2017 - Leaf mit 300km Reichweite

Karlsson hat geschrieben:Was soll denn Alltag heißen? An normalen Arbeitstagen lege ich heute keine 20km zurück. Sollen 21km für mich dann in Ordnung sein, oder wie? Soll ja Leute geben, deren Leben wie ein Uhrwerk läuft

Stimmt; das ist ein nennenswerter Einwand; aber:
Das nivellierende Maß der Alltagstauglichkeit erhält für meine derzeitigen Lebensumstände in dem Moment eine gewisse Daseinsberechtigung,
wenn ich meinen fetten Arsch hoch bekomme und mich aufs Fahrrad schwinge, solange die Distanz & das Wetter es zulässt;
wenn ich mein adipöses Ego auch mal hin & wieder in der fußbodenbeheizten Garage zurücklasse und mich zu den bedauerndswerten Kreaturen in der Bahn geselle, die so hübsch geduldig & sparsam zusammen zu ihren Zielorten reisen;
wenn ich mein Auto selbst nicht als versöhnende Verzichtskompensation betrachte, da mir leider aus unerfindlichen Gründen das Flugzeug samt privater Landebahn nur zur Ferienzeit zugestanden wird und nicht im Alltag; beam me up, Scotty
wenn ich einmal weniger als Gewohnheitsesel auftrete und nicht von meiner Umwelt fordere, dass sie mir unentwegt einen noch größeren Komfort bieten muss als sie dass bereits vor 5 Minuten, geschweige denn vor 5 Jahren getan hat.

Das ist so ein Auszug was ich zu mir selber sage, wenn mir meine Reichweite wieder mal einen Strich durch die Rechnung macht oder glaube in Zukunft mehr Reichweite einfordern zu müssen. Wie so eine kalte Dusche.
Ich hab mir doch sehr abgewöhnt, meine Maßstäbe an andere anzulegen. Nur manchmal... wenn ich beschwipst bin oder so. Also nicht als Anfeindung aufnehmen. Aber vielleicht inspiriert's ja jemanden, wie man über was noch denken könnte. Natürlich toleriere ich auch Nachahmung und Widerworte

eDEVIL hat geschrieben: Die Reichweite ist aber auch nur ein Punkt. Ohne praktisch nutzbaren Schnellader nutzen auch 250km nicht viel, wenn man 400km fahren möchte, da man mit Schnarchladung (16A) dann trotzdem >10 h fürs Nachladen benötigt.

Das ist ja mit drin wenn ich Tesla schreibe. Supercharger oder auch 22kW AC. Ist jetzt nichts für Langstrecken, weil dauert bei dem Akku einfach zu lang, aber schon eine andere Welt als Schuko oder AC mit einer Phase.
Auf einer 500km Strecke ich auch eine Pause und da würde es zur Not auch 22kW tun, wenn vorsichtig gefahren nur Strom für 80km nachgeladen werden muss.
Bzw bei 500km ist die Wahrscheinlichkeit dann auch da, auf der Strecke einen Supercharger nutzen zu können.

Die Bahn ist für mich auf den langen Strecken keine Alternative, weil das auch einfach die Strecken sind, auf denen das meiste Gepäck mit reist. Sportausrüstung oder Gepäck für die Familie, weil es dann in der Regel ja mehrere Tage sind.

Privat zumindest. Geschäftlich fahre ich gerne Bahn, hab da aber auch nur kleines Gepäck und die völlig überteuerte Karte zahlt die Firma - wobei ich noch nicht mal ein schlechtes Gewissen haben brauche, da wir das auf bestimmten Strecken so machen sollen.

Auch sehe ich das nicht so richtig ein, ein besonders teures Auto zu kaufen, um dann auf den Strecken, für die ich es insbesondere habe, das nicht nehmen zu können.

steamachine hat geschrieben:

Rob. hat geschrieben:Ehrlich, ich würde wohl sofort ein Fahrzeug kaufen bei einer alltagstauglichen Mindesreichweite von 250 Km

Hmm, für mich beinhaltet die Aussage bereits den eigenen Blickwinkel: 250km Mindestreichweite als Referenzwert für die empfundene Alltagtauglichkeit. Außerdem bemisst eh jeder Alltagstauglichkeit nach seinem eigenen Alltag. Ist also perse eine Meinung.

Danke, genau so ist es

steamachine hat geschrieben:Warum muss ich aber jetzt nur wieder bezweifeln, dass selbst der zukünftige Leaf diese Maßstäbe für Alltagstauglichkeit erreichen wird
Wenn ich mir die Ansprüche & den Verbrauch vieler Leafer vor Augen führe, ist Alltag = 100km Reichweite und dann ist vorbei (in der kühleren Jahreszeit).

Das ist leider der Punkt und ich vermute, dass wir bei den "normalen" Fahrzeugen eine Salamitaktik erleben werden: Ein Hersteller legt vor mit einem etwas größeren Akku, die anderen legen zeitnah nach. Ob (mir) das reicht, was da vielleicht nächstes Jahr kommt, das wird sich zeigen.

Klar, zu einem großen Teil bestimmt man die Reichweite auch als Fahrer durch sein Verhalten, doch bei Fahrten auf Landstraßen oder Autobahnen ist z. B. das Rekuperieren kaum möglich. Da hilft nur weniger Gewicht, bessere Aerodynamik und/oder mehr Batteriekapazität, um Reichweiten im Bereich von 250 Km und mehr zu erreichen...

Viele Grüße

Rob. hat geschrieben:Das ist leider der Punkt und ich vermute, dass wir bei den "normalen" Fahrzeugen eine Salamitaktik erleben werden: Ein Hersteller legt vor mit einem etwas größeren Akku, die anderen legen zeitnah nach. Ob (mir) das reicht, was da vielleicht nächstes Jahr kommt, das wird sich zeigen.

Dann gibts ja noch den Ausweg PHEV. Reichweite kein Thema mehr. Das passende Modell für mich gibts aber trotzdem nicht.
Ich denke, dass unser Auto Nr2 beim nächsten Wechsel rein elektrisch werden kann. Bei Nr1 wird es beim Kauf 2015 dagegen mangels Alternativen noch einmal ein Verbrenner werden müssen und der muss dann so lange werkeln, bis es elektrischen Ersatz gibt und wenn er zum Oldtimer wird (der jetzige kann es nicht, weil zu klein).

Ein PHEV böte mir viel zu wenig rein elektrische Reichweite, doch vielleicht gehe ich den Outlander auch mal probefahren!? Für ein paar Kilometer in der Stadt ginge das schon, doch fährt man mal 'raus, geht nix mehr ohne den Zusatzmotor, dann kann ich eigentlich auch weiter Diesel fahren
Nee, ich möchte weg vom Verbrenner

Viele Grüße

Rob. hat geschrieben: Nee, ich möchte weg vom Verbrenner

Das möchten wir hier doch eigentlich Alle!
Aber die mögliche Reichweite von 140 km (je nach Fahrweise) und die langsame Ladung machen den Leaf (und andere EVs) zum reinen Kurzstreckenfahrzeug. Somit wird meist noch ein Zweitwagen für die Strecken außerhalb des 60 km EV-Radius gebraucht.
Gut für die Autoindustrie, schlecht für unser Vorhaben.

Ich hoffe, dass die Ankündigung von Nissan den Leaf mit 300KM Reichweite herauszubringen auch den MB ins Grübeln bringt (die wollen den MB-B-Class ElDrive mit "nur 200KM" Ende des Jahres an den deutschen Mann bringen)

Werden sie müssen

Auf Roadster und Model S folgen Model X und weitere Modelle

http://mobil.stern.de/auto/service/guen ... ml?mobil=1

Welches Grübeln. Die B-Klasse gehört noch zur aktuellen Generation. Den hat man ja auch nur schnell zugekauft. Es deutet sich ja an, dass ab 2017 in der Breite eine andere Generation kommt. 2017/18 kommt ja auch der neue Golf. Da steht dann auch da die neue E-Plattform an. Tochter Audi hat für den Zeitraum auch Akkus mit einer deutlich höheren Energiedichte angekündigt. Teslas dritte Generation ist ja schon das woran man sich beim neuen Leaf orientiert. Abseits der vielen Wunderakkuankündigungen ist wohl die Si-Anode in der Breite momentan der nächste Schritt der ausentwickelt/in die Praxis gebracht wird. Kann mir vorstellen, dass das dann die wesentliche Basis der nächsten Generation ist.

Rob. hat geschrieben:Ein PHEV böte mir viel zu wenig rein elektrische Reichweite,

Kann man so nicht verallgemeinern, siehe i3.