kai hat geschrieben:
Wer dann die extrem teuren Schnelladestationen > 200.000€ finanzieren und mit Gewinn betreiben soll ist mir ein Rätsel.
Was soll das für eine Station sein? Ein Supercharger mit 135kW Ladeleistung und zwei Ladepunkten kostet all inclusive 62.500 Euro. Wenn ich 6.250 Euro Abschreibung pro Jahr und sehr hohe 10.000 Euro Wartung ansetze, dann komme ich bei 50 Cent pro kWh, 1500 Ladevorgängen a 30min mit abgegebenen 50kWh auf einen Gewinn von 1600 Euro. Nehme ich 60 Cent wie Clever in Dänemark, dann reichen mir für eine schwarze Null 1000 Ladungen pro Jahr oder 2,74 pro Tag.
Schnelllader sind nicht per se unrentabel. Sie sind unrentabel, wenn sich ein großer Fixkostenblock auf wenige Ladungen mit wenigen abgegebenen kWh verteilt. Mit großen Batterien und großen Reichweiten werden pro Ladevorgang aber viele kWh abgegeben. Die Fixkosten verteilen sich also auch auf viele kWh. Gleichzeitig steigt tendenziell die Anzahl der Kunden, da Langstrecken zeitlich attraktiver werden.
Aus diesem Grund ist ein Supercharger eher rentabel als ein halb so teurer 50kW Kombilader. An dem kommen die ganzen EV-Krüchen wie mein C-Zero oder ein i3, ZoE etc an, die 10kWh laden und dafür 30min stehen. In der Zeit haut der Supercharger 50kWh in die Batterie. Die Fixkosten bleiben gleich, verteilen sich beim C-Zero aber auf nur 10 statt 50kWh. Daher müssen entweder extrem viele laden kommen und sich zeitlich perfekt auf den Tag verteilen oder die kWh unattraktiv teuer sein.
Annahme:
- 2500 Euro Wartung pro Jahr (Kosten ABB)
- 1000 Ladevorgänge im Jahr
- 60 Cent pro kWh
- abgegebene kWh pro Vorgang 10kWh (50kW Lader), 50kWh (Supercharger)
- Baukosten 40.000 Euro (50kW Lader), 62.500 Euro (Supercharger, Aussage Musk)
50kW Lader:
-4420 Euro pro Jahr
Supercharger
+3050 Euro pro Jahr
Der Supercharger könnte sogar bis zu 90.000 kosten, also 2,25x teurer sein, und wäre immer noch profitabel, während der 50kW Lader enorme Verluste verursacht.