Moin zusammen.
Kurzfassung:
Outlander+Wohnwagen+längere Rundreisen = keine gute Idee - wer das vorhat sollte sich m.E. eine Alternative zu Reiseform oder Fahrzeug suchen.
Langfassung für Interessierte:
ein wesentlicher Grund für den Kauf des "sch*ß Kleinwagens" war die Anforderung einen Wohnwagen bei Rundreisen (~5-8000km) anzubammeln. Im Vorfeld der Kaufentscheidung habe ich gezielt nach Erfahrungen und Informationen gesucht und versucht diese für eine Prognose auf unsere Anforderungen zu übertragen. Neben den Verbrauchsangaben ließen die gefundenen Aussagen
- verbraucht soviel wie Diesel vorher (habe ich stark angezweifelt)
- fährt sich souverän/gut/problemlos
- hat keine Probleme mit dem Gewicht/geht gut ab
auf ein für uns geeignetes Fahrzeug schließen; für unseren Wohnwagen ging ich von einem Durchschnittsverbrauch (ohne Lademöglichkeit) von 10l/100km aus.
Meine Rand- und Vergleichsbedingungen:
Der Wohnwagen ist ein Kip Kompakt mit Aufstelldach und schräger Front:
Leergewicht ca. 550kg / ZGG. 850 kg
Länge 5,21m | Breite 1,81m | Höhe 2,03m
In der Vergangenheit haben wir diesen über insgesamt 35000km mit einem Skoda Yeti (4x4, 170PS TDI) und danach mit einem Berlingo (115PS HDI, verstärkte Federn hinten) gezogen.
Die Verbräuche im 100%-Wohnwagen-Betrieb waren:
Yeti : Min 5,81 | Max 8,91 | Mittel 7,47
Berlingo: Min 6,33 | Max 7,79 | Mittel 7,08
Nach einem ersten Urlaubseinsatz der Outlander+Kip-Kombination, hier nun ein Fazit:
1. bei leerer Batterie sind Überholvorgänge recht zäh und auch sonst merkt man den Kleinstwohnwagen hinten dran deutlich mehr als erwartet
-> kann man sich drauf einstellen
2. bei unebener Fahrbahn wippt die Fuhre unangenehm
-> nervig, aber hinnehmbar; ist sicherlich dem langen Überhang hinten geschuldet. Die Vorgänger hatten ca. 30cm weniger und waren trotz geringerem Gewicht angenehmer bei solchen Fahrbahnen
3. Was mich absolut negativ überrascht hat war der Verbrauch:
Gefahrene Strecke 2x 212km Landstraße, weitestgehend eben, keinerlei Wind, kaum Orte - weniger Verbrauch wird auf unseren Reisen wahrscheinlich nicht zu erzielen sein.
Hinreise (13°), Tempomat GPS 90, V-Mittel= 66,9km/h, SAVE-Mode bei 60%: [9,6l/100km + 2,2kWh/100km -> ~9,9l/100km
Rückreise (7°), Tempomat GPS 84, Vm = 70,2 km/h, NORMAL-Mode: 9,4l/100km + 3,5kWh/100km = ~9,8l/100km
Die Verbrauchsentwicklung dabei war:
nach 37km = 5,4 (Batterie leer)
nach 60km = 7,2
nach 90km = 8,1
nach 120km = 8,6
nach 150km = 9,0
nach 180km = 9,2
nach 212km = 9,4
Meine geschätzten 10l/100km stellen wohl leider bei unserer Kombination das untere Ende dar. Bei den Dieseln führte Wind teilweise zu einem Mehrverbrauch von 2-2,5l; desgleichen auch längere Strecken mit kontinuierlichen, kaum wahrnehmbaren Steigungen oder Schotterpisten.
Beim Outlander muss ich dann wohl mit einem Aufschlag von 4-5l rechnen.
Positives gibt es natürlich auch:
- rangieren ist ein Traum
- es gibt keine Schaltrucke
Für uns heißt es nun: Wohnwagen verkaufen, bis zum Outlander-Verkauf in 3 Jahren einmotten ...
... oder:
Irgendwo im Netz war zu lesen, das eine bestimmte Kombination von Tesla Mod.X und einem bestimmten Wohnwagen überhaupt nicht harmonierte und zu einem sehr hohen Verbrauch führte; im Raum stand - glaube ich - die Vermutung das es problematische Verwirbelungen gibt.
Wie seht ihr das: lohnt ein Versuch mit einer Dachbox auf dem Outlander den Verbrauch zu senken?
Mag hier jemand (möglichst exakte) Verbrauchswerte / Wohnwagen-Typ / Streckenprofil - Kombinationen schreiben? Und hat vielleicht sogar Vergleichswerte zu anderen Zugwagen vor dem gleichen Wohnwagen?
Denke das könnte für Interessenten in Zukunft hilfreich sein.