Hi zusammen,
vor den gleichen Herausforderungen stand auch unsere WEG. Auch ich habe Angebote von The Mobility House und den örtlichen Stadtwerken eingeholt und so insgesamt vier verschiedene Lösungen erhalten.
Zunächst zur elektrischen Versorgung der Tiefgarage: Auch unsere Elektriker und Stadtwerke haben bestätigt, dass ein Gebäudeteil immer nur aus einem Hausanschluss versorgt werden darf.
Ausgangssituation: 2 Häuser (10+13 Wohneinheiten) auf gemeinsamer Tiefgarage mit 23 Stellplätzen, versorgt durch Hausanschluss von Haus 1 (Beleuchtung, Notausgänge, Rolltor).
Zwei Lösungen von The Mobility House:
- Statisches Lastmanagement: Alfen Eve Single Pro-Line mit The Mobility House ChargePilot, Erhöhung der Hausanschlussleistung von 125A auf 160A
- Dynamisches Lastmanagement: Alfen Eve Single Pro-Line mit The Mobility House ChargePilot bei bestehenden 125A (=78 kW) Hausanschlussleistung
Zwei Lösungen vom lokalen Stadtwerk (BS Energy):
- Dynamisches Lastmanagement: Alfen Eve Single S-Line oder Pro-Line (individuell wählbar) mit integriertem Lastmanagement
- Statisches Lastmanagement: ChargeX Aqueduct, gespeist aus beiden Hausanschlüssen
Preislich lagen die Lösungen von TMH in einer anderen Sphäre, wären allerdings auch die komfortabelste und flexibelste Lösung gewesen. Aber die Zahlungsbereitschaft war in der WEG nicht vorhanden. So blieben die Lösungen von BS Energy, wobei auch hier die Alfen-Lösung mehr als doppelt so viel gekostet hätte.
Mehrheitlich wurde die ChargeX-Lösung beschlossen, weil die Grundkosten und die Kosten pro Wallbox überschaubar waren.
Jetzt wird's spannend: Wir haben dazu die Tiefgarage in zwei elektrische Hälften aufgeteilt - siehe rot gestrichelte Linie im Anhang. Die Beleuchtung war ohnehin in drei Kreise eingeteilt: Haus 1, Einfahrt, Haus 2. Bis auf einen Stellplatz sind auch alle Stellplätze unter dem zugehörigen Haus.
Die Beleuchtung wurde umgearbeitet, Haus 1 und Einfahrt verbleiben zusammen mit dem Rolltor am Hausanschluss von Haus 1, der Beleuchtungskreis unter Haus 2 wurde an einen freien Sicherungsplatz von Haus 2 umgearbeitet und hat einen geeichten Unterzähler erhalten, damit der Strom von der Treppenhausbeleuchtung abgezogen und auf die Stellplatzinhaber verteilt werden kann. Der eine Stellplatz eines Haus 1-Bewohners unter Haus 2 wurde ebenfalls auf Haus 2 umgearbeitet mit einem geeichten Unterzähler für die Abrechnung der Schuko-Steckdose (PHEV-Fahrer).
So haben wir eine saubere elektrische Trennung der Tiefgarage erreicht, mit der Stadtwerk und Elektriker zufrieden sind.
Das ist die Ausgangsbasis, um insgesamt 4 ChargeX-Systeme zu installieren, zwei aus jedem Hausanschluss. Damit haben wir erreicht, dass 22 von 23 Stellplatzinhabern eine Wallbox angeschafft haben.
Die Systeme sind fertig montiert. Es fehlen noch die beiden Stromzähler, einer an jedem Hausanschluss. Dieser ist ein offizieller Zähler, wir benötigen also einen separaten Stromliefervertrag für die Wallboxen. Anders ist es bei ChargeX ja nicht möglich, da nur das Startmodul mit Strom versorgt wird und diesen an die Erweiterungsmodule weiterreicht. Die Zähler werden am Mittwoch gesetzt, danach können wir das System in Betrieb nehmen.
Wir haben damit in Summe 44 kW Ladeleistung zur Verfügung, 11 kW je ChargeX-System. Authentifizierung erfolgt - egal an welcher Wallbox - mit der RFID von ChargeX, die Abrechnung erfolgt am Jahresende über das Backend, aus dem die Ladevorgänge pro RFID unabhängig von der tatsächlichen Wallbox abgelesen werden können.
Ich denke, diese Lösung ist der Preis-Leistungssieger für jede Wohneigentümergemeinschaft und hat bei uns zu einer unglaublich hohen Akzeptanz und Teilnehmerquote geführt!
Ich kann nach der Inbetriebnahme bzw. nach ein paar Monaten mit etwas mehr Erfahrung gerne berichten.
VG
Martin
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