BuzzingDanZei hat geschrieben:Meine Message soll sein: Normaler Typ fährt "normales" Auto, scheint ja endlich zu funktionieren!
Hallo BuzzingDanZei,
ich kann deinen Denkanstoß nachvollziehen, sehe es aber trotzdem etwas anders.
1) Es geht mir nicht darum herum zu fahren und mit meinem E-Auto anzugeben. Hoffentlich ist das nicht falsch rüber gekommen. Schließlich hätte ich die Aufkleber auch noch viel intensiver u. dominanter entwerfen können. Es geht mir viel mehr um Aufklärungsarbeit und der Allgemeinheit das Thema ein Stückchen näher zu bringen.
Wie du sicher weißt, schreibe ich ja auch einen Blog über Elektroautos und das tue ich aus absoluter Überzeugung. Letzten Herbst habe ich ja das Glück gehabt den Nissan Leaf 4 Wochen testen zu dürfen. Darüber habe ich dann in einem Tagebuch berichtet:
http://www.elektroauto-infos.com/catego ... -tagebuch/
Falls du meinst, dass das vielen Leuten aufgefallen wäre, dass das ein Elektroauto ist, täuscht du. Außer bei mir in der Nachbarschaft hat das fast keiner bemerkt. Und das finde ich eigentlich schade, denn ein E-Auto ist für mich mehr als nur ein "normales Auto". Es ist leise, sauber, energiesparend, effektiv und könnte einen großen Teil unserer Umweltprobleme künftig lösen.
Wenn sich jetzt zwischen den Milliarden Autos ein paar Elektroautos unauffällig unters Autovolk mischen, wird das nicht viel bewirken. Wenn aber viele der Elektroauto-Besitzer, die ja meistens voll hinter der Technologie stehen, das auch nach außen kommunizieren -
"Dieses Auto ist jetzt ein Elektroauto. Es gibt sie bereits zu kaufen. Sie können auch toll aussehen u. Spaß machen. Es sind keine Ökokisten und Hirngespinste - sie sind real!" Und dann steht da auch noch eine URL drauf, wo sich die Leute informieren können u. schwups gibt es schon wieder ein paar Interessenten mehr.
2) Im Forum wird auch oft über die schlechte Informationspolitik von Renault u. deren Marketing-Mängel berichtet. Stellt euch vor - Nissan hat mir den Leaf gänzlich ohne Aufkleber geliefert. Als Grafiker bin ich ja selbst in der Werbung tätig, aber wenn ich jemandem kostenlos 4 Wochen ein Fahrzeug zur Verfügung stelle, verwende ich es zumindest als Werbeträger für das eigene Produkt.
Wenn die Elektroautos zu wenig beworben werden, wird das niemandem weiterhelfen. Die Preise werden hoch bleiben und nur ein paar Idealisten kaufen die Produkte. Also - meiner Meinung nach - keine Scheu haben, das zu zeigen, wofür man steht!
3) Letzter Punkt noch: Als ich von Nissan dann die Aufkleber angefordert habe u. selbst eigenhändig aufgeklebt habe, wurde das Auto auch mehr als Elektroauto wahrgenommen und da habe ich mehrmals etwas sehr Schönes erlebt. Am Straßenrand stehen Leute, die verdutzt zum Auto rüberschauen, den Schriftzug lesen u. hinhören und einem freundlich zugrinsen und zustimmend nicken. Das ist doch toll, oder? So etwas wirst du dann eben nicht erleben können.
Mehrmals haben sich auch sehr schöne Gespräche ergeben, wenn jemand gesehen hat, dass ich aus dem Auto aussteige. Ohne Aufkleber wäre das nicht so gewesen.
4) Allerletzter Punkt (versprochen): Da ich mich selbst für die E-Mobilität engagiere und auch Überzeugungsarbeit leisten möchte, wäre es fast schade, wenn ich das Auto nicht als Kommunikationsträger nutzen würde, oder? J
Schließlich träume ich davon, dass eines Tages ein Großteil des Straßenbildes durch Elektroautos geprägt wird und wenn ich was dazu beitragen kann, möchte ich das nicht ungenutzt lassen.
… das war mein Denkanstoß.
Guats Nächtle,
evolk
PS: Außerdem möchte ich auch kommunizieren, dass es außer dem medienwirksamen CO2 noch jede Menge anderer giftige Autoabgase gibt. Daran denken nämlich die wenigsten.