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Bremsweg bei Rekuperation

36 Beiträge - Seite 1 von 4

Bremsweg bei Rekuperation

freakyrag
25.09.2020 01:35
Hallo Community,

in den letzten Tagen hatten wir einige Probefahrten mit verschiedenen Autos gehabt. Die letzten beiden waren mit der neuen Renault Zoe und dann mit Ioniq FL in Style-Ausstattung. Meine Frau hatte beim Bremsen mit dem Ioniq manchmal Schwierigkeiten, den Bremsweg einzuschätzen. Bei der Zoe war das ähnlich wie beim Verbrenner - das Auto hat beim Tritt auf das Bremspedal wie erwartet schnell gebremst. Der Ioniq bremste viel langsamer, so dass in ein paar Situationen, wo man schnell reagieren musste, der Abstand zum "Gefahrenbereich" unangenehm klein geworden ist. Bei einer Situation war es z.B. so, dass wir gerade auf ein Kreisverkehr zugerollt sind und der Wagen in der 2. Rekuperationsstufe schon gebremst hat. Die Geschwindigkeit beim Treten des Pedals war schon bei unter 20 km/h. Trotzdem hat der Wagen noch einige Meter bis zum Stillstand gebraucht.

Danach haben wir ein paar Bremsversuche durchgeführt. Meine Frau versuchte dann das Pedal stärker durchzutreten, um mechanische Bremse zu aktivieren. Das gelang ihr auch, aber mit einem sehr großen Kraftaufwand. Das ist sehr merkwürdig.

Ist es beim Ioniq normal, dass man für die mechanische Bremse das Pedal voll durchtreten muss? Wie viel Kraft muss man in den Beinen haben, um das Pedal durchzutreten? Muss man das Pedal durchtreten, wenn man plötzlich bremsen muss? Auch bei niedriger Geschwindigkeit? Oder war vielleicht beim Vorführwagen irgendeine Konfigurationseinstellung daran schuld, dass die Bremse sich so verhielt?

Bei Renault Zoe hat das Bremsen bei der Probefahrt viel besser funktioniert. Es war eben ganz normal - nicht zu stark, nicht zu schwach.

Für Hinweise wären wir sehr dankbar. Dann könnten wir das Bremsverhalten vielleicht bei einer zweiten Probefahrt noch mal genauer testen.
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Re: Bremsweg bei Rekuperation

Afaik
25.09.2020 02:05
Der Ioniq "bremst" (verzögert) immer mit der Rekuperation, außer bei einer Vollbremsung oder auf den letzten Metern vor dem Stillstand (dann geht es in die Beläge). Die Notwendigkeit eines sehr hohen Kraftaufwand habe ich bisher noch nicht bemerkt, vielleicht mal die Bremsbeläge auf "N" freibremsen (wenn keiner hinter einem fährt). Durch die verstellbaren Rekuperationsstufen lässt sich der Wagen, bei halbwegs vorausschauender Fahrweise "fast" ohne das Bremspedal fahren (Nur für die letzten zwei Meter vor der Ampel zum Anhalten halt).

Re: Bremsweg bei Rekuperation

E-lmo
25.09.2020 04:42
Mir ist beim Ioniq auch schon aufgefallen, dass man für die letzten Meter bei denen die Rekuperation nachlässt, das Bremspedal noch etwas nachdrücken muss, um den Wagen mit konstanter Verzögerung zum Stillstand zu bekommen.
Bei VW z.B. übernimmt die mechanische Bremse die systembedingt nachlassende Verzögerung der Rekuperation ohne dass das Bremspedal stärker betätigt werden muss.
Seit Mai 2016 mit einem e-UP unterwegs -- Skoda Enyaq seit Mai 2021

Re: Bremsweg bei Rekuperation

electric_19
25.09.2020 08:46
Habe ein FL und habe die Rekuperation auf Stufe 2 (meistens). Ich „bremse“ aber fast immer mit dem linken Paddle.

Dabei fällt mir immer wieder auf, dass die Rekuperation nicht immer gleich stark ist. Manchmal ist diese ziemlich schwach, so das ich manchmal doch das Bremspedal betätigen muss.

Hat das hier auch jemand?
IONIQ FL intense blue Bj2020
Ford Explorer EV eRWD vorbestellt

Re: Bremsweg bei Rekuperation

elChris
25.09.2020 09:21
Ich habe beide Autos hier. Die ZOE ist ein munteres Stadtauto, lenkt und bremst direkter als der IONIQ.

Wenn ich von der ZOE auf den IONIQ umsteige, dann bemerke ich auch, dass ich deutlich fester auf die Bremese treten muss. Aber nach 5 Minuten Fahrt habe ich mich daran gewöhnt und ich fühle mich IONIQ mindestens so sicher wie in der ZOE.

Der Übergang von der Rekuperation auf die mechanische Bremse ist meistens nicht bemerkbar, die Elektronik macht einen tollen Job. Man hört höchstens kurz vor Stillstand das Rauschen der Bremsscheiben wenn noch etwas Flugrost drauf ist. Insgesamt schon erstaunlich wie gut die Bremsen zusammenarbeiten. Die Bremse von meinem IONIQ ist dabei noch unauffälliger als die der zwei ZOEs die wir bisher hatten. Beim IONIQ würde ich den Übergang gar nicht bemerken wenn ich den schwachen Effekt nicht schon von der ZOE kennen würde.

P.S.: Wenn ich den ersten Post noch mal durchlese dann habe ich den Verdacht dass mit dem Vorführwagen was nicht gestimmt hat. Rost auf den Bremsen? Der IONIQ braucht zwar etwas mehr Kraft aber der geschilderte Effekt - dass der Wagen quasi in die Kreuzung rollt - klingt doch viel extremer.
IONIQ Style 38kWh seit 2019 _____ ZOE R110 50kWh seit 2021
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Re: Bremsweg bei Rekuperation

NICE TRY
25.09.2020 12:28
Ich habe schon zwei Verschiedene vFl und einen Fl gefahren, bei allen empfand ich den Übergang zwischen Rekuperation und mechanischer Bremse als linear.
Wenn man leicht auf die Bremse geht, bremst er über Rekuperation. Je stärker man drückt, umso stärker bremst er auch. Wenn man stärker drückt als die Rekuperation bremsen kann, wechselt er auf die mechanische bremse. Dabei ist eigentlich kein Übergang von elektrisch zu mechanisch spürbar. Die mechanische Bremse bremst dann wie erwartet mit der richtigen Stärke.
Habe noch nie bemerkt das der Wagen nach Wechsel auf die mechanische Bremse auf einmal schwächer bremst.

Am besten mal den Händler darauf ansprechen, vielleicht stimmt ja etwas am Vorführer nicht. Im Zweifel einen zweiten Ioniq Probefahren.

Re: Bremsweg bei Rekuperation

Helfried
25.09.2020 12:59
Wenn sie mit der Bremse des Ioniq nicht zurecht kommt, macht sie ohnedies etwas falsch: Sie bremst zu viel.
Sicher fühlt sich die Bremse eines Verbrenners besser an, weil mechanisch und über hundert Jahre gereift, aber wie gesagt, ist es ja egal, weil im Elektro kaum benutzt.

Re: Bremsweg bei Rekuperation

freakyrag
25.09.2020 16:07
@Helfried Möglicherweise hat sie etwas falsch gemacht. Allerdings hat es in Renault Zoe gut und erwartungsgemäß funktioniert, und Zoe ist auch ein Elektroauto.

Wir werden uns noch etwas mit dem Thema beschäftigen und irgendwo eine zweite Probefahrt mit einem anderen Ioniq machen. Bei unserem lokalen Händler gibt es nur einen Vorführer.

Ach ja, noch eine Frage. Bei der Probefahrt waren wir dermaßen mit der Bremse beschäftigt, dass wir die Fahrmodi Eco und Sport gar nicht ausprobiert haben. Wirkt sich der Fahrmodus (Eco/Normal/Sport) nur auf die Beschleunigung aus oder ändert es auch das Bremsverhalten?

Re: Bremsweg bei Rekuperation

Köln Bonner
25.09.2020 18:05
Ich fahre inzwischen immer mit Eco (und Reku 0), da dann das Strompedal nicht so nervös ist. Auf das Bremsen hat Eco/Normal/Sport keinen Einfluss, soweit ich das bisher sehen kann.

Ich kann mir das mit dem Bremsproblemen aber auch nicht wirklich erklären - für mich bremst der Ioniq gefühlt wie ein Verbrenner; die Rekuperation merkt man nicht, und auch den Übergang von Rekuperation zur mechanischen Bremse nicht.
Ioniq 28 kWh Premium mit Sitzpaket, Intense Blue, Michelin CrossClimate+, Produktionsdatum 16.4.2019 - Abholung in Landsberg am 14.9.2019 (Sangl #588)

Re: Bremsweg bei Rekuperation

St3ps
25.09.2020 19:42
Beim Classic war das abseits der Rekuperation, also bspw. starkes bremsen/Vollbremsung schon recht übel vom Gefühl. Ansonsten funktioniert es sehr gut. (Einige E-Autos wie bspw. der Peugeot e-208 setzen daher mehr auf die mechanische Bremse um den Übergang leichter zu machen, beim normalen Bremsen ist das schon übel wenn man es inzwischen "besser" kennt (Yaris Hybrid, Ioniq Classic und jetzt FL).

Eco, Sport und Normal ändern nur die Kennlinie des Strompedals. Und für jeden Modi könnte man unterschiedliche Reku Stufen vorkunfigurieren und im Eco einen Limiter einstellen (festen). Normal ist ganz angenehm zu fahren, Sport ist abseits der Autobahnfahrten aber schon übel aggressiv.
Cupra Born 58/150 vs. Hyundai IONIQ FL

Quasar Grey, Dinamica Grey, WP, HUD AR, PG, Tech M, Pilot M+, SR: Hurricane B/S, WR: Typhoon B/S
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