Ich möchte hier noch mal meinen Reisebericht aus dem Februar in die Runde werfen. Ziel war es endlich mal wieder zum Bremer Karneval zu kommen. Ich war dort vor knapp 20 Jahren mal mit ein paar Bekannten. Jetzt habe ich seit bestimmt 5 Jahren es immer wieder erfolglos versucht. Entweder hatten mich Grippe und Schnupfen im Griff oder das Wetter war scheußlich.
Los ging es also im Norden von Braunschweig. Die Route sollte mich über Celle nach Bremen führen. Für den Rückweg hatte ich die Autobahn über Hannover ausgewählt. Die Ladekarte von EWE (SWB) lag im Handschuhfach. Dazu hatte ich dann die Ladepunkte in mein TomTom gepackt und die wesentlichen Ladestationen auch als Papierausdruck dabei.
Der Wagen kam zwar aus der 7°warmen Garage, wurde draußen aber sogleich von Bodenfrost und 3°C freundlich begrüßt. Der Akku war natürlich auch kalt, da ich eigentlich nur öffentlich lade. Die Abfahrt erfolgte bei einem SOC von etwa 95%.
Hier also die Ziele und Entfernungen in Kurzform:
1) 52km nach Celle
http://www.goingelectric.de/stromtankst ... tr-2/1525/
Nachdem ich auf der Landstraße am Morgen fast alleine war, hatte ich auf der A7 dann gleich einen LKW mit etwas Windschatten gefunden. Auf der A27 nach Bremen war es dann aber wieder sehr leer. Ich konnte mich dann an einer Pferdeanhänger heran arbeiten. Der bog aber nach ein paar Kilometern ab.
Zum Glück fuhr dann aber ein Silotransporter vor mir auf die Autobahn. Seine Edelstahl-Blechverkleidung am Heck blendete aber wie Sau in der Sonne. Gut wenn dann auch noch die Sonnenbrille zu Hause liegt. Halb erblindet bin ich dann aber vor Bremen abgebogen.
2) 92km zum Dodenhof
http://www.goingelectric.de/stromtankst ... en-2/1096/
Hätte vielleicht auch so bis in die Stadt gereicht. Aber ich wollte nicht mit leerem Akku in einer überfüllten Innenstadt nach Lademöglichkeiten suchen. Also den Akku knapp halb gefüllt und dann auch in die große unbekannte Stadt.
3) 32km Bremen (Parkhaus)
http://www.goingelectric.de/stromtankst ... se-40/561/
Wirklich nicht zu übersehen die Säule. Also schnell angeschlossen und ab in Richtung Marktplatz. Auf dem Weg dahin natürlich auch gleich schon etliche Samba-Gruppen gehört und gesehen.
Die Musik muß man einfach mal ganz in Ruhe wirken lassen. Geht dann recht schnell in die Knie und man wippt im Takt der Trommeln mit. Bei guten Wetter werde ich sicher bald mal wieder kommen.
4) 4km Bauraum
http://www.goingelectric.de/stromtankst ... r-96/1764/
Ladesäule war durch den Volvo in Benutzung, aber es kam gleich jemand heraus gelaufen um mir die Typ2-Dose frei zu machen. Ich bin nach einem Foto aber schnell weiter gedüst.
5) 1km ADAC
http://www.goingelectric.de/stromtankst ... nstr-2/62/
Ladesäule war außer Betrieb, wird es wohl der Baustelle nach zu urteilen auch noch eine Weile bleiben.
6) 1km Bauhaus
http://www.goingelectric.de/stromtankst ... se-14/910/
Einzige SWB-Säule bei der die Typ2-Seite defekt war. Also konnte ich meine vorher beschaffte 11kW-RWE-Wallbox auch mal ausprobieren. Den Bäcker im Bauhaus kann in übrigens empfehlen.
7) 19km McDonalds in Achim
http://www.goingelectric.de/stromtankst ... ee-4/1189/
Die Säule muß vom Personal per RFID frei gegeben werden. Aber die Mitarbeiter wissen sofort was gemeint ist. Die Karte hat der Chef in seinem Büro unter Verschluß. Zu Stoßzeiten sicher etwas aufwändig. Hat bei mir aber geklappt.
Gut das ich auf der Autobahn gleich einen schnellen LKW gefunden hatte. So konnte ich trotz Gegenwind halbwegs sparsam fahren.
Auf der A7 mußte ich dann den LKW wechseln und konnte mit Tempomat in Richtung Hannover kullern. Leider zog der Himmel immer mehr zu. Ich machte also ab und an mal kurz die Heizung an. Die Restreichweite nach Hannover war ja auskömmlich. Zudem kannte ich die Ladesäule dort schon.
Das letzte Teilstück auf der A352 hatte es aber noch mal in sich. Voller Gegenwind und kein Windschatten in Sicht. Das hat mir noch mal locker 10km der Restreichweite geraubt.
8) 95km Langenhagen
http://www.goingelectric.de/stromtankst ... e-21/3089/
Die Ladeweile habe ich gleich in der Passage genutzt um etwas zu Essen und mich ein wenig aufzuwärmen. Mit vorgewärmten Auto und ein paar neuen Klamotten ging es dann auch die letzten 60km nach Hause. Am Ziel hatte ich dann diese Werte auf dem Tacho:
Die Werte sind Smarttypisch ab Steckdose zu verstehen. Bei der Fahrzeit sind einige Minuten dem Heizen im Stand beim Laden zuzuordnen. Das Laden unterwegs war kostenlos, einzig für das Parkhaus waren ein paar Euro fällig. Den genauen Betrag habe ich aber inzwischen vergessen.
Die drei Kurzstrecken in Bremen hätte ich mir zwar auch schenken können. Aber ich wollte die entsprechenden Säulen mit besseren Fotos für unser Verzeichnis versehen. Ohne Zwischenstopp in Celle bzw. Langenhagen wäre es bei besseren Wind- und Temperaturbedingungen vielleicht auch gegangen. Aber ich wollte mein Glück nicht gleich auf die Probe stellen. Alle Säulen haben soweit einwandfrei funktioniert, oder waren bereits als defekt eingetragen.
Mit guter Vorplanung sind also auch längere Strecken mit einem elektrischen Mikrokompakt-Auto kein unlösbares Problem.