Mit vollem Akku los und über die B 76 über Eckernförde nach Schleswig zur nagelneuen Ladesäule am Hafen mit tausend Möglichkeiten für die Ladeweile (Hafen, Restaurant, Imbiss, Schiffe usw.). Die Parkplatz war zu 100% belegt - doch nein: der eine für E-Autos reservierte Platz war frei, oder besser: beinahe frei. Links stand ein Dodge Pickup, ein niedliches Auto von 5 Meter Länge, 2 Meter Breite und 2 m Höhe. Der stand aber auf einem "legalen" Platz, der Toyota Aygo rechts aber nicht, denn da war gar kein Parkplatz und deshalb hatte er sich halb auf unseren Platz gedrückt.
Ich habe also eingefädelt mit je einer handbreit Platz links und rechts. Und dann Laden ...
Nach gut 6 oder 7 Fehl-Versuchen mit der Super-Duper-Säule (mit Touch-screen) und beobachtet von gefühlt 100 Augenpaaren, darunter rund 20 Motorrad-Biker, die so ein E-Auto unglaublich komisch fanden, sich aber nicht ran trauten, haben wir etwas genervt den überaus belebten Parkplatz verlassen.
Jetzt die Säule bei den Stadtwerken aufsuchen. Nur gut 1 km entfernt und: ... gut gesichert durch einen hohen Zaun und ein massives Tor. Die Säulen stand direkt an der Straße nur einen Grünstreifen von ihr entfernt, zwei Stadtwerke-E-Autos standen dort ganz allein auf einem riesigen aber leeren Parkplatz aber eben hinter dem Zaun. Warum kann man die nicht zugänglich machen?
Jetzt fängt das Grübeln an: 70 km zurück? Würde wohl gehen, na ja, etwas langsamer fahren, man hat ja Zeit. Aber wozu mache ich den Ausflug, wenn ich gleich wieder umkehren kann? Frust machte sich breit.
Na ja: da gibt es die dritte Säule in Schleswig, im VW Autohaus Jordt. Also ein letzter Versuch. Und: nichts ist abgesperrt, der Parkplatz ist frei zugänglich!
Dort ist die Säule. Gut, die zwei Parkplätze sind zugeparkt, einer von einem e-up der etwas nuckelt und der zweite von einem neuen Firmen-Benzin-Golf des Autohauses. Gut, dass das Ladekabel 6 m lang ist. Es kam sogar noch ein Mitarbeiter aus dem Autohaus (am Ostersonntagmittag!), den ich fragte: ja, da könne ich laden. Prima. Mal sehen, ob's geht. Und es ging: 22 kW! Da macht sich Erleichterung breit. Das sind doch Erlebnisse, die jedem Verbrennerfahrer verborgen bleiben!
Ladeweile? Es gibt McDonald's. Und so haben wir das erste Mal unser Ostermenü in dem etwas anderen Restaurant eingenommen. Mal was Neues. Nach einer Stunde sind wir mit vollem Akku los und haben die schöne Landschaft an der Schlei genossen. Genussvoll gleiten auf kleinen Straßen nach Ulsnis (Empfehlung: Café Krog).
Auf dem Rückweg sollte noch die Ladesäule am Hafen eine zweite Chance bekommen.
Wieder zwei Fehlversuche, aber dann: es sirrt und es erscheint die Anzeige: 20 Minuten. Es geht also doch!
Dank an die Schleswiger Stadtwerke! Vielleicht habe ich mich ja zu dumm angestellt - obwohl, ich habe doch alle Varianten ausprobiert? Vielleicht ist die Säule auch etwas Primadonnenhaft.
Schließlich wieder die 67 km nach Hause.
Fazit: schöner Ausflug bei bestem Wetter. 183 km bei 11,9 kWh/100 km. So wenig hatte ich noch nie.