Die "fertigen" Ladekabel sind je nach Ausführung / Stromstärke unterschiedlich "codiert". Zum Schutz des dummen Nutzers, der ein 16A Kabel nicht mit 32A verbrutzeln soll.
Dann kann es vorkommen, daß man mit einem 16A/20A Kabel an der einzigen freien Ladesäule steht und diese die Stromfreigabe verweigert, da diese Ladesäule nur für 32A vorgesehen ist. Andersherum, wenn man ein Stromkabel mit 32A Codierung hat, verweigern manche Ladesäulen die Stromfreigabe weil das Ladekabel "zu groß" ist.
Erfahrungen mit 63A Codierungen habe ich noch nicht, da es bisher keine Ladesäulen gab.
Um also nicht 3 verschiedene Kabel mitführen zu müssen, starte ich das Projekt des "Universal Ladekabels mit manueller Umcodierung ".
Als Material wähle ich die Typ2 Ladestecker 63A und Typ2 Ladekupplung 63A mit Schraubkontakten des Herstellers Walther.
Meine persönlichen Erfahrungen mit Steckern der Fa. Dostar , im letzten Jahr noch bei einer Firma aus GB importiert waren leider nicht so optimal. Das Kunststoffmaterial ist recht spröde . An den Schraubenlöchern bricht es schnell aus. Die Kontakte sind nur zum crimpen ( quetschen ) gedacht.
Für den Eigenbau sind zudem Schraubkontakte praktischer, da Löten bei Stromstärken von 32A und 63A nicht in Frage kommt und ich die entsprechenden Crimpwerkzeuge nicht besitze. Auch wäre ein Austausch des Kabels bei gecrimpten Kontakten nicht mehr möglich. So das war das Loblied auf die Walther Stecker. Type 726 00 00 00 Index: 3 , 63A - 480V . Der Stecker kostet zwar ca 50% mehr als der China Stecker , aber ich glaube der Unterschied sollte es einem Wert sein.
Das Kabel selbst stellt ein weiteres Problem dar. Kabel mit 5 "dicken" Adern und zusätzlicher Ader für den CP Kontakt sind wohl leider noch nicht im Handel erhältlich, sodass ich ein 7 adriges Kabel benutzen muss z.B. 7G4 oder 7G6 .
Wobei ich gleich hinzufüge, daß daß 7G6 Kabel, also mit 6mm² für 63A auch noch zu schwach ist. Das Problem ist der Aussendurchmesser des Kabels ! Das mir vom Händler gelieferte 7G4 hat 21mm Aussendurchmesser. Es ist ein sehr robustes Gummikabel damit auch recht dick, störrisch und schwer für Ladungen mit 32A und Zeitdauer ca. 1 Stunde wahrscheinlich ausreichend dimensioniert. Die Firma Lapp verbaut 6 mm² beim fertigen 32A Kabel, die Fa. Ratio 4 mm² beim fertigen 32A Kabel.
Aber jetzt zur Umcodierung :
da der Stecker keine zusätzlichen Löcher oder Schalter bekommen soll, wähle ich sog. Reed Kontakt - Magnetschalter aus Umschalter. Die Standard Codierung, also ohne dass irgendein Magnet anliegt wird bei 680 Ohm = 20A liegen. Damit kann an den 16A Ladesäulen problemlos geladen werden. Wird ein Magnet an der Oberseite des Steckers angelegt, wird durch den dann geschlossenen Magnetschalter ein zusätzlicher Widerstand parallel geschaltet sodass dann ein Gesamtwiderstand von 220 Ohm gemessen werden kann = 32 A Codierung. Wenn zusätzlich auch noch an der Unterseite ein Magnet angelegt wird, wird ein dritter Widerstand parallel dazu geschaltet, sodass der Gesamtwiderstand dann 100 Ohm ist, was der Codierung für 63A entspricht. Da der Stecker für 63A herstellerseitig vorgesehen ist, sollte auch das kein Problem sein.
Ich frage mich nur, warum die tollen Spezialfirmen und Autohersteller nicht solche Stecker gleich mitliefern. Dazu muss man wohl erst mehrfach mit dem E-Auto eine Strompanne erleben , ohne daß der konzerneigene Abschleppwagen bereit steht.....
Bilder folgen in den nächsten Beiträgen.
Grüsse EVplus
680 Ohm = 20A
220 Ohm = 32A
100 Ohm = 63A
Widerstandsberechnung von parallelen Widerständen : http://www.sengpielaudio.com/Rechner-parawid.htm