Wie lange wirtschaftlich sinnvoll nutzbar ?

Ein Blick auf die Fluence und ersten Kangoo, MIA und andere sagt eindeutig entweder verschrotten oder riskanter Bastelkram

Zeigt die Batterie einer Fernbedienung schwächen, dreht man sie erstmal und es geht wieder eine Weile.
Zeigt die E-Auto-Batterie Schwächen, fahre man mal über Kopfsteinpflaster, dann geht´s vielleicht wieder eine Weile.

Elektrohobel hat geschrieben:Zeigt die Batterie einer Fernbedienung schwächen, dreht man sie erstmal und es geht wieder eine Weile

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Ich denke auch, dass es einigen Jahren, wenn ein Markt dafür vorhanden ist, ein refurbishment der Akkus gibt. Denkbar wären dann doch ein paar Standard-Formate, die mit entsprechenden Adaptern in mehrere Fahrzeuge passen. Halt ggfs. mit etwas weniger Kapazität als die passgenauen OEM-Zellen.

Also "universal" wird es da vermutlich nichts geben, das werden die Autohersteller schon durch inkompatibilität zu verhindern wissen. Wenn überhaupt das Firmen, die aufbereitete Batteriepacks aus Unfallfahrzeugen o. Ä. dann als "Runderneuert" verkaufen. Muss man mal abwarten, ob der Bedarf dafür groß genug wird. Du musst ja viele Batterien absetzen können damit sich das irgendwie halbwegs rentiert.

EcommUp hat geschrieben: ↑ Tja, die „Batterie-Geht-Kaputt-Angst“ kommt gleich nach der „Ladeinfrastruktur-Angst“

Es ist einfach ein teures Verschleißteil und ein Autoleben liegt im Schnitt in der Größenordnung von 20 Jahren.
Wer einfach sachlich an diese Fragestellung heran geht, kommt daher eigentlich an der Frage nach Akkuersatz ohnhehin nicht vorbei.
Was ich nur überhaupt nicht verstehe, ist warum das ständig ein Tabuthema ist.
Es geht auch nicht um Angst, sondern um Risikoabschätzung.
Vielleicht hab ich da als Hobbypilot mehr Übung als ihr. Wir gehen alles mit wenn-dann Schema durch und Tabus helfen nicht weiter.

Hobbypilot...dann solltest du dich mit Betriebszeitenübersichten auskennen. Das sind Teile der Maschine und ihre Nutzungsdauer eingetragen. Akku: 8 Jahre. So lange geht die Garantie der Hersteller von BEV zumeist. Innerhalb der acht Jahre hat man kein Problem. Auf 12 Jahre ist indessen übrigens die durchschnittliche Lebensdauer eines Autos gesunken. Das liegt an den Abgasbestimmungen, aber auch an der komplexen Technik, deren Reparatur in keinem Verhältnis zum Zeitwert des Autos steht. Wenn am Ford Focus von 2008 Motor oder Getriebe ein Thema haben, ist der Zeitwert von 3.000€ schnell erreicht. Demnächst wird die Abgasanlage fast genauso teuer sein. Daher ist meine Prognose, dass die Lebensdauer eines Verbrenners oder Hybriden von 2020 keine zehn Jahre sein wird. Denn 2030 schließen fast alle Großstädte für Verbrenner und einigen europäischen Ländern gab es dann schon fünf Jahre keine Verbrenner-Neuzulassungen mehr. Da kommt man sich dann vor wie mit einem Zweitakter...

Zurück zum Akku aktueller BEV: Die Differenz zwischen 8 Jahre Garantie und 12 Jahren Lebensdauer werden 80% der Akkus gut überstehen. Für die 20% werden sich im Laufe der nächsten Jahre Dienstleister finden, die Akkus öffnen, Module analysieren und Zellen bzw. Kabel oder Sicherungen/Sensoren tauschen. Das wird kommen, wie es bei Elektrofahrrädern schon der Fall ist. Insofern würde ich mir gar keine Sorgen machen, zumal Motorenhändler in Zukunft wahrscheinlich auf Akkus umstellen und anstatt Gebrauchtmotore mit Einbau und Garantie, Gebrauchtakkus mit Einbau und Garantie anbieten werden. Trotzdem, glaube ich, wird es erst kein Riesengeschäft, weil unsere heutigen BEV in acht Jahren so lächerlich veraltet sein werden, dass sie kaum wer erhalten will.

Ich wundere mich über diese naive Fortschrittsgläubigkeit. Wieso soll ein BEV in unserer Klasse in zehn Jahren wesentlich anders aussehen als heute?

Einen katastrophalen Ausfall einer Akkuzelle halte ich auch innerhalb 12 Jahren bei kleinstwagentypischer mässiger Nutzung (ein bis zwei Vollzyklen pro Woche) für sehr unwahrscheinlich. Er degradiert halt, das muss man als natürlichen Verschleiss akzeptieren.

NB: über die Selbstbezeichnung als "Hobbypiloten" als Begriff für GA wundere ich mich ein wenig - in dem Sinne wären wir alle Hobby-Autofahrer, sofern wir keine Berufskraftfahrer sind.

Und wenn einen das stört lässt man das Modul (200-300 € (Stand 2018) Ersatzteilpreis bei VW) zzgl. Lohnkosten einfach beim VW-Service-Partner tauchen. Das gilt für folgende aktuelle VW E-Autos:

- e-Golf300 (ggf. auch e-Golf190)
- e-up 2020 (ggf. auch der Alte)
- e-Caddy
- e-T6.1.

Alle sind systematisch gleich aufgebaut. Die o.g. Ersatzteilpreise kann man jederzeit bei VW erfragen.

Da mein erster Kangoo ZE jetzt 110000km auf dem Tacho hat und schon erheblich schwächen zeigt, glaube ich kaum das der Akkusatz deutlich über 10 Jahre schaffen kann, bei meiner Fahrleistung. Die 13 Jahre und 330000km meines vorletzten Verbrenners wird man vielleicht mit einem Tesla reißen können aber sicher kaum mit einem Kleinwagen.
Bei einem heute aktuellen Verbrenner wird das ohne Probleme gehen, ist wie damals auch halt eine frage was man dafür bezahlt. Hätte ich am Verbrenner nichts selbst gemacht und keine Dinge über Tauschgeschäfte hin bekommen, hätte ich den Kaufpreis sicher mehr als ein mal oben drauf bezahlt, für Getriebeüberholung, Zylinderkopf tauschen, mehrmals Lüfter und Wärmetauscher, drei Lichtmaschinen mit angebauter Lenkunterstützungspumpe zu 1000DM / Stück usw.
Beim Kangoo wird es einfach unmöglich, da Renault die Batterien nicht wechselt und die Zellen für einen selbst Wechsel nicht auf dem freien Markt gehandelt werden.

mfG
michael