Es galt ca 680 km abzuspulen und natürlich habe ich die Strecke sehr konservativ geplant. Alle ca. 170 km sollte der E-Niro wieder Saft bekommen.
Am letzten Freitag morgens ging es los. Zuerst fuhr meine Tochter (18), die ein sehr vorsichtiger Fahrer ist und auch nicht hyper schnell (mit maximal 110 km/h). War ok, soviel Fahrpraxis hat sie noch nicht und schon gar nicht mit dem E-Niro, da standen 12 km praktische Erfahrung auf der Uhr
Angekommen sind wir mit 46% SoC, sind 207km gefahren bei einem Verbrauch von 14,4 kwh pro 100km. Super Verbrauch. Geladen wurde bis 78% SoC, aber Zeit verloren wegen dem Warten. Zeitdruck hatte wir ja nicht.
Dann war Fahrerwechsel und ich bin bis Bremen gefahren ACC eingestellt auf 120/130 wo es ging ansonsten situationsabhängig weniger. Temperatur hatte sich nicht geändert, es war aber trocken und weiter Rückenwind. Distanz zu bewältigen 126 km. Ankunft in Bremen am Triple mit SoC 49%. DIe gefahrene Gesamtdistanz bis Bremen 334 km mit einem Durchschnittsverbrauch von 15,2 kwh pro 100 km. Geladen wurde auf 77%, ich wurde sicherer und befand, das reicht locker für die nächsten geplanten 176 km nach Lübeck. Also wieder rauf auf die A1 und mit dem gleichen Programm (ACC 130 sofern es ging) losgedüst.
Lübeck wurde dann mit einem SoC von 36% erreicht. Der durchschnittliche Verbrauch auf den 509 km erhöhte sich auf 15,8 kwh pro 100km. Immer noch eine super Wert wie ich finde. Hier haben wir auf 80% geladen, war ja wie in Bremen kostenlos.
Meine Tochter zeigte wieder reges Interesse fahren zu wollen, also durfte sie auch ran. Das eigentliche Ziel ist 170 km von Lübeck entfernt, Strom hätte locker gereicht, aber ich hatte den nächsten Tag noch einen Termin im Ladewüsten-Bermuda-Dreieck von Mecklenburg-Vorpommern (Teterow-Demmin-Waren). Da gibt es ausser 2-3 AC-Säulen und Schoko-Steckdosen nichts, gar nichts. Und auf Schuko-Steckdose hatte ich wenig Lust. Also nach Rostock zu ATU, den letzten Triple vor dem weissen Fleck auf der Ladestellenkarte zu nutzen. Distanz 120 km, wieder deutlich langsamer als ich gefahren bin.
Ankunft bei ATU mit SoC 53% und der Durchschnittsverbrauch ist auf 15,6 kwh pro 100 km ein klein wenig gesunken. Laden ging wieder problemlos auf 80%.
Am Ende kamen wir am Ziel nach 679 km mit einem SoC von 70% an (der Rest war Landstraße mit vielen 70 km/h Begrenzungen). Der durchschnittliche Verbrauch war am Ende 15,5 kwh pro 100km. Die Gesamtfahrzeit betrug 10 Stunden 30 Minuten inklusive Ladepausen. Meine ursprüngliche Schätzung lag bei 10 Stunden, passte also recht gut. Reine Fahrzeit ohne Ladepausen laut Bordcomputer 7 Stunden 51 Minuten.
Heute ging es wieder zurück bei Temperaturen von 14-19°C überwiegend trocken und leichten Gegenwind. Da ich allein unterwegs war, bin ich die gesamte Strecke mit ACC gefahen und hatte den wenn möglich immer bei 120-130 km/h eingestellt. Klar sind da ein paar Baustellen auf der A1 und in Hamburg hatte ich auch noch einen Stau erwischt. Fahrzeit inklusive Laden 9 Stunden 45 Minuten (1 Ladestop weniger). Durchschnittsverbrauch 17,3 kwh pro 100 km. Immer noch ein sehr guter Wert wie ich finde. Reine Fahrzeit 7 Stunden 12 Minuten. Insgesamt hatte ich bei der Rückfahrt schon ein deutlich besseres Gefühl, wieviel SoC ich brauche, um den nächsten Lader zu erreichen (plus Reserve für Plan B).
Als Fazit muß ich sagen, das bei den von mir erreichten Verbräuchen eine Distanz von 200 km zwischen den Ladestationen locker machbar sind, wenn man mit 77-80% SoC startet. Ich hatte immer mehr als 100 km Restreichweite bei den Ladern, hätte also noch Plan B oder C drin gehabt. Heute war die längste Distanz zwischen 2 Ladern 205 km (Plan B, da Münsterland West auch nicht funktioniert hat). Gestartet war ich mit SoC 78% und bin mit 26% am Lader angekommen. Also save mit noch ziemlich genau 100 km Restreichweite.
Vielleicht noch interessant, mein Durchschnittsverbrauch auf 4200 km ist 15,3 kwh pro 100 km.