GoingElectric

1. "Fernfahrt" mit der Zoe

11 Beiträge - Seite 1 von 2

1. "Fernfahrt" mit der Zoe

Anonymous
21.05.2014 15:49
Vorab,

die Zoe wurde angeschafft um unseren alten Zweit- und ZBV Wagen zu ersetzen. Die doch etwas geringe Akkukapazität wird uns daher nie Kopfzerbrechen machen, selbst im Winter. Das waren schon mal gute Vorrausetzungen für die Zoe, zumal sie das beste Ladekonzept und das beste Preis-/Leistungsverhältnis bietet.

Zugegeben, das Autochen mauserte sich bei uns vom "Zweitwagen und bißchen Spielerei Status" recht schnell zu einer ernsthaften Alternative. Und es wird von allen gern genommen.

Warum? Da muß ich ausholen.
Wenn man z.B. mit dem Motorrad auf einer Rennstrecke danach trachtet diese Strecke möglichst schnell zu umrunden ist es beim Elektroauto ähnlich sportlich, wenn auch genau umgekehrt. Intern brach in der Familie und im Betrieb ein Wettbewerb aus, wer damit am weitesten kommt. So manches Mal mußte ich mir in letzter Zeit anhören, daß ich wieder den "Schnitt versaut" habe, weil der Verbrauch nach oben ging und damit die theoretische Reichweite sank. Nur weil ich gefahren bin. Gefällt mir aber, weil ich das für eine gute ganz und gar nicht überflüssige Entwicklung halte. Die leise und streßfreie Fortbewegung lobt jeder, samt dem guten Antritt. EInige Nachbarn wollen noch probefahren.

Reichweitenangst, gutes Stichwort. Die Reichweitenangst sinkt bei uns von Nutzung zu Nutzung. Daher wird der Radius mit dem wir uns mit dem Auto ohne Sorge bewegen immer größer. Die mittlerweile umfangreiche Ladekartensammlung tut ihr übriges.

Gestern nun hatte ich zwei Termine die zeitlich weit genug auseinander lagen aber geographisch noch nah genug um sie sinnvoll mit dem Elektroauto zu erreichen. Dies war mir wichtig um beim ersten Versuch nun doch weiter mit der Zoe zu fahren keinen Termindruck zu haben, oder womöglich was zu vermasseln.

Die Kilometerleistung war aber ohne Zwischenladen nicht zu schaffen. Man muß also vorplanen. An dieser Stelle ein großes Lob an das Forum. Der Elektroautoroutenplaner vereinfacht die Vorplanung doch sehr.

Gestern ging es nun mit vollem Akku munter los und am Ende des Tages standen 277km mehr auf der Uhr. Zwischenladen mußte ich zweimal. Auch das ging problemlos, die erste Ladung nur bis 80%, während meiner Mittagspause. Die zweite dann von 31% auf 100% SOC, während des zweiten Termins. 100%SOC wollte ich am Nachmittag haben um in einem Rutsch nach Hause fahren zu können. Das Auto wurde auch bei den Kunden positiv aufgenommen und vor allem sofort als Elektroauto erkannt. "Da machen sie doch Werbung im Fernsehen dafür". Es wird also doch von einigen wahrgenommen.

Zurück zum fahren.
Elektroautofahren fängt im Kopf an. Die scheinbar unbegrenzte weil schnell und einfach regenerierbare Energiequelle Diesel- oder Benzintank ist nicht vorhanden. Der recht kleine Akku begrenzt die Ressourcen und erfordert daher auf längerer Strecke eine vorausschauende Fahrweise, ohne zum Verkehrshindernis zu werden bzw. dabei einzuschlafen. Ansonsten bezahlt man den Zeitvorsprung durch Schnellfahren mit unnötigen Wartezeiten an der Ladesäule, oder bleibt sogar liegen. Mein Maßstab ist aber, das laden des Autos darf nicht zusätzlich unnötige Wartezeit benötigen, die Ladezeit muß in den Tagesablauf integriert werden, sonst paßt mir das nicht. Mit etwas Planung und Umsicht geht das tatsächlich. Das habe ich beherzigt. Einzig auf der Autobahn bin ich auf dem Weg nach Hause zwischen 100 und 120km/h gefahren. Aber auch nur weil die Reichweite dies am Schluß doch erlaubte. Ich habe die Zoe damit dann zwar nahezu leer gefahren aber egal, denn zuhause konnte ich wieder laden.

Das einzige Risiko bei einem enger gestrickten Terminkalender ist meines Erachtens, daß ausgerechnet dann die Ladesäule besetzt ist bzw. was meistens der Fall ist, daß sie von nicht berechtigten Autos zugeparkt sind. Was gestern mittag an der einzigen Säule auch der Fall war, mein Glück, daß derjenige gerade wegfuhr, als ich schon wieder wegfahren wollte. Fuer den Notfall hatte ich noch genügend Saft im Akku um in die nächste Stadt zu fahren, mit einer Auswahl von drei Ladepunkten. Das war meine Rückversicherung. Stehen aber mehrere Termine am Tag an und diese noch ein bißchen enger gibt es Schweißausbrüche bzw. wird es unmöglich es noch zu schaffen.

Zusammenfassend kann man sagen. Elektroautofahren im Alltag funktioniert grundsätzlich wenn man ein paar Spielregeln beherzigt. Sogar wenn man meinen Anspruch als Maßstab nimmt, der sich schon ein gutes Stück an meinen Gewohnheiten mit dem Verbrenner orientiert, natürlich mit einem Elektroautobonus.


Grüße
Rudi
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Re: 1. "Fernfahrt" mit der Zoe

Anonymous
21.05.2014 17:49
Mensch Rudi - Respekt das hätte ich von Dir nicht erwartet ...
... vom Saulus zum Paulus.
Ich denke wir zwei können spätestens ab heute unseren Klappstuhl wieder vergraben

ein herzlichen Gruß aus der "Froschperspektive"
lingley

Re: 1. "Fernfahrt" mit der Zoe

Anonymous
22.05.2014 14:23
@lingley,

mir hat mal jemand gesagt,
falls es am Anfang richtig kracht, es kann hinterher umso herzlicher werden

Grüße
Rudi

Re: 1. "Fernfahrt" mit der Zoe

Ratte
20.07.2014 23:12
Nach einigen Fahrten mit ca. 220 km hab ich gestern nun 405km an einem Tag gefahren.
Trotz "Bullen"-hitze insgesamt ein entspanntes Fahren. 3x nachgeladen, immer min 50
Reservekilometer gehabt, Schnitt 11,7kw/100km
Es stimmt schon, mit der Zeit wird man immer gelassener, was Entfernungen betrifft.
Für die Ladepausen muß ich mir nur noch ne sinnvolle Beschäftigung einfallen lassen.
Was macht Ihr da so?
Zoe Q210 2013 mit 41 kWh Upgrade und Sitzheizung
Zoe R240 2015 mit Haken und Sitzheizung -> verkauft
M3 2020

Re: 1. "Fernfahrt" mit der Zoe

Rasky
21.07.2014 06:52
Füße vertreten oder wie meistens Infos an neugierige Passanten und die Geschichte des Automobils und der E-Mobiltität erzählen
Elektrisch unterwegs e-Up und bald ID3 und Smart Forfour EQ
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Re: 1. "Fernfahrt" mit der Zoe

Twizyflu
21.07.2014 07:08
YouTube Filme schauen, Zeitung lesen, was essen/trinken, hier im Forum sein (nur ganz wenig )
Ladeinfrastruktur, Photovoltaik, Speicher, PV-Thermie: - https://www.nic-e.shop
Referral-Code: https://ts.la/stefan78696

Re: 1. "Fernfahrt" mit der Zoe

endurance
21.07.2014 07:30
Yepp emails bearbeiten, lesen und Musik hören (war einer der Gründe für den Aufpreis einer HK LS-Anlage). Wenn online meist gleich updates der Säulenbeschreibungen.

Hauptbeschäftigung ist aber (je Wetter und Lage) Stadtbesichtigung/Einkaufen.
Technikblog & Shop: http://www.elektrifiziert.net
PV 18,2kWp - BHKW EcoPower 1.0, 30kWh LiON Sunny Island System
BMW i3 60Ah (Verbrauch ca. 13,8kWh/100km; SW: I001-16-07-506)

Re: 1. "Fernfahrt" mit der Zoe

Mike
21.07.2014 12:44
Das meiste von Rudis Bericht trifft auf alle EV Fahrer zu. Die Gelassenheit mit der geringen Reichweite umzugehen, sowie das umschwenken auf den Energiesparkurs beim fahren haben sich auch bei uns eingestellt. Dazu kommt noch das sehr ungern der noch verbliebene Verbrenner benutzt wird.
Sorry, ist eigentlich OT wollte aber raus...

- seit 10.2020 ID3 Pro Tech Makena-Türkis - endlich Verbrennerfrei!
- 2016 bis 2020 ZOE Intens Q210
- 2013 bis 2016 Nissan Leaf

Re: 1. "Fernfahrt" mit der Zoe

-Marc-
21.07.2014 22:23
Rudi L. hat geschrieben:Vorab,

die Zoe wurde angeschafft um unseren alten Zweit- und ZBV Wagen zu ersetzen. Die doch etwas geringe Akkukapazität wird uns daher nie Kopfzerbrechen machen, selbst im Winter. Das waren schon mal gute Vorrausetzungen für die Zoe, zumal sie das beste Ladekonzept und das beste Preis-/Leistungsverhältnis bietet.

Zugegeben, das Autochen mauserte sich bei uns vom "Zweitwagen und bißchen Spielerei Status" recht schnell zu einer ernsthaften Alternative. Und es wird von allen gern genommen.

Warum? Da muß ich ausholen.
Wenn man z.B. mit dem Motorrad auf einer Rennstrecke danach trachtet diese Strecke möglichst schnell zu umrunden ist es beim Elektroauto ähnlich sportlich, wenn auch genau umgekehrt. Intern brach in der Familie und im Betrieb ein Wettbewerb aus, wer damit am weitesten kommt. So manches Mal mußte ich mir in letzter Zeit anhören, daß ich wieder den "Schnitt versaut" habe, weil der Verbrauch nach oben ging und damit die theoretische Reichweite sank. Nur weil ich gefahren bin. Gefällt mir aber, weil ich das für eine gute ganz und gar nicht überflüssige Entwicklung halte. Die leise und streßfreie Fortbewegung lobt jeder, samt dem guten Antritt. EInige Nachbarn wollen noch probefahren.

Reichweitenangst, gutes Stichwort. Die Reichweitenangst sinkt bei uns von Nutzung zu Nutzung. Daher wird der Radius mit dem wir uns mit dem Auto ohne Sorge bewegen immer größer. Die mittlerweile umfangreiche Ladekartensammlung tut ihr übriges.

Gestern nun hatte ich zwei Termine die zeitlich weit genug auseinander lagen aber geographisch noch nah genug um sie sinnvoll mit dem Elektroauto zu erreichen. Dies war mir wichtig um beim ersten Versuch nun doch weiter mit der Zoe zu fahren keinen Termindruck zu haben, oder womöglich was zu vermasseln.

Die Kilometerleistung war aber ohne Zwischenladen nicht zu schaffen. Man muß also vorplanen. An dieser Stelle ein großes Lob an das Forum. Der Elektroautoroutenplaner vereinfacht die Vorplanung doch sehr.

Gestern ging es nun mit vollem Akku munter los und am Ende des Tages standen 277km mehr auf der Uhr. Zwischenladen mußte ich zweimal. Auch das ging problemlos, die erste Ladung nur bis 80%, während meiner Mittagspause. Die zweite dann von 31% auf 100% SOC, während des zweiten Termins. 100%SOC wollte ich am Nachmittag haben um in einem Rutsch nach Hause fahren zu können. Das Auto wurde auch bei den Kunden positiv aufgenommen und vor allem sofort als Elektroauto erkannt. "Da machen sie doch Werbung im Fernsehen dafür". Es wird also doch von einigen wahrgenommen.

Zurück zum fahren.
Elektroautofahren fängt im Kopf an. Die scheinbar unbegrenzte weil schnell und einfach regenerierbare Energiequelle Diesel- oder Benzintank ist nicht vorhanden. Der recht kleine Akku begrenzt die Ressourcen und erfordert daher auf längerer Strecke eine vorausschauende Fahrweise, ohne zum Verkehrshindernis zu werden bzw. dabei einzuschlafen. Ansonsten bezahlt man den Zeitvorsprung durch Schnellfahren mit unnötigen Wartezeiten an der Ladesäule, oder bleibt sogar liegen. Mein Maßstab ist aber, das laden des Autos darf nicht zusätzlich unnötige Wartezeit benötigen, die Ladezeit muß in den Tagesablauf integriert werden, sonst paßt mir das nicht. Mit etwas Planung und Umsicht geht das tatsächlich. Das habe ich beherzigt. Einzig auf der Autobahn bin ich auf dem Weg nach Hause zwischen 100 und 120km/h gefahren. Aber auch nur weil die Reichweite dies am Schluß doch erlaubte. Ich habe die Zoe damit dann zwar nahezu leer gefahren aber egal, denn zuhause konnte ich wieder laden.

Das einzige Risiko bei einem enger gestrickten Terminkalender ist meines Erachtens, daß ausgerechnet dann die Ladesäule besetzt ist bzw. was meistens der Fall ist, daß sie von nicht berechtigten Autos zugeparkt sind. Was gestern mittag an der einzigen Säule auch der Fall war, mein Glück, daß derjenige gerade wegfuhr, als ich schon wieder wegfahren wollte. Fuer den Notfall hatte ich noch genügend Saft im Akku um in die nächste Stadt zu fahren, mit einer Auswahl von drei Ladepunkten. Das war meine Rückversicherung. Stehen aber mehrere Termine am Tag an und diese noch ein bißchen enger gibt es Schweißausbrüche bzw. wird es unmöglich es noch zu schaffen.

Zusammenfassend kann man sagen. Elektroautofahren im Alltag funktioniert grundsätzlich wenn man ein paar Spielregeln beherzigt. Sogar wenn man meinen Anspruch als Maßstab nimmt, der sich schon ein gutes Stück an meinen Gewohnheiten mit dem Verbrenner orientiert, natürlich mit einem Elektroautobonus.


Grüße
Rudi
Hallo Rudi



Supper

Weiter so echt schöner Beitrag

Gruß Marc

Re: 1. "Fernfahrt" mit der Zoe

inlovewithzoe
14.08.2014 22:09
in der Regel lese ich während des Ladens unterwegs.
seite für seite für seite für seite.....
Zoe Zen weiß:)
Dreamteam seit 6.5.2014:-)
mobile chrombox und pv=> superkombi:)
Durchschnittsverbrauch 12,6 kWh auf 100km im Sommer, jetzt 17,5 kWh :-CCCCC
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