Nachdem es gerade wider erwarten in Kroatien regnet, habe ich kurzerhand den ersten Teil meines Reiseberichts über die Fahrt entlang der Jadranska Magistrala geschrieben.
Gestartet bin ich in Wien mit vollem Akku. Nach der Eingabe des ersten Ladestopps ins Navi musste ich zum ersten Mal schmunzeln. Das Navi prognostizierte mit eine Reichweite von 182 km bei einer Entfernung von 198 km zum Ziel. Da ich meinen Kleinen erst Ende November bekam, war der Durchschnittsverbrauch entsprechend hoch und das System kann ja nicht hellsehen. Bei den aktuellen Temperaturen sollten die knapp 200 km über die Autobahn schon möglich sein, aber geht über einen doch ziemlich langen Gebirgszug. Sicher war ich mir also nicht.
Nach knapp 9 km machte mir allerdings eher der Stau Kopfzerbrechen. Es wurde schließlich eine Verzögerung von 85 Minuten. Also knapp 100 Minuten für 17 km, so sollte die Reise eigentlich nicht starten.
Dann endlich ging es mit Tempomat bei 110 km/h flüssig weiter und schnell wurde klar, das Ziel liegt innerhalb der Reichweite. Schließlich kam ich mit 24 km Restreichweite bei der ersten Ladestation kurz nach Graz an.
Dann kam die Premiere – meine erste defekte Ladestation (verschiedene Karten wurden alle akzeptiert, aber nach dem Anstecken des CCS Steckers kam immer ein Ladefehler) in den ersten 6 Monaten mit meinem Kleinen. Ärgerlich, aber es hilft ja nicht. Weiter zur nächsten Ladestation in Gralla. Reichweite laut Navi 24 km, Ziel 31 km entfernt.
In Gralla konnte ich bei der Anfahrt zur Säule bei McDonalds bereits sehen, dass sie belegt war. Letzte Hoffnung gegen eine vermutlich längere Wartezeit war noch eine Säule bei einem Autohändler. Die Säule ist etwas versteckt, deshalb musste ich eine Ehrenrunde einlegen. Bei Ankunft hatte ich sogar noch 13 km Restreichweite, allerdings musste ich die nächste Neuerfahrung machen - bisher war noch keine Säule völlig zugeparkt. Mindestens ein Ladepunkt war bisher immer frei gewesen. Doch bevor ich mich ärgern konnte, kam schon ein Mitarbeiter des Autohauses und parkte den schlimmen Verbrenner um.
Geladen habe ich an der Säule bis 89%. Inzwischen gab es eine kleine Jause beim Billa nebenan. Die Kosten lagen bei satten 4.- plus ein paar Euro für die Jause.
Das nächste Ziel lag dann schon in Slowenien. Hier hatte ich mir die Säule beim Mercator Markt in Ljubljana ausgesucht. Die Reichweite laut Navi betrug nun 163 km bei einer Entfernung von 162 km zum Ziel. Wie auch zuvor ging es mit 110 km/h für den Tempomat weiter.
Die Säule war nicht schwierig zu finden, allerdings leider von einem nicht ladenden Ioniq belegt. Nasenlader müsste man haben, war mein zweiter Gedanke, den ersten behalte ich für mich. Auch nach dem Wenden und gegen die Einbahn einparken war das Kabel immer noch zu kurz.
Da ich keine Lust hatte zu warten und ich bei der Anfahrt einen Triple bei einer Petrol Tankstelle gesehen hatte, fuhr ich kurzerhand zurück zur Tankstelle. In der Tankstelle habe ich dann nach der Petrol Prepaid Karte gefragt – Fehlanzeige. Man schickte mich zur nächsten Tankstelle an einer Raststätte (Lom Zahod bei Logatec) weiter.
Also weiter zur 36 km entfernten Raststätte, mit einer Restreichweite von 27 km. Da mir die Kaltschnäuzigkeit noch etwas fehlt, zitterte ich mich mit 7% Rest zur Säule.
Zu meiner Überraschung gab es auch dort keine Prepaid Karte. Dafür gab es einen sehr netten jungen Mitarbeiter, der mir geduldig half die „OneCharge“ App von Petrol herunter zu laden und mich durch das slowenische Anmeldeprozedere führte. Etwas besseres konnte mir nicht passieren, denn nun bin ich für die deutlich längere Rückreise wieder etwas besser gerüstet.
Kurz Info noch zu App – man benötigt eine slowenische Adresse und nach erfolgter Anmeldung kann man auf Englisch umstellen. Die Kosten liegen bei 20 Cent pro Minute für DC. Gesamtkosten für diese Ladung lagen bei 6,20.-
Hier habe ich nur bis 63% geladen, da mein Ziel in Opatija nur 88 km entfernt war.
Auf dem Weg nach Opatija kam ich auf dem Landstraßenstück nach halber Strecke an einer Tankstelle mit einem Triple und einer fast fertigen Station von Ionity vorbei. Die Strecke ist also gut bestückt. Auf dem letzten Autobahnstück konnte ich es dann auch mal krachen lassen. Bei Ankunft hatte ich noch 39% im Akku. Zu meiner Überraschung musste ich noch feststellen, dass die Ladestation des Hotels nur für Tesla geeignet ist. Also Planänderung – es wird erst auf der nächsten Etappe während des Sightseeings in Rijeka geladen.
Zusammenfassend war es eine Anreise mit zahlreichen Hindernissen. Ziehe ich den Stau am Beginn ab, waren es immer noch 7h30min für knapp 500 km. Massentauglich geht anders.
Noch ein paar Bilder von Opatija:
Mehr zur Reise entlang der Küstenstraße dann in Teil 2.