in meinen Augen - Unfug. Also 11 oder 22iger sollten an der Typ2 schon möglich sein.
Interessanter für die Pendler werden aber die Ladestationen beim z.B. Arbeitgeber. Die Firmenparkplätze werden irgendwann noch sehr wichtig sein, und wie beim heimischen Haus, auch für das Netz und den Arbeitgeber sehr wichtig.
Zum Einen könnte man hier regelnd eingreifen wenn Bedarf ist. Zum Anderen könnten natürlich Arbeitgeber die Ladesäulen zum glätten von Lastspitzen und somit Lastgängen nutzen. Da wäre dann auch für den Arbeitgeber richtig Musik in der Geschichte, wenn er hier für seine Strombeschaffung ein interessantes Band generieren könnte.
Schnellladestationen werden gezielt eingesetzt unumgänglich. Aber die sind natürlich auch ein heißes Thema. So oft wie aktuell in bereits regelnd in die Netze eingeriffen werden muss, wird das in naher Zukunft nicht weniger werden. Wenn ich dann hier Schnelllader habe, die in kurzer Zeit einen hohe Leistung abrufen müssen, dann wird es heikel. Machen kann man natürlich alles, aber wenn ich ein Kraftwerk hochfahren muss um die Leistung von Schnellladern zu deckeln (überspitzt formuliert) dann wirds natürlich teuer.
Vorerst werden aber natürlich vermehrt Schnelllader überlegt und geplant um den Schub zu geben, bzw. die Angst zu nehmen. Viele haben ja die größte Angst wegen der Reichweite. Da kann man mit solchen Stationen schön gegenwirken. Irgendwann in mittelfristiger Zukunft, werden dann vielleicht einige merken, dass sie die Schnelllader gar nicht brauchen/nutzen und auch zwecks der Kosten auf weiteren Reisen vielleicht eher zu öffentlichen Verkehrsmitteln (Bahn und Co) greifen und/oder andere Antriebe nutzen wie z.B. Gas.
Ums genau zu wissen, braucht man ne Glaskugel. Aber interessant bleibt es allemal.