Weiter ging es nun zum 37 km entfernten Titisee-Neustadt. Die Fahrt durchs Glottertal forderte ihren Preis. Ladebalken für Ladebalken verschwand, so daß ich mit halb vollem Akku dort ankam. Ich muss aber auch dazusagen, daß ich fast die komplette Tour mit der maximal möglichen Geschwindigkeit gefahren bin, auf Autobahnen konstant mit 100 km/h.
Die Ladesäule war dann natürlich zugeparkt, da keinerlei Beschilderung vorhanden ist. (Mail an den Betreiber hab ich weggeschickt) Nur mit Mühe und frei zwischen Leaf und Ladesäule gespanntem Ladekabel konnte ich überhaupt laden. Auf Grund der fehlenden Beschilderung musste ich in der Nähe des Fahrzeugs bleiben, da ich zwei Fahrzeuge blockierte, die rechtmäßig dort parkten, ich aber unter Umständen wegen Nötigung eine Strafe riskiert hätte.
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Spaßbad fiel also aus. So kam nun Plan B ins Spiel, ein kurzer Abstecher ans Schwäbische Meer. Nach einer Stunde war der Leaf wieder voll. 98 km bis Konstanz, das sollte doch kein Problem sein. Kurz vor Konstanz stand ich dann 45 Minuten im Stau als Ruhepol zwischen knatternden Motoren und heulenden Lüftern und Klimaanlagen. Im Parkhaus angekommen hatte ich noch eine Restreichweite von ca. 40 km. 5 Stunden hätte ich hier laut Bordcomputer verbringen sollen. Da es inzwischen schon 15:30 war, hätte ich also frühestens um 20:30 den 2-stündigen Heimweg antreten können, zuzüglich 1 1/4 Stunden Stau für 20 km die ich dann später auf dem Rückweg hatte. Um Mitternacht wäre ich dann wohl zu Hause angekommen.
Ein Spaziergang durch die Altstadt zum Hafen, ein Hefeweizen und ein Eis, schon war es Zeit zurückzugehen. Die App meldete Ladeende um 16:47 . Ich wäre gerne noch länger geblieben, aber die Aussicht auf Stau ließ mich dann doch schon um 17:00 Uhr nach Hause aufbrechen.
Da ich ein Woche vorher mit dem Zoe diese Stecke schon gefahren und mit 37 km Restreichweite zu Hause angekommen bin, warum das nicht mal mit dem Leaf probieren. Das Navi zeigte 152 km an, der Bordcomputer im ECO-Modus 164 km. Das geht dieses Mal nur mit sparsamer Fahrweise und den Stau hatte ich ja auch noch vor mir. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht bemerkt hatte, war daß das Navi nicht die kürzeste, sondern die schnellste Route gewählt hatte. Das heißt, die bis zur Ausfahrt Rottweil stetig ansteigende Autobahn Singen-Stuttgart. Lademöglichkeiten hätte ich noch in Donaueschingen und Trossingen gehabt, aber ich wollte versuchen in einem Rutsch durchzukommen. Etwas mulmig wurde mir dann aber doch, als ich die Abfahrt Rottweil runterfuhr und mir gerade Mal 4 Ladebalken verblieben waren und eine Restreichweite von etwas über 30 km angezeigt wurde, aber noch 70 km zu fahren waren. Aber von jetzt an ging's ja fast nur bergab. Nach ein paar Kilometern war dann ein weiterer Balken weg und natürlich musste auch noch eine Umleitung auf dem Weg liegen. Wenn ich nicht schon einige Jahre nur elektisch unterwegs gewesen wäre, wär späten hier der Punkt gewesen eine leichten Panikanfall zu bekommen. Letztendlich war dann irgendwann Gleichstand zwischen Restreichweite und noch zu fahrender Strecke und bei der Ankunft noch 10 km über.
Da ich noch mit Freunden im Biergarten verabredet war, 10 km hin, 10 km zurück, wollte ich den Leaf anhängen und mit dem Vextrix weiterfahren. Von Frankreich her kündigten tiefschwarze Wolken ein Unwetter an, so daß ich mich dann doch dafür entschied den Leaf ein paar Minuten zu laden, um später trocken nach Hause zu kommen.
Insgesamt habe ich an diesem Tag etwas über 380 km zurückgelegt, 3,25 Stunden geladen und 2 Stunden im Stau verbracht.
2009 Vectrix VX1 / 2011 Nissan Leaf / 2012 Renault Twizy / 2013 Renault Zoe Intens Q210 / 2014 Renault Zoe Intens Q210 / 2015 Renault Zoe Zen Q210 / 2015 Tesla Model S 70D / 2017 Renault Zoe Intens Q90 ZE40 / 2018 Tesla Model 3 / 2018 Microlino