Volker.Berlin hat geschrieben: ↑
Hallo Südschwabe, Du hast glaube ich etwas Grundsätzliches nicht verstanden. Anstatt Dir solche Mühe mit einem suffisanten Verriss zu geben, nimm einfach Deine Lieblingsladekarte mit oder ohne Roaming und sei glücklich. Oder tu uns allen den Gefallen und versuch wenigstens erstmal, zu begreifen, worum es geht, bevor Du losschwadronierst. Vielleicht bist Du einfach nur im falschen Thread gelandet?
Übrigens: Jeder wird wenn möglich zu Hause laden. Sowieso. Was denn sonst?
Ich will Dir mal zeigen, was dieses Preismodell macht.
Folgende Annahmen habe ich gemacht:
Preis wie im Beispiel von Giro-e genannt:
Startgebühr: 35ct
Leistungsgebühr: 19ct/kWh
Zeittakt: 1ct/min.
Klingt alles nicht so dramatisch - es sei denn, man hält sich mal vor Augen, was das an Effiktivpreis pro kWh bedeutet.
Das Diagramm zeigt einen Zeitraum von 4 Stunden (240min) und zeigt den Preis/kWh in Abhängigkeit der Ladezeit bei unterschiedlichen Ladeleistungen an. Das Diagramm ist übrigens logarithmisch auf der Y-Achse, weil man sonst die Preise pro kWh im Zeitfenster unter 30min nicht gescheit dargestellt bekommt. Die X-Achse schneidet bei 30ct/kWh.
Wenn man mit 3,7kW lädt, beispielsweise ein PHEV oder eben ein Kona mit dem in Deutschland serienmäßigen 16A Kabel, dann kommt man quasi kaum unter 35ct/kWh.
Im Diagramm habe ich aber mal angenommen, da steht ein PHEV mit ~9kWh Akku. Im besten Fall (also er lädt 9kWh und stöpselt just in dem Moment so bei ca. 1:45h ab) kommt er auf stolze 39ct/kWh. Stöpselt er zu früh ab, versaut die vermeintlich zu vernachlässigende Startgebühr den Preis - später schlägt die Zeitkomponente zu und macht das ganze wieder teuer. Nach 4h auf stolze 50ct/kWh. AC, wohlgemerkt.
Klar, man kann die PHEV Fahrer dann definitiv als Kunden abschreiben - vielleicht ist das so gewollt. Die Fahren dann halt lieber mit Verbrenner weiter. Toll ist das nicht, wenn das Ziel ist, möglichst viel elektrisch Gefahrene Kilometer zu fördern.
Kann man einphasig mit 32A laden kommt man immerhin schon nach ~88min auf etwa 30ct/kWh, was ich für "in Ordnung" halte für AC Ladung. (Willkürlich festgelegt - your milage may vary.)
Richtig gut ist es mit 11kW - also dreiphasig 16A. Nach etwa einer halben Stunde kommt man unter 30ct/kWh.
Wenn man annimmt, dass man 40kWh laden kann/will, ist der Tipping-point bei etwa 220min. mit 26ct/kWh. Danach (weil bspw. der Akku voll ist) wird's wieder teurer, da zwar keine Leistung mehr bezogen wird, aber Zeittarif zuschlägt.
Bei 22kW ist es dagegen schon wieder schwierig. Man fällt nach etwa 11min unter die 30ct/kWh. Bei 100min ist hier der günstigste Preis erreicht mit etwa 23ct/kWh. Von dem können die Einphasenlader aber nur träumen. Die erreichen den nie. Selbst der 11kW Lader kommt sehr wahrscheinlich auch nie in diesen Genuss, weil die Akku-Größe gegen die geringe Ladeleistung kämpft und die Zeitkomponente dann den Preis treibt. Nach 100min steigt der Preis durch die Zeitkomponente wieder an - weil ja nach 40kWh spätestens Schluss ist (angenommene maximale Nachladung). Am Ende der vier Stunden wäre eine ZOE dann sogar teurer als ein 11kW Lader, weil sie länger nicht lädt.
Wer nicht dreiphasig laden kann, schaut hier in die Röhre. Trotz augenscheinlich günstigem basis-kWh Preis.
Je nach Ladezustand und Ladeleistung ist das also ein extrem komplexes Tarifsystem und man darf sich fragen, in wie weit das noch transparent ist. Da blickt doch keine Sau mehr durch.
Preis je kWh.jpg
Vielleicht verstehst Du jetzt meinen Rant gegen dieses Preismodell.
SüdSchwabe