Familienbesuch mit Hindernissen
Wir haben am Sonntag mal riskiert, einen Familienbesuch mit dem Fluence zu bewältigen.
Geplant war, die Strecke Moers - Nordhorn und zurück folgendermaßen zu absolvieren.
Start mit voll besetztem Fahrzeug um ca. 8:00 Uhr - Fahrt über Öko-Route-
Strecke einfach: 147km also mit ein wenig Gefühl im Gasfuß durchaus machbar.
Lademöglichkeiten unterwegs trotzdem schon mal eingeplant.
Geplante Ankunft in Nordhorn: ca. 11:00 Uhr
Laden mit selbstgebauter mobiler Ladebox mit 16A
Rückfahrt mit vollem Akku um ca. 19:00 Uhr
Ankunft zu Hause gegen 22:00 Uhr.
So der Plan
Tatsächlich konnten wir aus persönlichen Gründen erst gegen 9:30 Uhr starten.
Unterwegs dann die Reichweite tatsächlich soweit ausgereizt, dass die Strecke ohne nachladen in erreichbare Nähe kam.
Dann jedoch das erste "Problem": Großzügige Umleitung erforderlich wegen Sperrung einer Straße.
Also eine Lademöglichkeit ansteuern, um die zusätzlichen Kilometer abzudecken. dadurch natürlich ein zusätzlicher Umweg erforderlich.
Nachladen in Vreden verlief problem- und kostenlos.
Kleines Frühstück im Herzblut inklusive.
Und die nachgeladene Menge reichte auch genau bis zum Zielort - den letzten Kilometer Turtle-Mode.
Die letzte Kurve ohne bremsen genommen - Schwung ausnutzen....
Der weibliche Part kurz vorm Nervenzusammenbruch und die 3 "Kerle" am gröhlen....
Ankunftszeit durch die Verzögerungen erst um 13:00 Uhr
Durchschnittsverbrauch für den Hinweg: 13,2 kWh/100km
Am Zielort direkt die vorher getestete und am Vortag noch einmal modifizierte Ladebox angestöpselt und die nächste Überraschung - NIX.
Also bei der Modifikation wohl geschludert.
EGAL - erst einmal das Original Notladekabel dran und mit 10A laden - essen gehen und danach mal an die Fehlersuche gehen.
Nach dem Essen dann auch schnell den Fehler gefunden und ab 15:00 Uhr dann mit 16A geladen.
Ladung jedoch mit permanent laufender Akku-Lüftung.
Aufgebrochen sind wir dann mit einer Akkuladung von ca. 2/3 und einer angegebenen Reichweite von ca. 80km
Also wieder Zwischenstopp eingeplant.
Überraschung an der geplanten Ladestation - Ladung startet nicht.
Egal - man hat ja Alternativen.
Ab hier war dem weiblichen Part inzwischen auch alles egal-----
Auf zur nächsten Station - Heek - Elektro Kock. Zwar ein Umweg, aber die am sichersten erreichbare Möglichkeit.
Kurz vor diesem Zwischenziel auch schon Akku-Warnung.
Endlich an der Lademöglichkeit angekommen - das nächste "Problem".
Ladestation demontiert. Aber an den Parkplätzen der Polizei-Einsatzfahrzeuge der Autobahnpolizei drei Schukosteckdosen entdeckt, über die das Equipment der Einsatzfahrzeuge geladen wird.
Inzwischen ca. 21:00 Uhr und Notladung über 16A Ladebox.
Nach einer guten halben Stunde fährt ein Fahrzeug an uns vorbei öffnet das Schiebetor zum Firmengelände, dreht und hält bei uns.
Der Firmenchef persönlich, der zufällig vorbei kam.
Ein sehr nettes Gespräch geführt, zum Kaffee eingeladen worden und noch eine stärkere Lademöglichkeit angeboten bekommen, was ja nichts bringt, da 16A ja schon das Maximum für den Fluence darstellt. Um 22:00 Uhr musste der Chef sich dann verabschieden jedoch nicht ohne uns nochmal mit Kaffee auszustatten.
Restliche Strecke noch etwa 100km und Ladung natürlich wieder mit permanent laufender Akku-Lüftung.
Nach einer weiteren halben Stunde kam dann die Autobahnpolizei von ihrem Einsatz wieder und hat erst einmal nicht schlecht gestaunt, dass wir dort an deren Steckdose hängen.
Wir haben ihnen das dann aber alles erklärt und danach durften wir tatsächlich auch die Gastfreundschaft nutzen und in der Wache den Ladevorgang abwarten.
Haben uns sehr gut unterhalten und sind um ca. 1:30 Uhr dann mit einem Ladezustand aufgebrochen der uns zumindest sicher bis nach Wesel bringen würde - Reichweite laut Anzeige 74km - knapp 30km vor unserem Heimatort.
Die Strecke von Heek bis Wesel dann im absoluten Schonmodus mit konstant 50km/h abgerissen.
Ankunft in Wesel an der geplanten Ladestation um ca. 3:20 Uhr.
Durchschnittsverbrauch 11,2kWh/100km
Ladung wieder problem- und kostenlos.
Restliche Strecke noch 28km.
An einer nahegelegenen Tankstelle erst einmal mit Nervennahrung eingedeckt und so lange geladen, dass das Ziel ohne Akku-Warnung zu erreichen war - (Reichweitenanzeige 44km)
Und dann endlich auf die letzte Teilstrecke gemacht und das Ziel um 4:30 Uhr erreicht.
Insgesamt ein kurzweiliger Tag mit vielen netten Menschen und vielen neuen Erfahrungen.
Und so gut amüsiert haben wir uns schon lange nicht mehr.....
Die wichtigste Erkenntnis - bei der Polizei gibt es immer eine Steckdose für den Notfall.
Und ja - Elektromobilität ist in Deutschland noch immer ein Abenteuer - zumindest mit einem Fluence.
Lademöglichkeiten gibt es noch lange nicht genug für eine sichere Tourplanung.
Aber trotzdem macht es Spaß