twiker01 hat geschrieben:Muss man eigentlich Gutmensch sein um Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen? In der Regel zahlt sich dieses Verhalten doch für einen selbst aus - natürlich nicht unbedingt hinsichtlich einer rein monetären Betrachtung, sondern auch im Hinblick auf Gesundheit , Psyche und authentischer Lebensweise.
Nein, tut es eben oft nicht. Umweltfreundliche Mobilität kostet eher deutlich Aufpreis (Elektroauto) oder ist mit weniger Komfort verbunden (Fahrrad). Genauso wie regionale, nachhaltig erzeugte Lebensmittel. Oder fair gehandelte Produkte.
Auch beim wohnen ist das nicht ganz so gut gedämmte Haus eher erschwinglich, bzw das Nachdämmen macht beim alten Haus nur zu einem gewissen Grad Sinn. Und es ist oft attraktiver, weit zu pendeln als viel mehr Miete zu zahlen.
Auch hinsichtlich meiner Psyche geht es mir besser, wenn ich weit fahre und in der Landidylle wohne anstatt an einem sozialen Brennpunkt, der nahe meiner Arbeitsstätte liegt.
Wenn man den Euro nicht zwei mal umdrehen braucht, ist das leicht, seinen Idealen treu zu bleiben. Dann kann man auch mit dem Tesla ökologisch korrekt mobil sein, ohne wirklich Verzicht üben zu müssen.
umberto hat geschrieben:Er hat das Zitat nicht verstanden...urks..
Ne, anscheinend nicht.
Alex1 hat geschrieben:Dummes Zeug. Wer von Euch hat denn jemals in seinem Leben auch nur ansatzweise nicht genug zu fressen gehabt?
Ich hatte schon erwartet, dass Du da etwas genauer drüber nachdenkst. Natürlich ist das nicht auf Nahrung allein bezogen, sondern auf einen gewissen Erwartungshorizont, den man im Leben hat.
Zu essen hatte ich immer genug, aber für ein Auto, das nur die Hälfte von meinem verbraucht, hat es eben nicht gereicht. Und tut es jetzt auch nur bei einem von zwei Autos. Der Schritt, das zweite Auto zu elektrisieren, ist mit massiven Einschränkungen oder alternativ massivem Kapital verbunden.
Auch beim Haus sind wir auf der Suche und es könnte halt auch was mittelprächtig gedämmtes von 1985 werden - und da werden wir gewiss nicht komplett intakte Fenster raus werfen, nur weil es noch was besseres gibt. Mit mehr Kapital - bestimmt.
Mit hinreichend Geld kann man schon viele tolle Sachen machen. Da wir das leider nicht selber drucken, müssen wir aus dem vorhandenen das Optimum für uns machen und das wird nicht immer das Optimum für die Umwelt sein. Gerade Wohnen und Mobilität sind halt kapitalintensiv.
Aber auch andere Punkte gehören zum Erwartungshorizont - mittlerweile ist das zB eine solide Altersvorsorge, für die man selbst noch ordentlich was in die Hand nehmen muss und auch in die Bildung seiner Kinder kann man viel investieren.
Reisen kann man sich natürlich auch sparen - aber will man wirklich nie im Leben mal über den Tellerrand hinaus gesehen haben?
Bei den Chinesen sind es oft vielleicht noch die einfacheren Wünsche - so wie bei uns vielleicht in den 60ern...70ern...wo mein Opa dann die 30km zur Arbeit mit dem Moped gefahren ist statt mit dem Rad. Und später hatte er dann ein kleines Auto. Und irgendwann gab es auch für die Oma eine Waschmaschine und einen Geschirrspüler...und abends konnten sie dann mal Fernsehen gucken und später sogar in Farbe.
Was meinst Du, was die Dir erzählt hätten, wenn Du denen gesagt hättest, dass sie von diesem falschen Konsum der Umwelt zuliebe Abstand nehmen sollen....?
Und ich glaube dasselbe wird der Chinese auch sagen und hat damit völlig recht.
Wir können ihn ja wohl kaum zwingen, teure Umweltstandards einzuhalten, zu denen wir weder uns selbst noch die Amerikaner - also die reiche westliche Welt - bewegen können.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.