HED hat geschrieben:Elektrischer Wirkungsgrad 37%. Heisst dass, mann muss da 100% Erdgas reinstecken und lediglich 37% Strom kommen raus?
Ja, aber das ist soweit schon in Ordnung. Selbst große GuDs kommen heute über 60% nicht heraus. In der Regel wird bei KWK-Anlagen ja aber die Wärme mit genutzt, insofern, lassen sich Gesamtwirkungsgrad von über 95% erreichen.
Wenn du so eine kleine Brennstoffzelle für ein Einfamilienhaus hernimmst, dann sollte die 24h/d laufen. Wenn wir die Leistungsdaten von oben annehmen (750W(el), 1000W(th).) erzeugst du 24kWh Wärme pro Tag. Im Hochsommer kannst du damit einen Warmwasserbedarf von 340 Litern abdecken. Bei Durchschnittlich 45 Liter TWW pro Person und Tag, müsstest du 7 Personen im Haushalt haben, damit das Ding durchlaufen kann. Gleiches gilt in etwa für die elektrische Grundlast. Das sind pro Person auch etwa 100-150W. Solche Anlagen eignen sich hervorragend für die Grundlastabdeckung in einem Mehrfamilienhaus. Für die Spitzenlast Wärme (Heizbetrieb im Winter) und Strom (Tagesverbräuche (Wäsche, Kochen, etc.)) eignet sich dann zusätzlich ein Gas-Brennwert-Gerät, sowie eine PV-Anlage. Die Brennstoffzellen werden heute auch in der Regel nur mit Gasbrennwert-Gerät verkauft.
Einsparpotential:
Stromeinsparung: 8760h/a * 0,7kW(el)=6132 kWh/a (*0,30 EUR/kWh Strom = 1839,60 EUR/a)
Erdgasmehrverbrauch bei 100%iger Ausnutzung der Wärme und einem Erzeugungsverhältnis von 37% zu 63% bei 0% Verlust als idealisiert berechnet:.
6132 kWh/a Erdgas zu 0,06 EUR/kWh = 367,92 EUR zusätzliches Erdgas.
Einsparpotential bei aktuellem Strom- und Erdgaspreis: 1.471,68 EUR/a.
Wenn man eine Wartung von 150 EUR/a noch abzieht, ist man grob bei 1.300 EUR/a. Ohne Rücklagen für Reparaturen.
Bei einem Einkaufspreis von 27.000 EUR (wobei ich eher Preise im Bereich 18-20.000 EUR kenne (inkl. dem Spitzenlastbrenner)) wäre das Gerät statisch gerechnet nach 20 Jahren bei 0. Eine Energiepreissteigerung kann sich jetzt jeder selbst mit einrechnen. Also durchaus möglich, dass sich so ein Gerät rechnet. Etwas Risikobewußtsein muss man aber sicher mitbringen.
BHKW mit Ottomotor halte ich fürs Einfamilienhaus viel zu groß. Im Gewerbebereich laufen die aber hervorragend und amortisieren sich schnell. Unser eigenes läuft seit nunmehr 17 Jahren und hat über 90.000 Bh durch. In der Zeit gab es eine Reparatur eines Anlassers, sowie einer Dichtungsmanschette. Nicht der Rede wert. Inzwischen braucht es etwas mehr Öl, aber ansonsten alles gut. Das Gerät hat sich mehr als bezahlt gemacht. Ich hätte gerne mal ein neues getestet, aber es läuft... und läuft... und läuft... Und by the way: 90.000Bh bei einem Fahrzeug mit 50km/h wären entspannte 4,5Mio km... Da darf der Ölverbrauch dann auch etwas höher sein