Hallo, ich bin neu hier aber bezüglich Outlander PHEV mit Anhängerbetrieb bin ich ein alter Hase.
Ich fahre mein Baujahr 08 / 2014 jetzt schon seit April 2017, den konnte ich damals als Vorführwagen / Leasingwagen mit 60000 km günstig kaufen. Inzwischen hat er 127000 km auf dem Tacho und lief bisher absolut störungsfrei.Es ist eine Komfortausführung mit Anhängerkupplung, Schiebedach, Windabweisern und allem Firlefanz ab Werk.
Vorführfahrzeuge sind halt so.
Ich habe in der Nähe von Ankona ein ca. 100 Jahre altes Ferienhaus an dem es immer viel Arbeit gibt und bin daher meist mit meinem vollgepackten 1-t Anhänger unterwegs. Wegen der letzten 100m Zufahrts-Kiesweg mit 18% Steigung fiel meine Wahl auf den Outlander, der Allrad mit entsprechender Bodenfreiheit war meine Anforderung. In unserem Rentnerhaushalt wollen wir kein 2. Auto mehr. Mein alter Wagen ( Hyundai Tucson 2,0 CRDI mit Umbau auf Rapsöl) wurde mit 300000km verkauft und läuft jetzt in Kamerun.
So und jetzt zum Anhängerbetrieb ( nicht Öko-Mode).
Ich fahre über den Aachenpass, der hat keine größeren Steigungen, nur 950m hoch (Landstraße). Das gehe ich mit mindestens 50% geladenen Akku an und komme völlig unbehelligt von irgendwelchen Vorkommnissen rüber. Klar ist wenn ich zu langsam werde, also auf Tempo 60 Km/h abfalle fällt der Direktantrieb des Motors ab und er läuft auf Akku bis der leer ist und wirft dann den Motor als Generator an. Also ordentlich Gas geben und möglichst 80 Km/h halten.
Dann gehts über Landstraße nach Innsbruck und dann die Brennerautobahn hinauf. Auf der Landstraße schaue ich den Akku wieder so auf 50% aufzuladen um nicht leer an die Steigung zu kommen. Auf der Autobahn dann am Berg ordentlich Gas geben das man wieder auf mindestens 70 Km/h kommt und der Motor direkt auf die Vorderachse greifen kann. Das packt er problemlos und so gehts über den Brenner. Da mein Anhänger nur 80 Km/h darf stelle ich den Tempomat auf 90 Km/h ein und fahre so zur Adria. Insgesamt sind dies 800 Km. So komme ich mit ca. 8,8 l/100 Km aus, mein alter Diesel hat bei gleicher Fahrweise auch über 8 l/100 Km gefressen.
Bei Fahrten über kleinere Pässe in den Dolomiten, wo man nicht so schnell fahren kann bin ich bisher auch überall hin gekommen, der Spritverbrauch steigt dann aber deutlich an. Das ist halt so wenn man sich den Fahrstrom selber an Bord produziert.
Im letzten Jahr habe ich im Sommer 1,7 l /100 Km verbraucht und bei Reisen ( ohne Anhänger ) mit Autobahn130 Km /h Tempomat liegt der Verbrauch bei 7,4 L/100 Km. Ohne Tempomat komme ich noch darunter. Im Winterbetrieb liege ich bei 5 - 7 l/100Km. Ich habe aber auch einen Sanftfuß! Nur Sitzheizung und Schiebedach gekippt um die Scheiben frei zu halten, die Heizung wird erst eingeschaltet wenn der Akku leer ist und der Motor eh läuft.
Da mein Wagen noch keine purE-Taste hat habe ich mal eine PHEV-Box von V-Tech eingebaut, damit wird der Wagen im Ökomode immer ganz vorsichtig und stromsparend bewegt, egal wie man aufs Gaspedal drückt. Das hat aber den Nachteil das man nicht stärker beschleunigen kann, auch nicht wenn es die Verkehrslage eigentlich erfordet. Der Kickdown hat eine erschreckende langsame Reaktionszeit.
Daher fahre ich lieber im Normalmode und starte sofort auf die höchste Kuperationsstufe und fahre so sozusagen in 1-Pedaltechnik. Wenn man das mal gewöhnt ist, ist es sehr komfortabel und stromsparend.
Ich lade meinen Outlander fast ausschließlich an der Steckdose in der Garage mit dem mitgelieferten 10A Ladegerät. Das funktioniert auch in Italien obwohl das ganze Haus nur einen 3 KW - Anschluß hat. Die Waschmaschine gleichzeitig geht aber nicht.
Ich habe eine 10 kWp Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und einen 7,4 kWh Akku als Puffer daran. Um das Laden aber zu optimieren müßte man seine Lebensgewohnheiten umstellen und das entladene Auto schon mittags an die Steckdose anschließen aber so weit möchte nicht mal ich gehen obwohl ich eine grüne Seele habe. Meistens kommt er halt doch erst abends an die Steckdose.
Ich komme so auch auf ca. 60% Eigenverbrauch.
Entschuldigt bitte meinen langen Beitrag aber ich hoffe, damit einigen geholfen zu haben, sich mit gutem Gefühl beim Neukauf für einen Outlander PHEV zu entscheiden. In meinem Verein, den " Solarfreunden Moosburg" bin ich damit eher ein nicht ganz voll genommener Exote, die anderen fahren alle reine Elektrofahrzeuge.
Mit sonnigen Grüßen
Mecky