viele unterschiedliche Informationen habe ich über die Verlustleistung beim Laden gelesen und wollte vor einiger Zeit mal wissen, wieviel denn das Fzg tatsächlich an "Netzstrom" benötigt, um 1kWh in den Akku zu bekommen. Zudem war ich neugierig auf die Einflüsse von Ladekabel, Ladestrom usw. auf die möglichen Verluste und wollte zudem auch mal den Stand-By-Verbrauch der Wallbox kennenlernen. Also habe ich mir ein relativ hochwertiges Leistungsmessgerät besorgt und die Leistungen am Abgang des Hausverteilerkastens mit den angezeigten Werten des Konas verglichen
Bei den angezeigten Werten gehe ich davon aus, dass sie die Nettoleistungsaufnahme der Batterie anzeigen, zumindest passt das zu diversen Vergleichen im Vorfeld, bei denen ich die Entwicklung der Akku %e mit den Leistungsanzeigen x Zeit verglichen habe. Demnach geht die Anzeige auch relativ genau, hat aber leider nur eine Nachkommastelle, so dass sich gerade bei kleinen Ladeleistungen von z.B. 1kW ein Fehler von bis zu 10% einschleichen kann.
Ich habe verschiedene Ladeströme sowie 2 verschiedene Ladekabel (20A / 32A) erfasst. Ergebnisse siehe angehängte Diagramme. Die Verluste beinhalten das Hausnetz ab Zähler bzw. Sicherung (6mm² Litzenquerschnitt, ca 40m), die Wallbox (Go-eCharger), das Ladekabel (5m, 20A bzw. 32A) sowie den internen Bordladevorgang des Kona.
Insgesamt war ich positiv überrascht, ich hatte mit höheren Verlusten gerechnet
Zusammengefasst:
-> eine höhere Ladeleistung führt prozentual zu höheren Verlusten.....was Wunder
Bei 6A lagen diese bei 2...3%, bei 32A bei ca. 4,5%. Eine Einsparung von ca. 2% bedeutet ca. 1,3kWh je Volladezyklus. Es lohnt sich also, langsam zu laden (das hilft im Sommer auch bei einer vorhandenen PV Anlage, eine möglichst hohen Eigenverbrauch zu generieren), wirklich dramatisch für die Verluste ist ein Vollast-AC Ladevorgang mit 7kW jedoch nicht, wenn er mal erforderlich ist. Bei DC Schnelladung sieht dies aber sicher gaaanz anders aus
-> Das dickere Ladekabel hatte keinen Einfluss, bzw. lag dieser im Bereich der Messungenauigkeit.
Insofern habe ich das 32A BMW jetzt im Kofferraum, da es besser händelbar ist, und das 20A Hyundai ist stationär an der Wallbox montiert, umstecken ist nicht nötig.
-> Die Ladeleistungen sind ingesamt niedriger als rechnerisch möglich.
Dies liegt offenbar daran, dass mein Go-eCharger die Spannung von ca. 230V im Netz auf 220V heruntertransformiert. Warum das so ist, weiß ich nicht, so jedenfalls wirds angezeigt und wäre es rechnerisch auch passend.
-> Die angezeigten Restladezeiten des Kona sind vor allem bei geringen Leistungen völliger Unsinn und meist viel zu lang.
Ein Taschenrechner ist da treffsicherer
-> Der Stand-By-Verbrauch des Go-eChargers liegt bei erfreulichen <3W, trotz aktiviertem WLAN
Dies deckt sich auch mit den Aussagen des Herstellers, den ich dazu mal angeschrieben hatte. Das genutzte Leistungsmessgerät hat "0" angezeigt, aus anderen Messungen weiß ich, dass es bei ca. 3W erste Reaktionen zeigt. Die Leistungsaufnahme ist daher unter 3W, ggf. deutlich darunter.
Das freut mich umso mehr, als dass ich neulich bei einem Gastwirt feststellen musste, dass dieser bei 3 staatlich geförderten und eigentlich öffentlichen Typ2 Ladesäulen auf einen Standby-Verbrauch von ca. 60W
Jedenfalls war ich glücklich, dass es beim Go-E nicht so ist und ich nicht jedesmal die Sicherung abschalten muss.
Wer hat schonmal versucht, die Ladeverluste zu bestimmen und hat evtl. eigene Ergebnisse? Würde das gerne mal abgleichen....
vG
Andi