Nur noch 380 km Reichweite!

Hatte im Oktober bei ca. 20 Grad nach dem Laden eine Reichweite von ca.420-440 km. Jetzt zeigt er mir bei 100% nur noch 370-380 km an. Er steht bei ca. 4 Grad in der Garage. Strecke zur Arbeit ist immer gleich. Ich bin nicht so bewandert was Akkus angeht, ist der Abfall normal und geht im Frühjahr bei um 20 Grad wieder zurück?

Je nach Fahrweise, Klima usw kann man schon 30-40% mehr Verbrauch haben bei kälteren Temperaturen

Mehrere Effekte:

- Du benötigst Energie zum Heizen.
- Der Innenwiderstand des Akkus ist bei kalten Temperaturen höher, somit entstehen gewisse Verluste; diese heizen jedoch den Akku auf, so dass sich das Problem auf der Langstrecke reduziert. Auf täglichen kurzen Strecken aber nicht, da der Akku immer wieder komplett auskühlt.
- Kalte Luft ist dichter, was den Luftwiderstand erhöht.
- Straßen sind öfter nass, da Feuchtigkeit nicht so schnell verdunstet, was den Rollwiderstand erhöht.

Es ist interessant, dass uns das E-Auto elementare Dinge über Physik lehrt, weil uns die Anzeigen (und die Leistung) alle physikalischen Veränderungen ziemlich präzise zurückspiegeln.
Natürlich wirkt die Physik ebenso auf die Verbrenner, aber die zeigen das nicht während des Fahrens an, und die Motoren wurden in den letzten Jahrzehnten immer stärker und effektiver, so dass der falsche Eindruck entstehen konnte, dass die Leistung der Verbrennermotoren von physikalischen Gesetzen weitgehend unabhängig funktionieren.

Dazu kommt, dass die Heizung Ihre Hauptenergie auf den ersten km benötigt, je länger die Strecke desto relativ niedriger ist der Heizverbrauch. Es empfiehlt sich daher, das Auto abends anzuhängen und es morgens aus der Dose vorzuheizen. Hier ist die Ladebegrenzungsfunktion übrigens sehr hilfreich, da der Akku nicht immer bis 100% geladen werden sollte. (Ich lasse aktuell nur 70% zu)

Aber keine Angst, im Frühjahr steigt die Reichweite wieder

Frog hat geschrieben: ↑ ....
Natürlich wirkt die Physik ebenso auf die Verbrenner, aber die zeigen das nicht während des Fahrens an, und die Motoren wurden in den letzten Jahrzehnten immer stärker und effektiver, so dass der falsche Eindruck entstehen konnte, dass die Leistung der Verbrennermotoren von physikalischen Gesetzen weitgehend unabhängig funktionieren...

Mein erstes Auto, ein Golf Diesel, brauchte 1981 keine 6l auf 100 km; viel weniger brauchen die heute auch nicht, trotz bald 40 Jahren Entwicklung. Was den Verbrauch motorseitig verbesserte, wurde durch Zusatzaggregate und KOmfortfunktionen wieder zunichte gemacht; auch ein elektrischer Fensterheber braucht bspw. Energie. Verallgemeinert gilt das für die Gesellschaft, je mehr Komfort und Entwicklung, desto mehr Ressourcen werden vernichtet, auch wenn die Vernichtung nicht mehr so stark ansteigt, wegen den ganzen Nachhaltigkeitsfortschritten.

Köln Bonner hat geschrieben: ↑ Mehrere Effekte:

- Du benötigst Energie zum Heizen.
- Der Innenwiderstand des Akkus ist bei kalten Temperaturen höher, somit entstehen gewisse Verluste; diese heizen jedoch den Akku auf, so dass sich das Problem auf der Langstrecke reduziert. Auf täglichen kurzen Strecken aber nicht, da der Akku immer wieder komplett auskühlt.
- Kalte Luft ist dichter, was den Luftwiderstand erhöht.
- Straßen sind öfter nass, da Feuchtigkeit nicht so schnell verdunstet, was den Rollwiderstand erhöht.

- Winterreifen haben meist ebenfalls einen höheren Verbrauch als Sommerreifen.

Ich denke auch das es der Jahreszeit geschuldet ist.
In Tesla-Kreisen wird mit ca 5% Akku -Degration im ersten Jahr gerechnet. Ich denke das es bei den e Hyundai/Kia's nicht anders ist?

Frog hat geschrieben: ↑
Natürlich wirkt die Physik ebenso auf die Verbrenner, aber die zeigen das nicht während des Fahrens an, und die Motoren wurden in den letzten Jahrzehnten immer stärker und effektiver, so dass der falsche Eindruck entstehen konnte, dass die Leistung der Verbrennermotoren von physikalischen Gesetzen weitgehend unabhängig funktionieren.

die effizientesten Verbrenner sind so ineffizient, das diese physilkalischen Auswirkungen hinter den Verlusten verschwinden.

Vielleicht einmal während der Fahrt den Menuepunkt Energieanzeige auf den Navibildschirm holen, der zeigt schön wo die Energie hingeht.
Bei dem großen Akku ist die Auswirkung des Innenwiederstandes deutlich geringer als den kleineren Vorgängern bei gleicher Fahrdynamik.

klapet hat geschrieben: ↑ Ich denke auch das es der Jahreszeit geschuldet ist.
In Tesla-Kreisen wird mit ca 5% Akku -Degration im ersten Jahr gerechnet. Ich denke das es bei den e Hyundai/Kia's nicht anders ist?

In Tesla-Kreisen wird viel öfter DC geladen, als bei anderen Marken. Das hängt mit dem gut ausgebauten Supercharger-Netz zusammen und mit der Tatsache, dass viele Model S und Model X noch kostenlos am Supercharger laden können. Das Schnelladen degradiert den Akku schneller, als das langsame AC-Laden. Bei Youtube gibt es dazu ein Video von Ove Kröger und Holger Laudeley. Hinzu kommt, dass die Teslas scheinbar oben herum keinen Batteriepuffer haben, was dazu führt, dass die Teslas oft bis zu tatsächlichen 100% aufgeladen werden.

Der Kia E-Soul hat hingegen tatsächlich eine 70 kWh-Batterie wovon aber nur 64 kWh nutzbar sind. Das bedeutet, dass der Nutzer den Kia nie tatsächlich bis 100% auflädt. Kia würde eine jährliche Degradation von 5% sicher nicht einplanen, weil dann die Batterie noch während der Garantiezeit getauscht werden müsste. Deshalb gehe ich davon aus, dass die Degradation beim Kia eher geringer sein wird, als 5% p.a.

Ich denke deshalb, dass die vom TO gemachte Erfahrung der geringeren Reichweite im Winter nicht mit der Degradation zusammenhängt, sondern mit den übrigen oben bereits diskutierten Effekten (höherer Innenwiderstand, Winterreifen, Heizung).