p.hase hat geschrieben:so. urlaub um. also um es kurz zu machen: wenn ich mit dem elektroauto stuttgart-göttlesbrunn gemacht hätte, wäre ich heute wieder alleinerziehender single.
es wäre am besten sich für elektro-fernreisen (150km+) einen kleinen ZOE zu kaufen und für den stadtverkehr und für die zeit wo der ZOE in der werkstatt steht den grossen LEAF.
chademo göttlesbrunn: keine berechtigung mit TNM-karte. chademo steinhäusl: keine berechtigung mit TNM-karte und danach totalausfall mit code E69. TYP2 funktionierten. insofern war die auskunft von Smatrics und TNM schlichtweg falsch.
ich bin SO glücklich, daß ich verbrenner-urlaub gemacht habe und in österreich billig getankt habe. UND ich werde den verbrenner behalten, soviel steht fest.
An Hand dieses Berichtes sieht man wieder sehr schön, wie Probleme letztendlich immer wieder auf dem Rücken der User ausgetragen werden.
Nachdem ich immer wieder von Unbedarften angesprochen werde ist der folgende Bericht diesem Publikum gewidmet.
Wenn man an einer Ladestelle steht dann werden von Passanten immer wieder drei Fragen in folgender Reihenfolge gefragt:
Ist das ein Elektroauto?
Wie lange dauert das Laden und wie weit kommt man mit einer Ladung?
Was kostet das Auto?
Nachdem die Reichweite auf ca. 150km beschränkt ist sollen E-Cars nach Möglichkeit schnellladefähig sein, damit pro Tag auch vernünftige Distanzen überbrückbar sind. Und hier beginnt bereits das Problem.
Wie und wo kann schnell geladen werden? Das Stromnetz wurde für hohe Leistungen als Drehstromnetz gebaut, da dieses für industrielle Anwendungen (Antriebe) einfach nutzbar ist; daher liegt es nahe dieses direkt zu nutzen, damit praktisch überall und zu jeder Zeit geladen werden kann.
Nachdem Akkus allerdings DC benötigen muss entweder On Board oder OFF Board die AC/DC Conversion mittels Ladegeräte (power supply) erfolgen. Kann also ein E-Car den Drehstrom mit hoher Leistung (11kW, 22kW oder 43kW) direkt nützen, dann ist das für den User sehr komfortabel, da er im Notfall praktisch auch ohne einer speziellen Ladesäule (überall z.B. bei jedem Bauernhof, Firma, Private usw.) laden kann. Das einzige was dafür benötigt wird ist eine mobile Wallbox (Kommunikationsbox) um einige hundert Euro damit die Leistung die das Fahrzeug aus dem Netz ziehen darf begrenzt werden kann.
Bei Fahrzeugen die für die Schnellladung DC verwenden ist die Sache schon wesentlich weniger komfortabel, da eben für die Ladung externe Ladegeräte nötig sind und diese sind sehr teuer. Das ist auch der Grund warum es so wenige DC Ladesäulen gibt, denn welcher Energieanbieter hat schon gerne hohe Investitionskosten. Außerdem sind diese auch voluminös und können daher nicht so einfach installiert werden.
Leider wird von den E-Car Verkäufern dieses Problem (bewusst oder unbewusst) verschwiegen und erst wenn die erste größere Distanz gefahren werden soll merkt man, dass eine Schnellladung nicht so einfach möglich ist.
Warum haben nicht alle E-Cars eine ON Board 3xAC/DC power supply für die Schnellladung eingebaut? Es sind eben wieder die Kosten und das Gewicht. Solche Power Netzteile kosten je nach Leistung zwischen € 10.000,00 und € 14.000,00 .
Eine Firma (Renault- ZOE) hat dieses Problem offenbar intensiver beleuchtet. Jedes E-Car kann die Bremsenergie über den Motor-/Generatorbetrieb wieder in den Akku zurück pumpen um Akkuenergie zu sparen. Es liegt daher nahe diese Rekuperationsbrücke nicht nur für die Energierückspeisung sondern auch zum laden des Akkus zu verwenden. Diese Idee ist genial, denn sie spart zusätzliche Kosten und Gewicht, da eben bereits ON Board vorhanden. Alles was man dazu nur noch benötigt ist Software zur Ansteuerung und ja eine Induktivität für hohe Leistungen damit transformiert werden kann, denn es soll nicht nur 400V Drehstrom sondern auch 230V Wechselstrom verarbeitet werden können.
Und jetzt kommt diese zweite geniale Idee, man verwendet als Induktivität einfach den Motor. Damit dieser durch die Pulsung keine Momentenschläge auf das einstufige Zwischengetriebe ausüben kann muss sein Feld abschaltbar sein, deshalb wird hier auch ein fremderregter Motor anstatt eines Permanentmagnet erregten Motors verwendet. Außerdem erspart man sich die teuren Neodym Magnete.
Nachdem man sich auch auf EU Ebene auf das TYP2 Steckersystem geeinigt hat, sollte es meiner Meinung nach von allen E-Car Herstellern auch verbaut und für Drehstromschnellladung genützt werden, denn nichts ist für eine Verbreitung von E-Cars hinderlicher als zu viele verschiedene Stecker- und Strom-Systeme.