green_Phil hat geschrieben:Ja, unzerstörbar. Unseriös? Weiß nicht, immerhin war man sich der Absolutheit des Wortes bewusst und hat "quasi unzerstörbar" gesagt. Eine kugelsichere Weste schützt auch quasi vor Brusttreffern, aber eben nicht für alle Spezialgeschosse. Wie gesagt, ich sag nur, was ich in Erfahrung bringen konnte. Ich weiß, dass der Tank aus vielen Schichten unterschiedlicher Stoffe hergestellt ist (u.a. Spezialkunststoffe, Aluminium), und dass er enorm groß ist, dafür, dass nur 5 kg reingehen. Und dass er allen Unfällen mit dem Auto standhalten soll und dicht bleibt. Ich selbst habe natürlich keinen Crashtest gemacht.
Selbst wenn im Falle eines Unfalls der Wasserstoff nur langsam entweicht ist es doch eine ziemliche Gefahr, mehr noch als Benzin (Stickflamme, brennt unsichtbar, riecht nicht).
BTW, beim Aircar damals hat es geheissen, das Ding bekommt niemals eine Zulassung weil der Tank mit 300 bar (auch ein CFK-Gewebetank etc.) ja so gefaehrlich sein koennte bei einem Unfall. Und das war nur Pressluft. Seltsam wie sich die Ansprueche aendern.
green_Phil hat geschrieben:Die Energieeffizienz ist so, wie sie derzeit ist. Das ist einer der Nachteile des Wasserstoffs, es gibt davon auch noch mehr. Aber es gibt auch einige Vorteile, aber die kehren wir unter den Tisch, weil wir uns unsere Meinung schon gebildet haben, nicht wahr?
Aber nein, der Vorteil der schnellen Betankung ist ja z.b. etwas das ich eben auch genannt habe. Aber darueber hinaus gibt es nicht wirklich eklatant viel positives. Und Effizienz ist ein extrem starker Skalierbarkeitsfaktor, der nicht zu unterschaetzen ist. Sogar 10% Ersparnis sind, wenn man das mit der Anzahl der Fahrzeuge multipliziert, eine Menge Energie. Und wie reden ja hier nicht davon dass Brenstoffzellen-Autos um ein paar Prozent schlechter sind, sondern wir reden von 80% (EV) vs. 20% (FCEV).
green_Phil hat geschrieben:
Ein E-Auto mit haltbarem Akku, dass 400 km Reichweite hat, kostet aber mehr, als ein Vorserienfahrzeug mit Brennstoffzelle.
Na mal sehen:
Toyota Mirai: 78.540 Euro
Tesla 70D (442 NEFZ): 80.200 Euro
Heisse 1700 Euro, das haut mich jetzt nicht vom Hocker. Und eigentlich ein absolut unfairer Vergleich denn der Tesla bekommt Strom gratis auf Lebenszeit.
green_Phil hat geschrieben:Derzeit. Beide Technologien bieten Potential für Einsparungen. Die Höhe ist reine Glaskugelaugenwischerei. Auch lädt ein 400km-Autoakku mit 2C eine halbe Stunde für gut 80% SOC (320 km), Wasserstoff für 450 km hab ich in 4 Minuten getankt. Und es gibt noch viele weitere Unterschiede, als ein Vergleich ist immer nur so gut, wie die Qualität der verglichenen Faktenauswahl.
Wie bereits gesagt, die schnellere Betankung ist unbestritten, und wurde auch von mir angefuehrt.
green_Phil hat geschrieben:Auch wenn Du es nicht für sinnvoll hälst, es gibt scheinbar Leute in einflussreichen Positionen, die das positiver sehen. Bitte keine Verschwörungs-Lobby-Theorien. Das spielt sicher eine Rolle, aber ist nur ein Faktor.
Wer die grossen Wasserstoffproduzenten sind ist keine Verschwoerungstheorie.
green_Phil hat geschrieben:Bitte, keiner von uns hat ein Wasserstoffgefährt, keiner von uns hat die Möglichkeit derzeit eines zu kaufen.
Klar kannst du. Frag Toyota. Aber die Dinger geben sie nur auf Leasing her. Rechne nicht damit dass du das Auto nach Ablauf des Leasingzeitraums behalten kannst.
green_Phil hat geschrieben:Das ändert sich aber langsam. Und deshalb bitte nicht so engstirnig und vorschnell eine Meinung bilden.
Ich halte es fuer Wahnwitzig, Milliarden in hochkomplexe H-Pipelines zu stecken um damit ein Tankstellennetz aufzubauen. Ich halte es fuer Irrsinn, eine Technologie zu forcieren die 80% der in sie gesteckten Energie vernichtet. Und ich halte nicht viel von Autos die mehrere Dutzend Solenoide, Spezialbeschichtungen zur Verhinderung von Metal embrittlement, Druckwandler, Abwassersystem, und dazu noch ein vollwertiges E-Auto in ein Fahrzeug zu stopfen. Alles nur damit man nur nicht den Strom aus der Dose oder in Zukunft aus dem eigenen PV-Speicher verwenden kann, sondern Wasserstoff tanken muss der derzeit bevorzugt von Shell verkauft wird, weil Elektrolyse alleine schon die Haelfte des Stroms wegwirft.
green_Phil hat geschrieben:Einfach mal die Fakten dafür und dagegen aufnehmen und sammeln. Es ist nicht immer alles schwarz und weiß. Akkus sind nicht gut, Wasserstoff nicht böse. Die Welt ist bunt und alles hat seine guten und schlechten Seiten.
Ich bin Ingenieur. Ich finde das von dir genannte Prinzip ist gut, stoesst aber an Grenzen wenn wir ueber Fakten reden. 1 + 1 ist halt nun mal 2, und nicht 2.00001. EVs sind schon jetzt wesentlich effizienter als FCEVs, und zwar gravierend. Und sobald man sich die Vor- und Nachteile von FCEV anschaut, und ueberlegt was es bedeutet anstatt besserer Akkus und erschwinglicher, einfach aufgebauter EVs auf hochkomplizierte FCEV zu setzen, dann halte ich das auch nicht mehr fuer eine Sache ueber die man "einfach anderer Meinung" ist. Jedenfalls nicht angesichts der Fakten. Man kann die natuerlich ignorieren, und sich einfach einreden dass es schon ok ist wenn man 80% der Energie einfach in den Wind blaest, damit das Tanken dafuer nur 4 Minuten dauert.
Dass Akkus nicht ohne Probleme sind ist klar. Und auf lange Sicht muessen wir schleunigst zu Li-Air Zellen kommen damit die Akkuproduktion selbst nicht zum naechsten Problemfeld wird.
Mittlerweile kann ich die Frustration vom Elon nachvollziehen. Bei EVs werden nur Probleme gesehen, "der Strom ist ja auch nicht 100% umweltneutral" etc., aber bei Wasserstoff bekommen alle ploetzlich glitzernde Augen und wenn man darauf hinweist woher er derzeit primaer kommt ist man ein Verschwoerungstheoretiker.
Aber immerhin, Hydrogen does melt steel beams